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Schon wieder ein Tower Defense Spiel? Und dann auch noch mit eher durchschnittlicher Grafik? Auf den ersten Blick könnte man das von Kill All Bugs! denken.

Tatsächlich bietet das Spiel aber einige Besonderheiten, die es von der Masse abheben. Die auffälligste und gleichzeitig auch erfrischendste Neuerung ist die starke Kompression des Tower Defense Spielprinzips. Diese findet unter anderem dadurch statt, dass die Türme nicht aufgerüstet werden können und die Anzahl der Wellen pro Level deutlich nach unten gesenkt wurde. Das Spiel wird durch diese Beschränkungen aber nicht zu einfach oder strategisch schwach, da es ihm gelingt mit einigen neuen oder selten gesehenen Elementen sehr gut dagegen anzusteuern.

So gibt es nicht nur einen Eingang und einen Ausgang für die Gegner, sondern in der Regel mehrere Städte, die von den Killer-Käfern angegriffen werden. Hinzu kommt, dass verschiedene Terraintypen nur von bestimmten Gegnertypen genutzt werden können, so dass sich die Laufwege je nach Gegnertyp ändern. Viele Türme haben einen zusätzlichen Spezialangriff, der nur beschränkt eingesetzt werden kann. Der passende Zeitpunkt des Einsatzes sollte, genauso wie der sich langsam aufladende Luftangriff, gezielt in die Strategie für das jeweilige Level eingebunden werden. Durch diese Elemente und die überschaubare Anzahl an Gegnerwellen bekommt das Spiel einen sehr großen Puzzle-Faktor, bei dem für eine 100%ige Lösung der Level eine sehr exakte Strategie erarbeitet werden muss. Hier drängt sich ein wenig der Vergleich mit “geoDefense”, einem weiteren Tower Defense Vertreter aus dem Appstore, auf.

Auch bei der Einflussnahme auf die Laufwege der Gegner wurde ein interessanter Ansatz gewählt. So sind die Türme zwar frei platzierbar, das jeweilige Leveldesign schrumpft die Möglichkeiten aber oftmals wieder auf das Niveau eines Genrevertreters mit festen Laufwegen der Gegner zusammen. Nur im ebenfalls sehr knackigen Survival-Modus bekommt man eine nahezu komplett freie Gestaltungsmöglichkeit in Bezug auf die Laufwege der Gegner.

Die nur durchschnittliche Grafik und das darauf abgestimmt Setting hinterlässt, durch den typischen 80er-Jahre-Monster-Movie-Look, einen sehr stimmigen Eindruck und wird ältere Spieler an der einen oder anderen Stelle an den Klassiker “It came from the Desert” erinnern.

Genrefans dürfen zum aktuellen Angebotspreis von €1,59 bedenkenlos zuschlagen, aber auch Spieler die von der großen Menge an TD-Varianten ein wenig übersättigt sind, sollten dem Spiel durch seine Besonderheiten eine Chance geben. Etliche Stunden Spielspass sind garantiert.

Die Grafik ist wirklich gewöhnungsbedürftig, aber vielleicht seh ichs mir trotzdem mal an. An die Genialität von geoDefense dürfte aber so schnell nichts rankommen.