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Der große iSzene Wireless Test – Teil 1: Lautsprechersystem von Sonos

Mit diesem Post eröffne ich eine zweiteilige Serie, in der ich mich einem (weitestgehend) kabellosen Heimkinosystem widme.

Mein momentanes Setup besteht aus einem Teufel 5.1 System, einem Beamer, einer PS3 und einem AppleTV. Bei Gelegenheit wird außerdem das MacBook an den Beamer angeschlossen. Insgesamt kommt hier einiges an störenden Kabelmetern zusammen. Alleine für die Verbindung vom Subwoofer zu den Satelliten des 5.1 Systems habe ich momentan >30m an Kabeln im Einsatz. Hinzu kommen noch diverse HDMI-Kabel, optische Audio Kabel und die Verbindung vom Subwoofer zum Receiver. Besonders nervig aus meiner Sicht ist neben den vielen Audio Kabeln die lange HDMI Verbindung von bspw. der Playstation zum Beamer. Kurz und bündig: langsam wird es Zeit die Kabel zu kappen und auf den neuesten Stand der Technik zu gehen. Deshalb habe ich meinen Umzug in eine neue Wohnung zum Anlass genommen, eine kabellose Lösung zu testen und möchte euch meine Erfahrungen nun gerne vorstellen.

Für diesen Test wurden mir von PureLink und Sonos Produkte als Leihgabe für den Testzeitraum zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst mein Testergebnis nicht. Ich versuche hier ein möglichst objektives Bild zu geben und meinen Eindruck zu beschreiben. Der Maßstab, an dem sich beide Lösungen messen lassen müssen, ist der Direktvergleich der drahtlosen Video-/ Audiolösung zur Verbindung via Kabel.

Im ersten Teil des Tests widmen wir uns dem kabellosen Audio System von Sonos, welches vielen von euch bestimmt ein Begriff ist. Für diesen Test habe ich mehrere Geräte erhalten.

Die Sonos Playbar, den Sonos Subwoofer und zwei Sonos Play 5. Mein eigenes Setup besteht momentan aus zwei Sonos Play 1 und einer Bridge, welche aber nur zur Multiroom-Musik Wiedergabe genutzt wurden und bisher nicht im Heimkino eingesetzt wurden. Dieser Bericht gibt also sowohl ein Feedback zum Heimkinosystem, als auch meine Langzeiterfahrungen mit dem System generell.

Der Test ist wie folgt strukturiert: Zunächst stelle ich die Boxen sowie deren Lieferumfang kurz vor. Danach beschreibe ich die Einrichtung beider Systeme. Im Anschluss berichte ich über meinen Langzeittest der Geräte (über einen Zeitraum von mehreren Wochen bei regelmäßiger Benutzung) und schließe mit einem Fazit.

Produktübersicht

Der Lieferumfang des Sonos Systems ist äußerst übersichtlich. Die Boxen kommen neben dem Netzkabel mit einem LAN-Kabel und einem Mikrofasertuch daher.

Grundsätzlich lässt sich die Funktionsweise so zusammenfassen:
Die Playbar wird per LAN mit dem Router verbunden und baut ein eigenes Netzwerk auf, welches Sonos für die verzögerungsfreie Übertragung der Audiosignale nutzt. Die Boxen werden nacheinander in dieses Netzwerk eingebunden. Dabei kann ihnen ein Standort zugewiesen werden. Bspw. „Play 5 – Wohnzimmer“ und „Play 5 – Badezimmer“. Da die Playbar aber nun nicht immer am Router stehen soll, lässt sich auch eine Bridge mit dem Router verbinden, die dann wiederum das Netzwerk aufbaut in das sich die anderen Boxen einklinken. Notierenswert ist außerdem, dass jede weitere Box auch als repeater fungiert und das Sonos Netzwerk somit erweitert.

Preislich spielen die Geräte von Sonos definitiv im Premiumsegment mit. Die Sonos Playbar kostet 673€, der Sonos Subwoofer kostet 679€, die Play 5 kostet 479€ und die Play 1 kostet 189€ (Partner Links zu Amazon).

Außerdem gibt es noch eine Play 3, welche sich klanglich und größentechnisch zwischen Play 1 und Play 5 ansiedelt sowie die Geräte Connect, Connect:Amp, welche die Einbindung einer vorhandenen Stereoanlage in das Sonos System ermöglichen – mit (Connect), bzw. ohne (Connect:Amp) Verstärker. Der Sonos Boost erweitert das Netzwerk außerdem.

Einrichtung und erster Eindruck

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Die Einrichtung könnte kaum Apple-mäßiger sein. Beim Aufrufen der App wird nach neu einzurichtenden Sonos Geräten in der Nähe gefragt. Nach Aufforderung muss an dem entsprechenden Lautsprecher der Play & Lauter Butten zusammengedrückt werden und die Verbindung ist hergestellt. Dann erfolgt nur noch eine Benennung des jeweiligen Lautsprechers. Beim Einrichten der Playbar werden nach und nach die weiteren Lautsprecher als Satelliten angefügt, der Subwoofer hinzugefügt und die Verbindung mit dem Fernseher konfiguriert. Außerdem lässt sich die TV oder Satreceiver Fernbedienung mit der Playbar verbinden, sodass diese die Infrarotsignale aufnimmt.

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Wichtig für die Benutzung des Sonos Systems ist außerdem die Sonos App. In ihr werden die Musikdienste eingerichtet und die Wiedergabe in den verschiedenen Räumen/ Raumgruppen gesteuert. Sie unterstützt eine Vielzahl von Musikdiensten und macht einen guten Eindruck.  Apple Music bspw. lässt sich mit wenigen Klicks direkt über das iPhone einrichten. Eine Kooperation mit Apple in diesem Bezug macht dies möglich.

Mit einer neuen, öffentlichen Beta testet Spotify eine neue Möglichkeit der Sonos-Integration. Unten seht ihr zur Illustration einmal die grobe Steuerung von Spotify. Optisch gibt es meiner Meinung nach insbesondere bei dem Mac-Controller noch Luft nach oben.

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Qualitativ machen diese Geräte einen sehr hochwertigen Eindruck und dürften ohne Frage sehr langlebig sein. Die Gefahr lauert hier vermutlich eher in der Unterstützung neuer oder aktualisierter Plattformen von Sonos. Hat man das System gekauft, muss man sich darauf verlassen, dass Sonos weiterhin Updates zur Verfügung stellt und die Unterstützung der eigenen Diensten fortführt. Hier wird aber ein sehr Community-freundlicher Ansatz gewählt. Feedback kann schnell und unkompliziert über das eigene Forum mitgeteilt werden, wo ebenfalls schnell Hilfe gegeben wird und Verbesserungsvorschläge weitergeleitet werden.

Langzeittest

Der Langzeittest bestätigt meinen ersten positiven Eindruck, dass es sich hier um ein tolles Multiroomsystem handelt, welches sich auch klanglich mit reichen Bässen und einem insgesamt sehr ausgewogenen Klangbild nicht zu verstecken braucht. Die Integration in das App-Eco-System ist sehr ausgefeilt und macht Spaß bei der Benutzung. Meine Gäste waren sehr angetan von meiner temporären technischen Ausstattung und es wird mir nicht leicht fallen die Lautsprecher zurück zu senden.

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Es hat sich allerdings herauskristallisiert, dass das Setup mit der Sonos Playbar eindeutig mit einem Fernseher am besten aufgehoben ist. Das Problem: Normalerweise wird die Playbar per optischem Audio Anschluss an den Fernseher angeschlossen, welcher über HDMI die verschiedenen Audio/Video Signale empfängt. An die Playbar wird dann immer das grade aktive Signal weitergeleitet. Bei einem Beamer ist dies jedoch nicht so einfach, da Audio und Video Signale (zumindest bei mir) für gewöhnlich direkt über Aux und optischem Audio an das Soundsystem übertragen werden, während das Bildsignal per HDMI zu Beamer läuft. Während sich das Problem mit der Verbindung via optischem Audio noch einfach durch umstecken oder eleganter mit einer Weiche lösen lässt, gibt es leider keine Möglichkeit einen Laptop per Aux an die Playbar anzuschließen. Natürlich wäre dies auch nicht optimal, da bspw. das MacBook max. Stereo ausgibt und somit das System nicht voll ausnutzt, aber zumindest ich nutze dies doch recht häufig. Außerdem gibt es bei der neuen Generation des AppleTV gar keinen optischen Audio Ausgang, den Apple für mich unverständlicher Weise entfernt hat. Somit ist hier eine Verbindung ohne aufwändige Adapter und Konverter mit dem Beamer gar nicht möglich. Abhilfe schafft hier der Sonos Connect, bzw. Connect:Amp, allerdings steigen dann auch die Kosten des Systems um weitere xxx€. Mein Workaround für den Zeitraum des Tests war ein Anschluss des Macs an einer der Sonos Play 5, welche einen Aux-Eingang besitzen. dieser Ton kann dann an beliebigen Boxen im System wiedergegeben werden. Dies klappt erstaunlicherweise ohne Verzögerung, sodass Video und Audio weiterhin synchron bleiben.

Das System hat den Ton sowohl beim Musik Streaming, als auch beim TV-/Filme schauen verlässlich und störungsfrei wiedergegeben und war selbst bei der Verwendung mit einem Beamer (ohne zusätzliche Schleife von Audio und Video durch den Fernseher perfekt synchron.

Fazit

Alles in allem lässt sich also festhalten, dass das Sonos System einen hervorragenden Eindruck hinterlässt. Das Sonos bei der Playbar auf einen Aux Eingang verzichtet hat ist schade – und wäre zumindest in manchen Situationen sehr nützlich. Für 95% der Anwender wird dies aber vermutlich nicht ins Gewicht fallen, denn bei einer Benutzung mit einem Fernseher gibt es dieses Problem nicht.

Klanglich und technisch kann das System absolut überzeugen. Die App-Integration ist gut gelungen und die Einfachheit der Einrichtung ist schwer zu übertreffen. Durch die Flexibilität des Systems, welches einfach nur einen Stromanschluss im Empfangsbereich des WLANs benötigt, ist es auch für spontane Veranstaltungen im Grillabende im Garten schnell umgebaut. Gut ist auch die meines Wissens nach exklusive Integration von Apple Musik, welches für mich andere Systeme wie z.B. die von Bose und Raumfeld (Teufel) vor eine große Hürde stellt.

Einziges wirkliches Manko ist und bleibt aus meiner Sicht der hohe Preis. Sonos hat die Abwertung des Euros vor wenigen Monaten – genauso wie Apple – zum Anlass genommen die Preise saftig anzuziehen und bewegt sich somit nicht nur qualitativ sondern auch preislich in Apple Sphären.

Würde/ werde ich das System kaufen? Diese Frage kann ich definitiv bejahen. Die beiden Play 1, die ich momentan im Einsatz habe gefallen mir schon sehr gut vom Klang. Diese sind vielleicht für einen ersten Test sehr empfehlenswert, da die Sonos Produkte sehr wertstabil sind und so ggf. auch wieder verkauft werden können. Ich werde mir jetzt nach und nach eine Playbar und zwei weitere Play 1s zulegen. Irgendwann ist dann vielleicht auch noch eine Play 5 fällig, welche mich klanglich sehr angesprochen hat. Durch die Preise wird sich das aber noch etwas ziehen. Wer das Geld hat, dem ist auch der Subwoofer ans Herz zu legen (gibt es auch als Komplettset mit der Playbar) – für mich sind die anderen Lautsprecher aber erstmal wichtiger.

Weitere Fragen zum System beantworte ich gerne im Forum – fragt deshalb dort gerne nach.