Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5

Verlage rüsten zum Protest gegen Apple
#1
Information 

mycodepack_parse_table('
[cell align=center]
Werden Verlage durch Apple übervorteilt?

[row]
[cell]
[Bild: b6814op66zxg0qq345hl.jpg]

[row]
[cell]
Die Ablehnung von Sonys Reader App wirft seit ein paar Tagen ein ganz besonderes Licht auf Apples Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit Zeitschriften-Abos. So ist es Verlagen untersagt, das Anbieten von Inhalten im Abonnement in Eigenregie mit den interessierten Kunden abzuwickeln. Statt dessen muss ein Abonnement als "In-App-Purchase" realisiert werden, wobei Apple, wie sonst auch, 30% des Umsatzes als Provision einbehält. Gleichzeitig tritt der Kunde nicht mit dem Verlag in Kontakt, sondern nur mit Apple. So erfahren die Verlage nichts über die Struktur ihrer Kunden.

Durch die nunmehr rigorose Umsetzung seiner Richtlinien sieht sich Apple massiver Kritik seitens der Verlage ausgesetzt. Dies führt dazu, dass die International News Media Association die Verlage zur Krisensitzung am 17. Februar 2011 nach London ruft.

Wir erinnern uns an die Goldgräberstimung, die entstand, als Apple das iPad vorstellte und als ideales Tablet zum Lesen redaktioneller Inhalte und Printmedien propagierte. Die gebeutelte Branche witterte wieder Morgenluft, was darin gipfelte, dass Matthias Döpfner, Chef des Axel Springer-Verlages, dazu aufforderte, jeden Tag ein Dankesgebet in Richtung Apple zu sprechen. Nun sieht sich die Branche mit dem "Kleingedruckten" konfrontiert, welches vorsieht, dass Apple auch den Vertrieb des sog. Contents in Eigenregie abwickeln will. Im Klartext heißt das eben, dass sämtliche Abos nur über den App Store abgewickelt werden können und die Anbieter, die Verlage, keinen Kontakt zum Kunden erhalten. Dabei wird auch der berühmte 30%-Anteil an Apple fällig, der vielen Verlagen als völlig überzogen erscheint. Inzwischen grassiert die Angst, dass redaktionelle Inhalte nicht mehr gewinnbringend angeboten werden können. In London soll nun ein einheitliches Vorgehen gegen diese Vorgaben abgestimmt werden.

Mit Veröffentlichung der App "The Daily" erhofften die Verleger den Einzug neuer Abo-Modelle in das iOS, doch sie sehen sich getäuscht. Auch diese erste rein digital erhältliche Zeitung wird ausschliesslich über "In-App-Käufe" abonniert.

Übrig bleibt die Frage, ob Apple durch seine rigorose Firmenpolitik und Umsatzbeteiligung ein aufstrebendes Geschäftsfeld und neues Vertriebsmodell für Printmedien schon zu Beginn abwürgt. Dabei drängen sich auch die Erfahrungen mit den unseligen Exklusivverträgen aus dem Jahr 2007 auf. Zum Verkaufsschlager wurde das iPhone erst, als es flächendeckend frei und ohne Knebelverträge erhältlich war. Wenn Apples Politik die Lieferung interessanter und qualitativ hochwertiger Inhalte unattraktiv macht, gibt es nur Verlierer: Die Verleger verlieren den vermeintlichen Heilsbringer und Apple kann die Werbeversprechen, die mit der Einführung des iPads gegeben wurden, nicht einhalten.
')
Zitieren
#2

da muss sony reden...wenn du deren spiele und konsolen nicht zu dem preis verkaufst, was sie dir vorgeben, wirste nicht mehr beliefert....tja...wer mitspielen will, muss sich halt an die regeln von steve halten....wer nicht will, darf halt nicht!
Zitieren
#3

Hier geht es um Content, nicht um Apps.
Zitieren
#4

So wie ich das verstanden habe, verbietet Apple nicht den Kontakt zwischen Verleger und Leser. Das Produkt muss aber ebenfalls auch im Appstore erwerblich sein und nicht nur extern.

"Wir sind Apple. Wir tragen keine Anzüge. Wir besitzen nicht einmal Anzüge."
Zitieren
#5

Das ist richtig.
Der "Hauptärger" bezieht sich daher auf die Abwicklung der Abos.
Zitieren
#6

Ist doch bekannt, dass den Verlagen die Art und Weise wie Apple das managed nicht passt.

Also ich handhabe das immer so, wenn mir etwas nicht passt. Ich nutze das Angebot einfach nicht. Würde ich den Verlagen auch vorschlagen. Aber sie wissen genau, dass ihnen dann Geld durch die Lappen geht. 70% ist immer noch besser als gar nichts. Und dass Apple Geld machen will sollte klar sein. Das ist doch keine Wohlfahrtsorganisation. Das ist ein gewinnorientiertes Unternehmen.

Anstatt rum zu flennen sollen die Verlage sich zusammen tun und ein eigenes Tablet auf den Markt bringen. Aber auch da wissen sie genau, dass sich das nicht mal halb so gut verkaufen wird wie das iPad.

Einerseits die Bekanntheot Apples ausnutzen wollen und andrerseits nicht dafür zahlen wollen ist doch Irrsinn. Mit Apple machen sie X-Mal mehr Geld als mit anderen Partnern.
Zitieren
#7

Selbst konnten sich die Verlage nicht helfen, was z.b. auch an der Führung liegt. Die Obere Etage ist einfach zu alt. Die Printmedien haben das Thema Internet total verschlafen, der Web2.0 Zug ist auch vorbei gefahren und nun kommt Apple der große Retter.

Das Pech der Verlage ist das Steve weder Robin Hood noch Luke Skywalker ist.

"Wir sind Apple. Wir tragen keine Anzüge. Wir besitzen nicht einmal Anzüge."
Zitieren
#8

Meine Güte, Apple steht immer in der Kritik und trotzdem sind sie erfolgreich und die Zeit wird zeigen, mit steigenden iPad Käufern werden auch die Printmedien den Weg über In-App-Purchase gehen. Das Geschäft können die sich nicht entgehen lassen.

Frech finde ich nur von den Printmedien, die Preise, die zum Teil über den gedruckten Ausgaben ist (bei Spiegel, etc)
The Daily scheint es richtig zu machen, auch was den Preis an geht.
Zitieren
#9

Dass die Verlage das Angebot ja nicht nutzen müssen, ist natürlich richtig. Aber auch Apple hat eine Menge zu verlieren. Alle aus meinem Bekanntenkreis, die ein iPad haben, sagen, dass es zwar nett, aber nutzlos sei. Anfangs wurde ja auch gelästert, dass es zwar keiner braucht, aber jeder brauchen will.

Ich denke, ein bisschen kastriertes Internetsurfen und Doodle-Jump im A4-Format sind mittlefristig keine Verkaufsargumente für dieses teure Spielzeug. Das weiß auch Apple, weswegen sie ja explizit mit der neuen Form des Zeitung- und Bücherlesens werben.

Auch Apple hat mehr von einer Win-Win-Situation und fährt auf längere Sicht besser damit, die Verlage mit ins Boot zu nehmen, anstatt die eigenen AGB mit der Dampframme durchzusetzen.
Zitieren
#10

bei meinem post gings ja nur um das prinzip, was sony von sich aus vorgibt...ähnlich wie apple...friss oder stirb.

ich denke, auch wenn es etwas mit kontrollwahn zu tun hat, das apple schon richtig handelt und vieles bewegt hat, was früher stehen geblieben ist.

Zitieren
#11

@JP
du beschränkst dich aber mit den subjektiven Aussagen von einer Hand voll Leuten. Wenn wir uns mal die Konkurrenz ansehen, aktuell gibt es da nur das Galaxy Tab, was mit dem iPad mithalten kann, wird schnell klar, dass ein offenes OS auch wenig bringt. Die Verkaufszahlen sind sehr sehr weit hinter den von Apple. Ich sage nicht, dass das iPad keine Schwächen hat, die hat es allemal denke aber, dass die meisten Leute das iPad nicht als "kastriertes Internetsurfen und Doodle-Jump im A4 Format" sehen, da sich das Ding sonst keiner kaufen würde.
Zitieren
#12

Ich kenne auch genug Leute, die zu einem normalen E-Book-Reader griffen, als zum iPad. Obwohl der Preisunterschied jetzt gar nicht so groß ist. Das iPad ist derzeit kein Leseobjekt. Allein, wenn ich mir den Österreichischen iBook Store anschaue, das ist ein Witz. Und, wenn dann die Verlage abspringen, aufgrund Apples Politik, dann erreicht das iPad nie den Status "innovativer E-Book-Reader".
@KnipperKills
Das Galaxy Tab ist sehr teuer, das ist sicherlich ein Grund, warum es so wenig verkauft an. Und mit Android 3.0 schlägt Google auch am Tablet-PC Markt zu. Wie es mit Android am Handymarkt ausgegangen ist, wissen wir ja bereits.
Zitieren
#13

(03.02.2011, 13:12)KnipperKills schrieb:  Frech finde ich nur von den Printmedien, die Preise, die zum Teil über den gedruckten Ausgaben ist (bei Spiegel, etc)

Aus welchem Grund sollte die digitale Ausgabe denn billiger sein? Die kostenverursachende Redaktionelle Arbeit bleibt doch identisch, zusätzlich werden, gerade bei dem von Dir erwähnten SPIEGEL, Multimedia-Inhalte erstellt eingebunden und sogar komplett auf Werbung verzichtet. Die Erstellung der App kostest zusätzlich noch eine sechstellige Summe, für die schon etliche Printausgaben hätten gedruckt werden können.
Zusätzlich gehen nun auch noch 30% der Einnahmen an Apple.
Das die Ausgabe dadurch nicht billiger wird, sollte wohl jedem klar sein. Selbst ein identischer Preis zur gedruckten Ausgabe ist nicht möglich, da Apple ja selbst die Preisstruktur vorgibt und nur bestimmte Preisgruppen erlaubt. Eine Bildzeitung dürfte deshalb zB auch keine 60 oder 70, sonder müsste mindestens 79 Cent kosten.

-> Anmeldung zum Test der iOS 9-Betas bitte per PM <-
Zitieren
#14

Der SPIEGEL ist übrigens ein sehr schönes Beispiel einer App, die vermutlich nach der Übergangsfrist am 30.06.2011 aus dem App Store fliegt: Der Abo-Kauf findet über deren Homepage statt und die Freischaltung auf dem Gerät mittels Benutzername und Kennwort.
Zitieren
#15

bei den printmedien ist der preis ja eher eine "kostenbeteiligung"....anhand von abos können die verleger ja klar belegen "wir drucken xxxxxxxxx ausgaben", da ja mindestens so viele abos laufen.

wenn dann, wie beschrieben, auf werbung verzichtet wird, ist ein höherer preis gerechtfertigt.

das "internet" hat in ihren anfängen vieles "falsch" gemacht....dazu gehören halt auch kostenlose inhalte jeglicher art....das ist dann "normal" geworden...deshalb ist es ja auch so schwer bezahlinhalte vernünftig anzub ieten.

Zitieren
#16

Einen Aspekt habe ich in meinem Bericht etwas ausser Acht gelassen:

Für den Anwender ist der "In-App-Abo-Kauf" und die Identifizierung per Apple ID sehr viel bequemer als sich mit den Homepages der Verlage und diversen Login-Parametern herumplagen zu müssen. Der SPIEGEL ist da ein tolles Negativbeispiel: Wer schon mal versucht hat, sein Abo bei denen online zu bearbeiten, weiß wovon ich rede.

Bei iTunes hat es Apple auch geschafft, die gesamte Musikindustrie zu knebeln und sogar Verkaufspreise zu diktieren, daher werden sie es bei den Verlagen auch schaffen. Ich befürchte nur, dass Apple mal ein heißer Kandidat für die Kartellbehörden wird.
Zitieren
#17

Sie werden es definitiv schaffen, was wohl nicht nur an Apple, Verlagen sondern eher an uns Kunden liegt.
Gerade das Apple die Musikindustrie knebelt die uns Jahrzehnte davor knebelte finde ich nur gerecht.
Apple ist einer der Gründe warum gekaufte Musik DRM frei ist auch wenn die mobilen Geräte dann den tausch natürlich verhindern.

Es heißt ja nicht das es beim Print auch ähnlich gute Veränderungen gibt, was mich viel mehr stört als ein Preissystem ist die Zensur von Inhalten die Apple vorgibt.

"Wir sind Apple. Wir tragen keine Anzüge. Wir besitzen nicht einmal Anzüge."
Zitieren
#18

Andersherum ist ein gemeinsames Absprechen des Vorgehens, wie es die Verlage ja angekündigt haben, ebenfalls ein gutes Beispiel für eine Kartell-Handlung.

Die Abo-Anmeldung des SPIEGEL ist wirklich alles andere als einfach, da würde ich einen In-App-Kauf doch begrüßen. Auf diesen wird das Nachrichtenmagazin dann wohl ebenfalls wechseln müssen, was ja vor 4.3 noch nicht möglich war.

@maxafe Wie ist es denn mit Android am Handymarkt ausgegangen? Weißt Du schon mehr als wir? Bisher wurde, trotz unzähliger Handymodelle, noch kein iPhone 4-Konkurrent vorgestellt. Und GERADE am Beispiel von Android, oder besser deren gefloppten App Store, sieht man sehr gut, das Apple da eben nichts zu fürchten braucht. Wer zu einem Billig-Handy greift ist tendenziell nicht dazu bereit, Geld im App Store auszugeben, das belegen die wenigen Verkäufe von Android-Software ja eindrucksvoll. Das diese Nutzer dann monatlich 16 € für ein Zeitungsabo ausgeben, glaubst Du doch selber nicht. Das iPad bleibt dahingehend noch lange das Maß aller Dinge.

-> Anmeldung zum Test der iOS 9-Betas bitte per PM <-
Zitieren
#19

Der Wunsch, an den laufenden Umsätzen mitzuverdienen, ist aus Apples Sicht sicher verständlich. Das ist ja in anderen Branchen nicht anders. Die Zeche zahlt ohnehin der Endverbraucher.

Im Falle der Musikindustrie klappt das auch, und im Falle der Verlage wird das auch klappen. Beide haben keine wirklichen Alternativen und können sich nur durch Verweigerung wehren.

Ein Fall, wo das Modell nicht funktioniert hat, ist das iPhone und die Exklusivverträge. Auch hier wollte Apple an den laufenden Umsätzen mitverdienen. Die Exklusivverträge sind Geschichte, weil die Telekommunikationsunternehmen es gar nicht nötig haben, Apple zu alimentieren.

Schauen wir also mal, ob es eine konzertierte Aktion der Verlage geben wird.
Zitieren
#20

(03.02.2011, 13:42)FalkoMD schrieb:  Aus welchem Grund sollte die digitale Ausgabe denn billiger sein? Die kostenverursachende Redaktionelle Arbeit bleibt doch identisch, zusätzlich werden, gerade bei dem von Dir erwähnten SPIEGEL, Multimedia-Inhalte erstellt eingebunden und sogar komplett auf Werbung verzichtet. Die Erstellung der App kostest zusätzlich noch eine sechstellige Summe, für die schon etliche Printausgaben hätten gedruckt werden können.
Zusätzlich gehen nun auch noch 30% der Einnahmen an Apple.
Das die Ausgabe dadurch nicht billiger wird, sollte wohl jedem klar sein.

Das ist definitiv nicht so. Der Aufwand ist nicht höher. Jede Zeitung betreibt eine Website, wo man auch etliche Multimediasachen findet. Und ob man nun einen Multimediainhalt für das iPad oder für die Website programmiert, ist ziemlich egal. Der Vorteil einer digitalen gegenüber einer gedruckten Zeitung ist, dass man u.a. keine Druckeranlage oder Auslieferung der Zeitung benötigt. (Miete, Erhaltungs-, Personalkosten etc. fallen weg) Außerdem sind die 30%, die an Apple gehen, relativ wenig. Wenn man bedenkt, wer aller an einer gedruckten Zeitung beteiligt ist.
Es geht nicht um einen iPhone-Konkurrent, sondern wer den meisten Marktanteil (in der Software) hat und da liegt Android vor iOS.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema / Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste