Beiträge: 1.166
Registriert seit: Dec 2009
Bewertung:
9
Gesegnet sei die heilige Nacht,
die uns das Licht der Welt gebracht! -
Wohl unterm lieben Himmelszelt
die Hirten lagen auf dem Feld.
Ein Engel Gottes, licht und klar,
mit seinem Gruß tritt auf sie dar.
Vor Angst sie decken ihr Angesicht,
da spricht der Engel: "Fürcht' euch nicht!"
"Ich verkünd euch große Freud:
Der Heiland ist geboren heut."
Da gehn die Hirten hin in Eil,
zu schaun mit Augen das ewig Heil;
zu singen dem süßen Gast Willkomm,
zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. -
Bald kommen auch gezogen fern
die heilgen drei König' mit ihrem Stern.
Sie knieen vor dem Kindlein hold,
schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold.
Vom Himmel hoch der Engel Heer
frohlocket: "Gott in der Höh sei Ehr!"
Beiträge: 1.685
Registriert seit: Jul 2010
Bewertung:
33
Es gibt so wunderweiße Nächte,
Drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert manchen Stern so lind,
Als ob er fromme Hirten brächte
Zu einem neuem Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Diamantenstaube
Bestreut, erscheinen Flur und Flut,
Und in die Herzen, traumgemut,
Steigt ein kapellenloser Glaube,
Der leise seine Wunder tut.
(Rilke)
Beiträge: 286
Registriert seit: Oct 2009
Bewertung:
3
Advent, Advent dein Handy brennt.
Erst die Antenne, dann die Tasten
und zum Schluss der ganze Kasten.
Ist der Akku dann auch breit,
weißt du es ist Weihnachtszeit.
Beiträge: 386
Registriert seit: Oct 2012
Bewertung:
2
Und hast du Weihnachten nicht mehr,
nimm einen Zweig vom Tannengrün
und lass ein Lichtlein darauf glüh´n
und such nicht lange hin und her.
Von Gottes großer, heiliger Ruh`
gebraucht der Mensch sein heimlich´ Stück,
taucht in All-Ewigkeit zurück-
und dieses Stücklein brauchst auch du.
Horch, Kinderstimmen klingen fern!
Das Lichtlein zuckt im leisen Wind.
Du fühlst dich selber wieder Kind
und wie auf einem seligen Stern …
Hermann Claudius
Beiträge: 30.543
Registriert seit: Feb 2010
Bewertung:
929
Bei den Buden, hell beleuchtet,
wo die Kehlen man befeuchtet,
stehen Leute und sie schnüffeln
an dem Glühwein, den sie süffeln.
Leider ist die Luft zu warm,
und der Schneemann ist aus Pappe,
nebenan grinst mit viel Charme
eine Nikolaus-Attrappe.
Vieles hier wirkt theoretisch,
auch der Schnee ist nur synthetisch.
Weil man echten Schnee nicht hatte,
griff man raffiniert zur Watte.
Doch nach einer Ladung Punsch
oder Glühwein, je nach Wunsch,
kriegt die Weihnachtsmarkt-Synthetik
sehr lebendige Ästhetik.
Denn der Schneemann, er bewegt sich,
und der Nikolaus, er regt sich.
Nur ein Glas noch, dann, juchhe,
ist die Watte echter Schnee.
Alfons Pillach