Die iPhone 6-Touch-Krankheit kommt vor Gericht: Auskurieren sinnlos

Wenn wir krank werden, legen wir uns ins Bett und warten, bis alles wieder vorbei ist. Erkrankt ein iPhone, wird es verklagt. So geschehen aktuell in den USA. Dort trommeln Rechtsanwälte klagewütige Nutzer zusammen, deren Smartphones durch eine Fehlkonstruktion unbrauchbar sind.

Um welchen Fehler handelt es sich bei der ominösen Erkrankung?

Ein Konstruktionsfehler ist dafür verantwortlich, dass einige Bereiche des Touchscreens im iPhone 6 Plus und auch im iPhone 6 nach einiger Zeit nicht mehr funktionieren. Der Fehler macht sich zunächst durch einen grau flimmernden Rand bemerkbar. Anschließend reagieren die Geräte auf keinerlei physische Berührung mehr. Es kann zum kompletten Ausfall des Displays kommen. Zu den Ursachen könnte die Aufklärung des zwei Jahre zurückliegenden Bentgate-Skandals beitragen. Auch hier kam eine Meute wütender Besitzer besagter Modelle zusammen, weil diese sich beim losen Tragen in der Hosentasche einfach verbogen. Damals hatte dies jedoch noch keine Auswirkungen auf die Funktionalität des Displays. Heute könnte die Touch-Krankheit eine Spätfolge sein. Denn durch die Krafteinwirkung lösen sich offenbar Lötverbindungen im Motherboard. Dieser Ausfall ist nicht reparabel.

Eine Reparatur der betreffenden Modelle ist zwecklos

Um den Display-Fehler zu beheben, müsste das gesamte Logic-Board ausgetauscht werden. Dafür würden Kosten von rund 350 Euro entstehen. Da der Fehler aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer Überdehnung oder Überlastung der Platine zusammenhängt, führt die Reparatur nicht zum Erfolg. Apple ignoriert das Problem bislang und stellt weder Ersatzgeräte zur Verfügung, noch leistet das Unternehmen Schadensersatz. Jetzt bleiben den betreffenden Smartphone-Besitzern also nur zwei Möglichkeiten: Sich ein iPhone der neusten Generation anzuschaffen oder Apple zu verklagen.

10.000 Nutzerklagen gegen Apple in drei US-Bundesstaaten

Viele Nutzer haben sich für den zweiten Weg entschieden. Schätzungen zufolge sollen sich mittlerweile schon 10.000 iPhone-Besitzer der Sammelklage angeschlossen haben. Bleibt also abzuwarten, wie, wann und ob Apple offiziell Stellung zu dem Problem bezieht.