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Ausgebeutet für das iPhone 4S - Wie Apple in China produzieren lässt
#41

Die andere Apple-Welt befindet sich im 1500 Kilometer südlich gelegenen Shenzhen bei Hongkong. Hier, am chinesischen Hauptwerk des aus Taiwan stammenden Foxconn-Konzerns, sieht alles ordentlich aus. In den quadratkilometergroßen Fabrikarealen, einer Stadt in der Stadt, arbeiten rund 400.000 Beschäftigte. Um seinen durch die Selbstmordserie 2010 ramponierten Ruf aufzubessern, erlaubt die Unternehmensleitung Besuchern im Gegensatz zu früher den Zutritt.

Mehrere tausend Mal am Tag die gleichen monotonen Handgriffe

In den Hunderte Meter langen, hell erleuchteten Werkhallen stehen Dutzende Produktionslinien nebeneinander. Die Böden sind grau gestrichen und glänzen. Alles ist sehr aufgeräumt, fast steril. Die Arbeiter, die iPhones, MacBooks und andere Produkte fertigen, tragen antistatische Jacken. Auch die Besucher müssen sich Häubchen aufsetzen und ihre Schuhe mit Überziehern schützen, damit sie keinen Dreck hineintragen. Manche Arbeitsschritte sind vollautomatisiert. Viele Beschäftigte verrichten aber mehrere tausend Mal am Tag die gleichen monotonen Handgriffe. Unterhaltungen, die nicht unbedingt notwendig sind, dürfen die Arbeiter auch hier nicht führen. Wenn sie zur Toilette wollen, müssen sie ihren Aufseher fragen.
Die Hauptstraße, die vom Werktor mit Kontrollen und Schranke ins Innere des weitläufigen Areals führt, ist von Palmen und Blumenrabatten gesäumt. Es gibt Banken, Geschäfte, Bibliotheken, Schwimmbäder und Cafés, die guten Espresso servieren. Nur die Auffangnetze an den Fassaden der höheren Gebäude passen nicht so recht ins Bild einer zivilisierten Industrielandschaft. Sie wurden vor einem Jahr installiert, um weitere Todessprünge von verzweifelten Beschäftigten zu verhindern. Zur gleichen Zeit eröffnete man ein "Care Center", in dem Berater nun rund um die Uhr für private und berufliche Probleme der Arbeiter zur Verfügung stehen.
"Früher waren wir kein sehr offenes Unternehmen", sagt Foxconn-Manager Louis Woo, "aber jetzt hören wir unseren Beschäftigten besser zu, um zu erfahren, was sie vom Leben erwarten." Der distinguierte Herr von 63 Jahren trägt angesichts der Hitze kein Jackett, dafür Hemd und Hosenträger.
Er wisse, dass das chinesische Arbeitsgesetz nur 36 Überstunden pro Monat erlaube, sagt Woo. Um die Vorgabe einzuhalten, fehle es aber an Infrastruktur. "Das soll keine Entschuldigung sein", sagt Woo. "Wir wollen die Regeln nicht brechen. Um sie einzuhalten, bauen wir mehr Fabriken, mehr Wohnheime für die Mitarbeiter, und wir stellen mehr Leute ein." Mit anderen Worten: Die Nachfrage durch Apple , Nokia , Sony und andere Markenunternehmen ist so groß, dass Foxconn seine Leute einfach über die gesetzliche Grenze hinaus arbeiten lässt.

Diese Geschäftspolitik verstößt zwar gegen den Verhaltenskodex, den Apple seinen Produzenten abverlangt. Dort heißt es: "Unter keinen Umständen dürfen die Arbeitszeiten die Grenzen der Gesetze überschreiten."
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#42

Ist den alles so Schlimm ?


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#43

Leute, teilweise rafft ihr nix, oder?
warum die Leute/Arbeiter in den firmen bleiben?
weil sie nicht verhungern wollen!!!

ich weiß das man es in einem Land mit sozialer Grundsicherung schwer nachvollziehen kann, aber ihr solltet euch wirklich mal informieren!!!

so ein Schwachsinn wie "die Chinesen wollen es nicht anders..." ist echt fern jeglicher lebensrealität dieser Menschen.

und: der Verbraucher hat eine Verantwortung!
ebenso wie die Produzenten und zulieferer.

was heißt das? soll man auf Produkte bestimmter Hersteller verzichten (z.b. Apple)?

nein, denn man hat nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.

man sollte sich aber schon fragen: Brauche ich alle 12 Monate ein neues iPhone oder reichen auch alle 24?
muss ich bei kik einkaufen? oder kann ich mir statt 7 t-Shirts evtl. auch 2 kaufen (die fair Trade produziert wurden)?
habe ich als Konsument nur die Möglichkeit mich zu verweigern ?
nein, auch kritisches nachfragen kann helfen!
was kostet es mich Apple eine Email zu schreiben und nach den produktionsbedingungen zu fragen, bzw. diese zu kritisieren?
das soll auch bei H&M möglich sein! (am Rande: auch teure Marken wie z.b. Levis produzieren in den gleichen Fabriken wie z.b. kik, am Preis kann man es also nicht nur festmachen).
aber durch gezieltes nachfragen und kritisieren (evtl. auch mit der Drohung des zukünftigen Boykotts) hat der Verbraucher ein mächtiges Instrument.

nutzt es, aber erzählt nicht so einen Blödsinn wie "wir haben keine Wahl, Apple hat keinen Einfluss..."
es soll hier sogar Nutzer mit zwei ipads geben... die hatten wohl auch keine Wahl.
auch Familien mit drei Autos aus Fernost hatten keine Wahl...
Damen mit 20 paar Schuhen (von denen 3 paar getragen werden) hatten keine Wahl...

tja, wir können die Welt wohl nicht verändern, also sollten wir unsern Müll auf die Straße kippen, noch ein paar Wale fangen und die Katalysatoren aus unseren Autos ausbauen... dann kommt das Ende wenigstens schneller!
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#44

@funky. Du bist nicht der einzige, der in einem unterentwickelten Land zu Besuch war. Du bist jetzt nicht allwissend nur weil du einmal in Bangladesch oder so warst.

Und wieso alle 24 Monate? Also wenn du wirklich so penibel bist, dann brauchst du höchstens alle 5-6 Jahre ein neues Handy.

Wer ist eigentlich für die Zustände in unserem Land verantwortlich? Etwa die Chinesen? Oder die Amerikaner? Oder sind es unsere Politiker, die die Gesetze machen?

Sollen wir jetzt die Chinesen dafür verantwortlich machen, dass die mit ihrer Billigpolitik deutsche Arbeitsplätze zerstören?

Ich als Konsument bin das kleinste Glied in der Kette und ich habe null Verantwortung. Die Konzerne lassen doch nicht billig produzieren, damit ich als Konsument günstiger einkaufen kann. Die Konzerne lassen billig produzieren, damit sie mehr Gewinn machen. Sicherlich bieten sie die Ware auch etwas günstiger an. Aber doch nicht, weil der Konsument das so will sondern weil sie durch Massenverkauf mehr Geld machen.

Der Konsument würde nämlich gar nicht kaufen, wenn er es sich nicht leisten könnte. Und das wiederum wollen die Konzerne nicht.

Und dass der Mensch in China nur als Kanonenfutter zählt dafür kann keiner von uns etwas was. Das ist Chinas Politik. Selbst, wenn niemand da billig produzieren lassen würde, dann würde man eben das Volk in den Krieg schicken mit Keule und Knüppel.

Und solltest du noch mal einen Beitrag mit "rafft ihr nichts" oder "das ist Schwachsinn" verfassen, dann brauchst du in dieser Diskussion nicht mehr mit mir zu rechnen.

(12.10.2011, 11:02)maxafe schrieb:  Du bist wahrscheinlich so einer, der regelmäßig bei kik einkaufen geht.

Du sollst etwas an deinem Verhalten ändern und nicht andere Leute zutexten. Immer kluge Sprüche bringen, aber keine Konsequenzen daraus ziehen. Wenn du wirklich meinst was du schreibst, dann leb auch so. Ansonsten ist es nichts weiter als Rumgequatsche.







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#45

Genau, du weißt ja am besten, wie ich lebe. Ich beziehe Ökostrom, verwende größtenteils LEDs, heizen tue ich mit Solarenergie, kaufe, wenn möglich, bei einheimischen Märkten ein, achte auf Fairtrade-Produkte etc. Nur geht das halt nicht immer, wenn die Anderen nicht mitmachen bzw. irgendwo gibt es Grenzen. (Ich werde beispielsweise keine österreichische Banane finden.)
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#46

"Aber doch nicht, weil der Konsument das so will sondern weil sie durch Massenverkauf mehr Geld machen."

muss ich dazu noch was sagen?
wer kauft denn die Massen? ja, die Konsumenten.
also wollen sie es ja anscheinend so...
und ja, wahrscheinlich würde auch alle 6 Jahre ein neues Handy reichen, wenn es nicht den Geist aufgibt...

aber natürlich kann man sich auch alle drei Monate eins holen...
und natürlich war/bin ich nicht der einzige Mensch der sich der einzige Mensch der Vorort war. aber ich kenne NIEMANDEN der schon mal dIese Fabriken gesehen hat und dann anderer Meinung ist.

und wenn du keine Verantwortung für dein handeln übernehmen möchtest, dann ist das deine Entscheidung.
ich zumindest bin mir meiner Käufe bewusst und versuche zumindest (soweit ich finanziell dazu in der Lage bin) Produkte zu kaufen die "fair" produziert wurden.
natürlich kann man das nicht immer, manchmal ist auch meine eigene Gier größer.
aber das ist z.b. auch ein Argument für mich nicht auf das 4S umsteigen zu müssen, da reicht mir mein 4er locker.
und ja, ich wende mich an unternehmen und nehme meine Möglichkeiten als Verbraucher wahr.
warum du das nicht tust? keine Ahnung... mich kostet es nicht mehr als 10 Minuten im Monat.
und wenn es mehr Leute machen würden, dann würde sich auch schneller etwas bewegen.

dir viel Spaß beim suchen der Schuldigen.
da du ja keine trägst, wirst du sicher die richtigen ausmachen...
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