[fermion]

Moin.

Es gibt ja Aufgabenverwaltungssoftware wie Kiesel am Prallhang.

Ich brauche Euren subjektiven Rat in dieser Sache.

Es geht nicht um termingebundene Aufgaben.
Aufgaben sollen sowohl am iPhone als auch am Desktoprechner mit Windows 7 eingepflegt werden.
Aus so einem Grund scheidet z.B. "Things" von culturedcode.com aus. Die wollen Windows-Nutzer - seit Jahren - als zahlende Kunden nicht.
Dabei ist ihre Software wirklich prima gemacht.
"Remember The Milk" kostet pro Jahr 25 €, wenn man von einem Webinterface aus Daten einpflegen will. Ist mir zu viel.

Das sind meine Must-Haves (ist wirklich wörtlich gemeint):

* Webinterface oder Windows-7-Client
* Gruppierung der Aufgabe möglich, inklusive Überschrift für Gruppe
* Kennzeichnen als "erledigt" mit einem Tipp/Klick
* Müheloses und flottes Verschieben von Aufgaben von einer Gruppe in die andere

Nice-to-Haves:

* gerne vom Konzept her von der Methode GTD inspiriert (ist aber kein Muss)

* Nüchternes, puristisches und dennoch gut bedienbares Interface (wie z.B. der feine Texteditor Elements)

* eigentlich möchte ich gar nicht synchronisieren, sondern per Webbrowser-Gateway direkt auf die Aufgaben-Daten zugreifen - aber diese meine Vorliebe kennen ja die meisten, die mich ab und an lesen

Was könnte ihr mir unter diesen Bedingungen empfehlen? Was verwendet ihr, falls ihr diesselben Must-Haves verlangt, mit Freude selber?

Danke.

Am Rande:
Grundsätzlich bin ich übrigens einer Integration von Terminen im Kalender, Aufgabenverwaltung und Mail (insbesondere von geschmeidigen Wiedervorlagesystemen) nicht abgeneigt: aber an sowas kann man lange tüfteln bis es für einen passt.
Das will ich eher später mal angehen.
Erstmal einfach anfangen.

[fermion]

Hhmm.
Entweder ist meine Frage langweilig ohne Ende.
Oder unverständlich.
Oder so spitzenmäßig, dass niemand sich zu sagen traut "hätt ich auch gerne, jibbet aber nicht".

Seid gnädig. Klärt mich auf.

[fermion]

OK, da mir niemand raten konnte oder wollte habe ich 42 Aufgabenverwaltungssysteme für Euch unter die Lupe genommen und einem härtesten Vergleich unterzogen.

And the winner is:

Google Aufgabenplaner

https://mail.google.com/tasks/desktop [*]

Das Werkzeug erfüllt meine Bedürfnisse, die ich oben geschildert habe, sehr weitgehend.

Hier eine kurze Beschreibung (bei der ich explizit alles weglasse, was mit termingebundenen Aufgaben zu tun hat, weil es mich zur Zeit nicht interessiert).

Funktionen

• mit oder ohne Google-Account nutzbar
  
  
• wenn es mit Google-Account genutzt wird, synchronisiert die App automatisch
  
  
• bequemes Webinterfaces (weitgehend per Tastenkürzel bedienbar)
  
  
• Aufgaben-Reihenfolge: manuell, alphabetisch, nach Status
  
  
• Aufgaben-Status: Erledigt/unerledigt
  
  
• Aufgaben-Verschachtelung
  
  
• Verschiebbarkeit von Aufgaben in andere Listen
  
  
• Anlegen von Notizen zu einer Aufgabe möglich (so kann der Eintrag selbst schlank bleiben und die Liste bleibt übersichtlich)
  

Fehlende Funktionen

• erledigte Aufgabe automatisch aus der Aufgabenliste ausblenden
  
• per Tastenkürzel Aufgaben löschen
  
• per Tastenkürzel zur "nächsten Liste" wechseln
  
• per Drag&Drop eine Aufgabe listenübergreifend verschieben (geht nur umständlich via Details)
  
• Aktionen auf mehr als eine Aufgabe anwenden
  
• mehr als eine Liste gleichzeitig auf einem (riesigen) Display anzeigen
  

Anmerkung:
* Richtig, die URL ist schwach von Google gebaut.
Besser wäre z.B.
https://tasks.google.com/
Und für eine konkrete Liste wie z.B. "lebensmittel
https://tasks.google.com/lebensmittel/
Aber wer interessiert sich schon für schöne URLs

[deluxestyle]

Hast du dir auch mal Wunderlist angeschaut?

[fermion]

Nö.
Ich habe die Suche nach dem Ausprobieren des ersten Kandidaten abgebrochen, denn damit war ich bereits sehr zufrieden.

Kennst Du Wunderlist gut?

Falls ja: was hat es für Vorteile gegenüber Google Aufgabenplaner?

[unrealm]

listen sind schön. aber tags besser so wäre das (noch) nichts für mich.

dir bleibt nichts anderes übrig als die erledigten Aufgaben zu löschen solange es keine Ansichten bzw. Filter gibt. ich persönlich mag aber immer eine historie zu haben, von dem was ich wann getan habe

aber trotzdem danke das du noch rückmeldung gegeben hast!

[fermion]

Tags erlauben komplexere Strukturen als simple hierarchische Listen, klar.

Die Frage ist bei Aufgabensystemen jedoch immer, wie die Kosten/Nutzen-Rechnung für die zusätzliche Strukturierung ausfällt.

Das System GTD, welches ich ganz interessant finde, verwendet ebenfalls Tags - in sehr spezifischer Form, in Form von "Projekt-Tags".
Aber leider ist, wie oben bereits beschrieben, Things nicht auf Windows nutzbar.

Da für Dich, unrealm, Tags ein Muss sind:
Kennst Du eine Aufgabenverwaltung, die meine Kriterien aus dem Ursprungsposting erfüllt und die Tags erlaubt?

[unrealm]

stell dir die tags als kontexte und listen vor. die machen es nicht schwerer sondern einfacher und flexibler. natürlich kannst du es auch schwerer oder umständlicher machen. a) liegt an dir und b) man kann alles verschlimmbessern

vor allem beschränke sie (die tags) nicht künstlich nur auf "Projekt-Tags" nur weil ein Buch oder eine Methode dies vorgibt. strukturieren brauchst da dann eigentlich auch gar nicht mehr. RTM ist dafür sehr gut. Kostet aber wie du bereits weisst geld.

beispiel:
ich sitze im Meeting und brauche eine Liste meiner Themen die ich ansprechen möchte. Daher filter ich in meiner Anwendung nach den Tags: Meeting & Firma und habe somit alle für den augenblick relevanten punkte. egal um welche bereich es geht.

Zur Zeit nutze ich MLO

weil
- ich sehr schnell alles erfassen möchte
- ich tastenkombinationen dazu nutzen möchte
- weil ich letztendlich Outlook mit integrieren möchte
- das ebenfalls für Smartphones zur Verfügung steht
- weil ich auf ein webinterface keinen wert lege (da dort das erfassen einfach keinen spass macht und ewigkeiten dauert) und nicht selber programmieren möchte.

schau mal in die angehängte Grafik. Es bleiben kaum Wünsche offen. Das A & O ist halt das du alles erfasst, somit aus dem kopf bekommst und es entsprechend markierst (stichwörte & evtl. datum/erinnerungen) damit du es dann auch wiederfindest.

   

[fermion]

@unrealm
Mir ist der Nutzen von Tags klar.
An meiner Aussage "Die Frage ist bei Aufgabensystemen jedoch immer, wie die Kosten/Nutzen-Rechnung für die zusätzliche Strukturierung ausfällt." ändert sich dadurch nichts.

Deine Screenshots zeigen ja, dass Du eine weit differenzierte Struktur bevorzugst.
Es mag sich für dich unter dem Strich eine positive Bilanz ergeben.

Es gibt jedoch viele Nutzer, die ihr Aufgaben nicht auf so feine Weise strukturieren möchten, weil sie den hineingesteckten Zeitaufwand nicht wieder herausholen.

Struktursysteme enthalten notwendigerweise viele willkürliche Entscheidungen.
Betrachte ich die Aufgabe X als eine einzelne Aufgabe oder als drei Teilaufgaben.
Objektiv lässt sich das kaum je entscheiden.

Du schreibst von einem Beispeil "Meeting in Firma".

Ohne Frage stellen solche beruflichen Situationen höhere Anforderungen an die Struktur und die Flexibilität einer Aufgabenverwaltung als eine weit schlichtere "Erledigungsliste ohne Termine" von der ich im Ausgangsposting sprache.

Deine Nutzung geht in Richtung Projektmanagement.

Das ist 'ne andere Liga als 'ne Einkaufliste.

Und beide Bereiche bedürfen natürlich verschiedener Software.
Stichwort Angemessenheit.

Danke jedoch für Deine Anregungen.

[fermion]

Wer hätte das vermutet?

Ich habe doch tatsächlich ein Killerfeature des Google Aufgabenplaners entdeckt.

Ein phantastisch minimalistisches Interface, welches ohne Einschränkungen bedienbar ist.
Um Euch an dieser Wonne teilhaben zu lassen, hängt ein Screenshot an (dafür habe ich mal mein Browserfenster etwas gestaucht.

   

Das Interface "verbirgt" sich hinter dem URL https://mail.google.com/tasks/ig

Jetzt seid ihr platt, oder?

Das schafft kein anderes Webinterface für die Aufgabenverwaltung auch nur annähernd, stimmt's?
Schaut Euch die völlig überladenen Monster-GUIs mal genauer an.