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In den Tod gemobbt - Amanda Todd (15)

Ja. Sicherlich. Aber ich finde einen bestimmtes Maß an Angst darf man auch mal besiegen können. Einfach nur zu gucken, weil man Angst hat halte ich für unangemessen.

Sicherlich muss man von einer Frau nicht erwarten, dass sie sich in eine Schlägerei einmischt. Aber die Angst vor dem Arbeitsplatz rechtfertigt gar nichts. Das ist einfach nur feige. Wenn man weiß, dass man eigentlich einschreiten sollte, aber jemanden dem Mobbing überlässt, weil man befürchtet seinen Arbeitsplatz zu verlieren ist feige.
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Ich habe es schon häufiger erlebt, dass sich Mobbing-Opfer gar nicht richtig helfen lassen wollen. Sie haben angst, dass es noch schlimmer werden könnte. Habe ich selber schon so erlebt. Ich habe versucht, demjenigen zu helfen, er wollte aber meine Hilfe nicht.
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(21.10.2012, 12:50)Hitchhiker1981 schrieb:  Ist vielleicht auch zu vergleichen mit den UBahn-Schlägern. Wer hat Mut sich den Tätern zu stellen und dem Opfer zu helfen ? Die wenigsten.. Und warum ? Weil sie einfach Angst haben.

Es gab mal eine Imagekampagne, wie man sich richtig verhält: Notruf wählen und, wenn möglich mehrere Leute zusammenrufen. Den Held spielen sollte man nur in den seltensten Fällen, da es schnell nach hinten gehen kann. Genauso sollte man sich auch bei Mobbing verhalten: Autoritätspersonen benachrichtigen und falls möglich eine Gemeinde kreieren, um das Opfer zu stärken.
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(21.10.2012, 12:12)MaxHRO schrieb:  
(21.10.2012, 11:31)Hitchhiker1981 schrieb:  Die Leute, die sich gegen die Mobber stellen, werden dann schnell selbst zum Opfer.

Oder zum Täter.
Wurde hier im Thread nicht schon aufgerufen, den Mobber zu mobben?
Es wurde der Rückfall ins Mittelalter propagiert: Pranger und Lynchjustiz.
Erstaunlicherweise auch von Tina, die ich aus ihren vergangenen Posting nicht für so böse gehalten hätte.
Reagieren wollte sie auf Kritik bisher nicht.

In einem anderen Thread äußerte jemand gerade die Hoffnung auf Kastration von Vergewaltigern.

Ich warte jetzt eigentlich hier im Forum nur noch auf die Forderung von "Rübe ab für Androidnutzer".

iP 12 Pro Max | MBP M1 2020 (beide mit dem jeweils aktuellsten OS)
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Ich heisse Lynchjustiz natürlich keinesfalls gut, verstehe aber die Beweggründe, die einem zu einer solchen Aussage hinreissen lassen.

Man sollte sich aber auch mal in die Situation der Betroffenen versetzen.
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Vergewaltigung, Mord etc. sollte mit Haft bis zum Tod bestraft werden. Ohne jemals auch nur die Chance zu bekommen auf freien Fuß zu kommen.

Mobbingfälle wie diese sollten ebenfalls hart bestraft werden.
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(21.10.2012, 23:46)iOS1000 schrieb:  Mobbingfälle wie diese sollten ebenfalls hart bestraft werden.

Was unterscheidet diesen von anderen Fällen?

Mobbing ist strafbar, ich glaube sogar via Strafrecht. Genau wie Stalking (im Amtsdeutsch "Nachstellen" oder so) auch.

Aber es ist nicht strafbar, wenn man sich hinter Mobbing versteckt.
Ich habe inzwischen oft das Gefühl, dass Leute, die keine Lust haben, an sich zu arbeiten, um zur Gesellschaft kompatibel zu sein, gerne das Mobbingopfer nach Außen darstellen.
Ist ja auch viel bequemer, da man selbst nichts tun muss und trotzdem plötzlich alle Verständnis haben.


Beweggründe zum Aufruf zur Lynchjustiz kann man nicht verstehen, insbesondere wenn der Aufruf von Unbeteiligten kommt.
Allein schon der Aufruf ist eine massive Unterhöhlung unseres Rechtssystems, welches wir alle genießen.
Ich möchte nicht in einer Zeit leben, wo mittelalterliche Verhörmethoden, Haftmethoden und "Rechtsprechung" das geltende Recht darstellen.

Im Wesentlichen Können wir Napoleon dankbar sein, nicht nur, dass die Scheidung für Bürgerliche möglich wurde oder eine zentrale Müllabfuhr eingerichtet wurde, sondern dafür, dass dank seiner Besatzung die letzten Inquisitionszellen abgeschafft wurden. Wir müssen doch nicht wieder auf das Niveau zurückfallen.


Hätte das Mädchen sich aktiv Hilfe von realen Personen (Eltern, Familie, Freunde, Psychologen oder ähnlich) geholt und diese dann auch angenommen, wäre es nicht so weit gekommen.

Wie ich schon sagte, Mobbing lebt vom Mitmachen.
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Menschen, die Menschen in den Tod treiben sollen hart bestraft werden.

Nicht jedes Mobbingopfer ist eine Flasche und ein Versager. Und selbst wenn, dann gilt es die Schwachen der Gesellschaft zu schützen.

Ich gehe mit dir konform, dass es sich Menschen oft zu leicht machen. Das bedeutet aber nicht, dass man Mobber, die die Menschen soweit gebracht haben, mit Samthandschuhen anfasst.

Und natürlich sollte Mobbing mit Todesopfern härter bestraft werden als ohne Todesopfern.

Napoleon war übrigens der letzte Drecksack. Ein egozentrischer größenwahnsinniger Psychopath.
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(22.10.2012, 07:21)iOS1000 schrieb:  Und natürlich sollte Mobbing mit Todesopfern härter bestraft werden als ohne Todesopfern.
Mittlerweile ist klar, dass Du diverse Grundlagen unseres Rechtssystems nicht teilst.
Da überrascht auch die hier zitierte Aussage nicht.

Ich bin froh, dass bei uns Strafe strikt an eine Tat geknüpft ist. Und nicht an die Wirkung einer Aussage.

Mal was Anderes:
Mir fiel beim ersten Lesen des Details "Mädchen schämt sich für das Öffentlich-Werden eines Fotos ihres nackten Busens" eine - leider utopische - Intervention ein:
alle Mütter und alle Lehrerinnen der Schule des Ortes zeigen ein Foto ihres nackten Busens, gemeinsam auf einer Website.
Und geben so ein klares Signal, dass man sich für öffentliche Nacktheit nicht schämen braucht.

Ähnlich hätte eine Intervention in dem Kinofilm laufen können, wo ein Video einer Masturbation eines Jungen öffentlich wird, der sich dafür sehr schämt.
Alle Väter und Lehrer der Schule hätten öffentlich bekunden können, dass sie gerne masturbieren.

Man könnte weiter gehen und an der Schule über das Monogamie-Diktat der Gesellschaft sprechen, weil es im Fall "Amanda" auch um das "Fremdgehen" ging.
Schließlich bildet eine bestimmte Sexualmoral eine der größten Quellen, wo Mobber ansetzen können.

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@fermion. Was passt dir an meiner Aussage nicht? Ist doch zu 100% legitim was da steht. Es steht nicht mal ansatzweise im Widerspruch zu unserem Rechtssystem.
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@ios1000
Bitte lies nochmal genau, was Du geschrieben hast.
Du propagierst eine Koppelung des Strafmaßes an die verschiedenen möglichen Reaktionen eines Opfers und willst es nicht allein an der Aussage (die hier die Tat darstellt) eines Täters festgemacht wissen.

Schau Dir bitte z.B. den §130 zur Volksverhetzung an.
Es kommt überhaupt nicht drauf an, ob jemand sich real verhetzen lässt. Dies spielt für den Straftatbestand keinerlei Rolle.
Gut so.

Jetzt klarer, was ich meine?

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(22.10.2012, 07:21)iOS1000 schrieb:  Und natürlich sollte Mobbing mit Todesopfern härter bestraft werden als ohne Todesopfern.

Hier wäre mal interessant, wie die Schuldfrage geklärt werden soll.

Wer ist schuldig, wenn 500 Leute einen mobben und der sich das Leben nimmt?
Einer der 500, wenn ja, welcher und warum?
Alle 500 und wie schuldig sind sie?

Sollen alle wegen Todschlags verurteilt werden?
Oder aber ist der Vorsatz und vielleicht eine Heimtücke nachgewiesen, sodass sie alle wegen Mordes verurteilt werden müssen?

Irgendwie kommt man auf diese Weise zur Sippenhaft...
Das Zeitalter haben wir aber auch hinter uns gelassen und ich sehe keine Veranlassung, mich dort hin zu wünschen.
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(22.10.2012, 13:33)MaxHRO schrieb:  Wer ist schuldig, wenn 500 Leute einen mobben und der sich das Leben nimmt?
[...]
Irgendwie kommt man auf diese Weise zur Sippenhaft...
Sippenhaft meint etwas anderes.
Wer die Eltern, Geschwister, Großeltern, Onkel, Tanten, Cousins, Cousinen, ... eines Straftäters allein aufgrund ihrer Verwandtschaft zum Täter bestrafen möchte, redet der Sippenhaft das Wort.
Die von Dir genannten 500 Leute sind ja nicht miteinander verwandt.

Aber wer weiß, vielleicht fordert hier im Thread auch noch jemand Sippenhaft für Mobber.
Oder Hände abhacken. Oder Zunge rausreißen.
Mich würde es nicht überraschen.

Dieser Thread deckt endlich die dunklen Seiten einiger Forenteilnehmer auf.

iP 12 Pro Max | MBP M1 2020 (beide mit dem jeweils aktuellsten OS)
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dann eben Gruppenhaft, ich wollte nur gerne das nächste überholte "Rechtsprinzip" ins Spiel holen ;-)
Obwohl ja auch manchmal Familien mobben.


Der Thread deckt eher die dunklen Seiten vieler Mitglieder der Gesellschaft auf, nicht nur die einiger Forenteilnehmer.
Pranger ist cool, Todesstrafe ist die Ideallösung und Irrtümer gibt es nicht.
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@fermion. Ja ich finde es schlimmer, wenn ein Mobbingopfer sich umbringt, als wenn es das nicht tut.

Und deshalb muss es auch anders bestraft werden. Die Gefahr ist schon sehr sehr gering, dass ein Mobbingopfer sich umbringt nur um den Mobber eins auszuwischen und er ein höhere Strafe bekommt.

Und bezüglich der 500. Wollt ihr Mobbing etwa relativieren? Ist das eure Meinung dazu? Wenn man sowieso den Schuldigen nicht ausfindig machen kann, dann sollte man Mobbing am besten gar nicht bestrafen oder was?
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@iOS1000: Bin genau der derselben Meinung. So etwas muss bestraft werden, egal wie. Hauptsache es wird etwas dagegen unternommen und nicht einfach so hingenommen, als wäre es etwas ganz normales.
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(22.10.2012, 15:08)iOS1000 schrieb:  @fermion. Ja ich finde es schlimmer, wenn ein Mobbingopfer sich umbringt, als wenn es das nicht tut.

Und deshalb muss es auch anders bestraft werden.
Halten wir einfach fest: Du stehst nicht hinter wesentlichen Prinzipien unserer Rechtsordnung.
Möglicherweise hast Du Dich jedoch noch nie tiefer mit grundlegenden Prinzipien wie Rache, Gerechtigkeit, Schuld, etc. in Bezug auf Rechtssysteme beschäftigt und Du überblickst die weitreichenden Folgen Deiner eigenen Aussagen nicht/kaum.

iP 12 Pro Max | MBP M1 2020 (beide mit dem jeweils aktuellsten OS)
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Die Frage ist doch nach wie vor WIE soll das laufen?

Wenn ein Mann seiner Frau sagt, dass sie vor einigen Jahren noch etwas besser aussah, ist das quasi Mobbing. Wenn diese Frau daraus die Konsequenz zieht, von einem Hochhaus zu springen, bleibt die Frage, wer juristische Schuld trägt.

Hier habe ich mal auf das absolut kleinste denkbare Mobbingszenario reduziert, im die Komplexität zu verdeutlichen.

In so einem Beispiel reicht es doch auch, dass ein Partner aus einer Beziehung die Trennung wünscht, der andere Partner aber nicht, wird verzweifelt und tötet sich. Ist dann der Trennungswillige Partner ein Mörder?
Trägt er überhaupt Schuld an dem Tod des anderen?


Und wer ist beim Mobbing der Böse, die Masse, der Erste (wenn der überhaupt klar ist), die, die nichts taten oder alle zusammen?
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Hast ja recht. Es ist ein sehr komplexes Thema. Trotzdem finde ich es falsch, nicht zu agieren, weil es schwer ist einen Täter ausfindig zu machen.
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(22.10.2012, 15:38)MaxHRO schrieb:  Wenn ein Mann seiner Frau sagt, dass sie vor einigen Jahren noch etwas besser aussah, ist das quasi Mobbing.

Nö, dann ist man Ehrlich oder lügt Zwinkern

Mobbing setzt voraus, dass andere Menschen ständig bzw. regelmäßig schikaniert und seelisch dabei verletzen werden. Die einmalige "Beleidigung" fällt noch lange nicht unter Mobbing.
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