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"Steve Jobs Schulen" in den Niederlanden eröffnet
#1

[Bild: ldvncbvevr1uh109oaf3.png]
In den niederländischen Städten Sneek, Breda, Almere, Emmen, Heenvliet und Amsterdam wurden gestern die ersten „Steve Jobs Schulen“ durch die Stiftung „The Education for a New Era Foundation“ eröffnet. Bei den „Steve Jobs Schulen“ steht das iPad als Lerninstrument im Mittelpunkt, wobei dieses sogar den Lehrer teilweise ersetzen soll. Über das iPad wird ein individueller Lernprozess gesteuert, wobei der Lehrer hauptsächlich bei Fragen zur Bedienung und zur Auswertung des Lernprozesses der Schüler zuständig ist.

Da es in den Schulen nur noch digitale Medien gibt, können die Schüler mit dem iPad auch außerhalb der Schule jederzeit problemlos lernen. Mit einer Kontroll-App kann der Lernfortschritt durch die Lehrer und Eltern automatisch ausgewertet werden und es können dadurch den Schülern auch direkt neue Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. Bis Ende des aktuellen Schuljahres sollen insgesamt 12 „Steve Jobs Schulen“ eröffnet werden. Es wird zudem noch angestrebt, das niederländische Schüler ab dem Jahre 2014 sogar weltweit mit ihrem iPad unterrichtet werden können. So brauchen niederländische Schüler die im Ausland leben, nicht auf ausländische Schulen gehen und können in der Muttersprache unterrichtet werden.

Ob diese Schulform irgendwann auch in anderen Ländern eingeführt wird, wird die Zukunft zeigen.

via
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#2

da kann man nur hoffen, dass manche sachen in den niederlanden bleiben...
da waren wohl einige bildungspolitiker (die das abgesegnet haben) zu oft im coffeeshop?!

ich bin voll dafür, dass ipads und co an schulen eingesetzt werden, aber schule sollte etwas mehr leisten als jedem schüler seinen lehrstoff via ipad zu vermitteln.
auch die ausschliessliche nutzung von digitalen medien ist eher kontraproduktiv.
schüler sollten wissen wie man ein buch aufschlägt und auch mit stift und zettel schreiben können.


desweiteren soll schule ja auch soziale interaktion fördern, vermitteln und zum teil lehren.
dazu gehört auch das "erlernen" des umgangs mit einem lehrer... einer "respektsperson" ausserhalb des privaten umfeldes.
während der ausbildung oder des studiums können die schüler ihre ausbilder oder dozenten ja auch nicht gegen ipads tauschen....
education for a new era?!?!?! naja, eher high-tech extremismus auf dem rücken der schüler, der die werte einer klassisch humaistischer bildung völlig vernachlässigt.

solche schulen haben eigentlich nur den zweck ein besseres abschneiden der OECD Pisa-Studie voranzutreiben, vernachlässigen aber den Bildungsbegriff im klassischen Sinne.
da Pisa ja auf den arbeitsmarkt schielt und eigentlich nur entsprechende fähigkeiten geprüft werden, die das humankapital "abklopfen", kommen solche konzepte sicher einigen menschen sogar ganz recht.

ich halte nichts von waldorf-pädagogik, aber dann würde ich mein kind eher dahin schicken als auf so eine perversion.
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#3

Naja, ich bin mit deiner Meinung sehr einverstanden, allerdings muss man aufpassen, dass man nicht am "alles neue ist Kacke" bzw. "schade wenn das alte Schulsystem verschwindet" festhält. Wie lange gibt es das klassische Schulsystem von heute? Ich weiss nicht wie alt du bist, aber die Schule ist heute schon total anders als wo ich in die Schule ging (ich weiss es, bin Quereinsteiger-Lehrer). Klar, das sind feine Abänderungen. Aber ein Lehrer mit einem iPad zu ersetzen ist doch eine ähnliche Abänderung wie dass der Lehrer physisch nicht mehr schlagen darf. "Wie soll ein Kind eine Respektperson respektieren, wenn die ihn nicht mal schlägt?" waren wohl vor nicht all zu langer Zeit stichfeste Argumente.

Nichts desto trotz, nur weil die Schüler den Stoff von einem iPad statt von einer Wandtafel erhalten, ändert doch nichts daran, dass sie den Umgang mit Menschen ausserhalb ihres privaten Umfeldes verlernen bzw. nicht lernen.

Mehr Bedenken hege ich allerdings in Richtung ergonomischem Sitzen, schonen der Augen (Kurzsichtigkeit) und der aufkommenden Panik, wenn das Teil mal kein Saft mehr hat Smiley
Dennoch wage ich zu behaupten, dass sich die Erfinder dieses Schulsystemes sich sicherlich solch und noch viel mehr Gedanken dazu gemacht haben, als einfach dem Lehrer gekündigt und 30 iPads gekauft zu haben. Hoff ich zumindest Smiley

Ausserdem, so kann ich mir vorstellen, ist mit dieser Methodik durch einen Lehrer in Coach-Funktion, welcher mehrere Kinder überwachen kann, eine Steiner oder Montessori Schule realistischer. Davon bin ich persönlich sehr Fan, da ich es nicht mag, dass ein Hirn eines 10jährigen so sein muss wie alle anderen 10jährigen, ansonsten bekommt er Nachhilfelehrer, Psychologen oder in die andere Richtung überspringt er eine Klasse und wird zum Dr. Hirsch erannt. Beides kratzt doch an der Psyche eines Kindes...

Aber hey: nicht verurteilen, was man nicht kennt! Würde gerne mal in so eine Schule reinschauen, wenn sie denn mal läuft.

Grüsse aus der neutralen Schweiz Ks
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#4

nö, alles neue ist nicht schlecht, ich denke eine kombination aus alt und neu muss der weg sein. der reine umstieg auf digitale medien kann jadenfalls keine alternative sein.
die erfahrung mit einem lehrer "real" durch einen schulgarten zu streifen und sich dort die finger schmutzig zu machen, nebenbei auf einem blatt papier die beobachtungen mit einem stift festzuhalten... dass kann sicher kein pad der welt ersetzen.
nur ein bruchteil unserer welt und unseres lebens ist digital... schreiben (nicht tippen) muss gelernt werden. bücher haben heute auch in papierform ihre berechtigung...

nochmal zur respektsperson: vielleicht habe ich einen ich mich da nicht ganz deutlich ausgedrückt. es geht nicht nur um den respekt vor dem lehrer, sondern auch um dessen pädagogischen auftrag.
neben der vermittlung des lehrstoffes sollte ein lehrer ja auch ansprechpartner sein, ebenso wie er sich auch um das wohl seiner schüler kümmern sollte... ich weiss, das das zum teil heute schon wunschdenken ist. das lehrer nicht unbedingt die zeit (zum teil auch einfach nicht die lust) haben, sich mit ihren schülern auseinander zu setzen. aber im idealfall sollte ein lehrer auch erkennen können ob es schieflagen in den familien seiner schützlinge gibt und ggf. mit sozialarbeitern, schulpsychologen und evtl. dem jugendamt darauf reagieren.

wenn der kontakt lehere/schüler abnimmt, dann werden wohl nur noch mehr kinder durch die sozialen netze rutschen.
noch sind wohl schüler die diese neue schulformen besuchen sollen keine klassischen "sozialverlierer", sondern stammen eher aus gut betuchten familien... aber auch hier gibt es genug schieflagen, die man erkennen sollte.

ich habe auch keine ahnung wie bei lernerfogskontrollen ein iPad usw. erkennen soll, warum schüler hier und da fehler machen... die lehrmethode kann also nur "wiederholung" sein. das hinterfragen der gründe (warum es an dieser oder jener stelle verständnisprobleme gibt), dass entfällt...

ipads in schulen: gerne.
verzicht auf lehrer: nope.
verzicht auf bücher: neeeee.
verzicht auf "menschlichkeit": bitte nie.
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#5

@robin.h Ich bin ganz deiner Meinung. Bei diesem Konzept stehen nur die Noten im Mittelpunkt. Soziales Miteinander wird hinten angestellt bzw. findet gar nicht mehr statt. Ich bin auch dafür, dass moderne Technik in den Schule eingeführt wird. Man kann es nur begrüßen, wenn schwere Schulbücher aus dem Schulranzen verschwinden. Aber ein Konzept wie dieses ist total überzogen. Wie soll ein Lehrer auf ein Kind, welches zwischendurch mal einen Anstoß mehr braucht, eingehen können?
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