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Cloud-Alternative zur iCloud/Google/Microsoft
#1

Hallo,

ich wollte einfach mal in die Runde fragen, wie eure Erfahrungen sind mit Cloud Alternativen, wenn man sich im Prinzip nicht abhängig von Google oder Apple bzw. Microsoft machen möchte.

Mich interessiert vor allem auch das verwalten von Fotos.

Vermutlich werden einige einen eigenen Server nutzen?
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#2

Ich habe einen eigenen Server, der mittlerweile alle kommerziellen Cloudprodukte abgelöst hat. Darauf läuft zum Beispiel Nextcloud, eine Cloud, die Dateiablage und -Freigabe, Online-Kalender, Online-Kollaborationstools etc. anbietet, mit allen Funktionen, wie man sie von Dropbox, Google oder iCloud gewohnt ist. Ziemlich komfortabel Smiley Damit synchronisiere ich Dateien von Laptops und Desktopcomputern, auf Mobilgeräten gibt es eine App, und zusätzlich synchronisiere ich noch meine Kalender und Kontakte. Freigeben mit anderen geht auch sehr gut, entweder über einen eigenen Account auf der Nextcloud oder einen Link. Es können auch Freigaben an andere Nextcloud-Server geschickt werden, da sich auch die Server untereinander vernetzen können.

Das Schöne ist natürlich die Vertraulichkeit der Daten, da ja alles in meiner eigenen Cloud liegt und nicht bei einem großen Clouddienst, der dann alles mitlesen kann, und natürlich auch (quasi) unbegrenzter Speicherplatz, da ich ja sehr einfach eine zusätzliche Festplatte anschließen kann. Also auch mal eben größere Dateimengen freigeben oder per Freigabelink die Urlaubsfotos von allen Freunden einsammeln ist gar kein Problem. Auch Fotos ansehen / teilen geht mit Nextcloud sehr gut, es gibt schöne Ansichten für Alben und Fotos, mit Miniaturansichten und so weiter.

Wenn man dauerhaft größere Mengen Fotos freigeben möchte, gibt es ansonsten auch noch Piwigo, das ist ebenfalls eine Open Source-Serveranwendung, mit der sich Fotogallerien erstellen lassen. Dabei kann man auch mehrere Nutzeraccounts anlegen, und die Zugriffsberechtigungen auf einzelne Alben und Fotos genau einstellen. Ist also auch geeignet, wenn man manche Fotos mit Freunden, manche Fotos mit der Familie teilen will.

Das sind alles Beispiele, die man auch im Internet kostenlos ausprobieren oder bei einem Serveranbieter mieten kann, aber die es sich auch lohnt, von zu Hause aus zu betreiben, wenn man Lust auf ein Hobbyprojekt hat. Es kostet natürlich auch immer ein bisschen Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, aber es gibt besonders im Fall von Nextcloud auch viele Tutorials im Internet und auf YouTube, die einem den Einstieg erleichtern. Man muss einfach ausprobieren, was für einen am besten funktioniert. Aber insbesondere Nextcloud ist einen Blick wert, da es viele Funktionen auf einmal abdeckt Smiley

Was man aber auf jeden Fall einfach online benutzen kann ist zum Beispiel Cryptpad, eine Online-Dateiablage mit vielen Funktionen, um gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten, zum Beispiel Textdokumente, Präsentationen etc., ebenfalls mit integrierten Funktionen für Umfragen, Terminabsprachen, ToDo-Listen etc., bei der alles noch im Browser verschlüsselt wird. Ist ebenfalls Open Source und auch sehr vertraulich.
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#3

Ich denke Synology hat da ein recht umfangreiches Angebot für Einsteiger, getestet habe ich bisher noch nicht viel aber ich habe mir auch erst kürzlich eine Synology gekauft.

Teilweise können Standard Apps verwendet werden, wenn Sie die Möglichkeit bieten und eine "einheitliche Sprache" sprechen (für Kalender CalDAV, für Kontakte CardDAV usw.)

Andere Dinge müssen dann leider über eigene Apps organisiert werden, z.B. für Bilder und Backups die App "DS Photo", hier kann man leider nicht die iOS App verwenden.

Bisher machen die Tools des Synology NAS einen guten Eindruck auf mich.
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#4

Ja, stimmt, guter Hinweis von @René. Bevor ich meinen Server hatte, hatte ich auch ein Synology-NAS. Ist natürlich letztendlich trotzdem wieder proprietär, aber sicherlich immer noch vertrauenswürdiger als Google & Co. Zwinkern Das war auf jeden Fall ein guter Einstieg, weil man dort natürlich eine geführte Benutzeroberfläche hat, und auch viele Funktionen mitgeliefert bekommt.

Ein Mittelweg wäre auch noch, "Why you no host?" zu verwenden: https://yunohost.org/ Da kann man dann einen eigenen Computer nehmen, z.B. einen alten Laptop, muss also nichts kaufen, bekommt aber trotzdem eine komplett geführte Benutzeroberfläche und kann einzelne Clouddienste mit einem Klick als "Apps" installieren und deinstallieren. Wenn man also noch keine Vorkenntnisse aus der Informatik hat, ist es sicherlich sinnvoll, sowas zu verwenden, da man sich dann nicht um die Einrichtung etc. kümmern muss. Ein Vorteil von "Why you no host?" gegenüber Synology wäre natürlich dann wieder, dass es ein Open Source Projekt ist, also komplett kostenlos, und auch dort wieder keine kommerziellen Interessen hinterstecken. Es gibt auch einen Heise-Artikel dazu, der das gut beschreibt: https://www.heise.de/ratgeber/Mit-Yunoho...06018.html
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#5

Hallo zusammen,

vielen Dank für die umfangreichen Informationen, ich werde das mal durchtesten.

Was den Funktionsumfang der Apple Foto App bzw. Google Fotos angeht, sind diese beiden schon ziemlich schick, finde ich.

Unter iOS wird man ja auch bei einem geteilten Kalender über Änderungen in diesem per Push Nachricht informiert, dies habe ich unter Androide nie hinbekommen, funktioniert dies mit der Nextcloud zuverlässig?
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