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Verleger wollen Apple zu "Zensur-Gesprächen" drängen
#1

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Vielseitige Gründe für die verhaltene iPad-Resonanz

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[Bild: by1i7h7rahkd6hztr9pn.jpg]

Der Europastart des iBook Store ist eher schleppend anzulaufen, die Regale füllen sich recht zögerlich. Zwar erscheinen in Deutschland immer mehr Bücher namhafter Autoren, insgesamt hat Apple aber doch große Probleme, Verträge mit europäischen Verlagen abzuschließen.

Als Ursache hat 9to5Mac unter anderem ausgemacht, das
  • Apple offenbar nur zwei Vertreter für ganz Europa im Einsatz hat, was die Verhandlungen mit der Vielzahl von Verlagen erheblich verzögert,
  • die Preisgestaltung seitens Apple eher für zurückhaltende Gesprächspartner sorgt, die außerdem nicht ihr Beziehungen zu anderen digitalen Verlegern gefährden wollen
  • generell die Rechtmäßigkeit von Apples Geschäftsmodell angezweifelt wird.

Auch die digitalen Umsetzungen der Zeitungen- und Zeitschriftenverlage, die einen der Hauptnutzungsgründe des iPads darstellen sollten, lassen weiter auf sich warten. Auch hier sind die Gründe vielseitig. Bereits am 15. März haben der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der internationale Dachverband FIPP in einem Brief an Steve Jobs um Gespräche zur Klärung ihrer Bedenken, hauptsächlich wegen der Regulierung der AppStore-Inhalte, gebeten, eine Antwort seitens Apple ist aber bis heute ausgeblieben.

Ein nicht unerhebliches Problem sehen die Zeitschriftenverleger darin, das Apple bei den Beschränkungen US-Amerikanische Maßstäbe ansetzt, die sich teils erheblich von den europäischen Moralvorstellungen unterscheiden. So heißt es in dem Schreiben unter anderem:
"Wir leben in einer multikulturellen Welt. Das bedeutet, dass Inhalte, die in einem Land völlig akzeptabel sind, in einem anderen als ungeeignet erscheinen können. Einheitliche Regeln für die ganze Welt sind eine Einschränkung der Pressefreiheit und der Wahlfreiheit für die Leser."

Auch Wolfgang Fürstner, Geschäftsführer des VDZ, sah dies ähnlich:
“Heute passen dem Konzern nur nackte Brüste und andere angeblich sexistische Inhalte nicht, und morgen sind es wichtige gesellschaftliche und politische Themen, die den Verantwortlichen von Apple missfallen. Das ist Zensur und davor müssen wir uns schützen.”

Als Schaltstation zwischen Verkäufer und Konsument hat zudem einzig Apple einen Überblick über die Nutzungsdaten der Apps und die Interaktionen der Leser. Das Apple außerdem 30% des Werbeumsatzes einbehält sorgt für Kritik und schafft damit Teils kuriose Verhältnisse. So muss durch diese Abgaben beispielsweise die digitale Spiegel-App zu einem höheren Preis angeboten werden als die gedruckte Ausgabe, was nicht gerade verkaufsfördernd wirkt und andere Verlage abschrecken dürfte.

VDZ-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner sieht die Gefahr, "die Verlage auf bloße Inhaltelieferanten zu reduzieren", und hält deshalb eine eigene gemeinsame Initiativen der Verlage für "eKioske" wichtig.

Update:
Seit heute verzichtet auch die BILD auf die freiwillige Selbstzensur ihrer "Mädchen von Seite Eins". In der AppStore PDF-Ausgabe sind die Bild-Girls nun komplett und unverhüllt zu sehen, was angesichts der derzeit geltenden Appstore-Beschränkungen noch für einigen Wirbel sorgen könnte.

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#2

Update:
Seit heute verzichtet auch die BILD auf die freiwillige Selbstzensur ihrer "Mädchen von Seite Eins". In der AppStore PDF-Ausgabe sind die Bild-Girls nun komplett und unverhüllt zu sehen, was angesichts der derzeit geltenden Appstore-Beschränkungen noch für einigen Wirbel sorgen könnte.

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#3

]Mal gucken ob Apple des Geldes wegen einknickt. Wenn nicht, dann haben die europäischen Verleger ein grösseres Problem, als Apple eins haben wird.


Zitat:Auch Wolfgang Fürstner, Geschäftsführer des VDZ, sah dies ähnlich:
“Heute passen dem Konzern nur nackte Brüste und andere angeblich sexistische Inhalte nicht, und morgen sind es wichtige gesellschaftliche und politische Themen, die den Verantwortlichen von Apple missfallen. Das ist Zensur und davor müssen wir uns schützen.”

Und wer schützt uns vor Meinungsmache der Medien? Als ob die Medien solche Unschuldslämmer sind und uns immer nur die Wahrheit sagen. [/quote]
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#4

Wir überlassen es doch besser jedem einzelnen, zu entscheiden, ob er nackte Frauen oder gar Pornografie auf seinen Endgeräten haben möchte, oder? Schliesslich hat er diese käuflich erworben. Oder benötigen wir dafür die weltweit zentrale Zensur durch den Verkäufer dieser Endgeräte?

Ein Verleger drückte es treffend aus: "Hätte uns 1985 der Hersteller unserer Druckmaschinen Vorschriften gemacht, was wir damit drucken sollen, dann hätten wir ihn ausgelacht".

2010, im Zeitalter von Apple lacht niemand mehr.
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#5

@*Leopard*
Dass die Medien nicht immer die Wahrheit sagen, das dürfte wohl jedem gesunden Menschenverstand bewusst sein. Jedoch haben wir noch immer die Wahl zwischen den Medien. Und ob wir es glauben oder nicht, ist unsere Entscheidung. Im Gegensatz zu den Leuten in China & Co., wo diese nur ein staatliches Medium haben, was man nicht hinterfragen darf, sonst wird man gefangen genommen, getötet oder ähnliches.

Früher oder später wird sich sowieso die EU einschalten.
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#6

Mir geht es darum, dass die Heuchler jetzt so tun, als ob sie solche grossen Opfer wären. Drücken auf die Tränendrüse. Dabei geht es nur ums Geld. Wer weiss wie viele die Bild nicht mehr auf dem iPad kaufen, weil das Seite 1 Girl fehlt. Lol . Spricht ja nicht gerade für die Bild-Zielgruppe.

Die Verlage tun so, als ob das mit den nackten Frauen eine Kleinigkeit wäre und man nur den Aufstand probt, damit es nicht noch schlimmer kommt. Ich persönlich denke, dass die Tittenbilder eine Einnahmequelle für sie sind.

Soll Apple den Leuten doch ihre Tittenbilder geben. Bevor man uns hier den Weltuntergang voraussagt.
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#7

Und selbst wenn... Maßt Du Dir an, den Verlagen vorschreiben zu wollen, womit sie ihr Geld verdienen sollen?

Übrigens: Der einzige Überlebensanker vieler Videotheken ist ihre gut sortierte Pornoabteilung. Das muss man nicht gut finden, ich finde das sogar ziemlich traurig. Aber es ist nunmal so.
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#8

Ich stimme da im wesentlichen überein und finde diese Gespräche wichtig. Vergessen wir doch mal die nackten Tatsachen und besinnen uns darauf, dass auch Karrikatur-Apps nicht zugelassen wurden, weil sie sich spöttisch über amerikanische Politiker und Prominente äußerte. Und wie richtig gesagt wurde: ohne klare Regelung sind es morgen irgendwelche politischen Themen oder Ideen, die Apple verstörend findet. Ich bin erwachsen genug, mir meine Gedanken selbst zu machen, und auch erwachsen genugu m Urteilen zu können, ob eine Zeitung lügt. Ich will aber gefälligst auch Lügen lesen dürfen, um beurteilen zu können, ob die Zeitung lügt. Es geht hier um's Prinzip, und wer die Verlage retten und Motor der virtuellen Journalie werden will, darf sich nicht als Zensor outen.
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#9

Titten muss man(n) einfach sehen. Was wär die Welt ohne Tittenbilder? Laugh
Ach kommt, seid nicht so verklemmt...

Apple ist Zensurkönig. Warum haben die ihren Firmensitz eigentlich noch nicht in China? Vielleicht können sie da eine Partnerschaft mit der Regierung eingehen?
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#10

zum glück habe ich Stanza und lade die Inhalte die ich will drauf und hab keine Zensur...
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#11

(31.05.2010, 10:55)FalkoMD schrieb:  Update:
Seit heute verzichtet auch die BILD auf die freiwillige Selbstzensur ihrer "Mädchen von Seite Eins". In der AppStore PDF-Ausgabe sind die Bild-Girls nun komplett und unverhüllt zu sehen, was angesichts der derzeit geltenden Appstore-Beschränkungen noch für einigen Wirbel sorgen könnte.

Obwohl ich kein Bild-Leser bin, und erst recht auf die Mädchen von Seite Eins verzichten kann, finde ich die Aktion von Bild ganz gut! Wohl nur wenige sehr große Zeitungen werden es sich leisten können, Apple die Stirn zu bieten...

Es ist unglaublich, was sich Apple anmaßt. Es gibt Gesetze darüber, was in Deutschland veröffentlicht werden darf. Und es kann nicht an Apple sein, das Ganze zu beschränken. Wenn schädliche Software über die Kontrollen ausgefiltert wird: absolut ok. Aber Inhalte?

Wenn eine Soft- und Hardwarefirma anfängt, journalistische Inhalte (und auch das Mädchen von Seite Eins ist ein journalistischer Inhalt, wenn auch (für mich) kein zu wertvoller - aber das ist ja nur meine persönliche Meinung) zu filtern und zensieren, was kommt dann wohl als nächstes?
Wird der Süddeutschen Zeitung verboten, kritisch über Apple zu berichten?
Darf Der Spiegel demnächst nicht mehr über Microsoft berichten?
Wird der FAZ verboten, über eine bestimmte Politikrichtung zu schreiben?
Oder muss (Hallo, DDR) demnächst jede Online-Ausgabe einer Zeitung erst geprüft werden? Auf dass nur politisch genehme Artikel gelesen werden dürfen?

Ist ja wohl übelst. Nod_no

Hallo, Apple? Geht's noch?
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#12

Apple hat seit Verkaufsstart 2 Millionen iPads verkauft. Und ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Käufer das iPad gekauft haben um die Bild auf dem iPad zu lesen. Was ich damit sagen will? Wenn die Verlage Pech haben schiessen sie sich ins eigene Knie.

Und seriöse Zeitschriften lassen sic von sowas doch nicht abschrecken. Die meisten werden für das iPad eine App entwicklen lassen, weil ebenrkeiner ernsthaft davon ausgeht dass Apple irgendwelche wichtigen Sachen zensieren wird. Das machen die nur einmal und dann sie weg vom Fenster was Zeitungen auf dem iPad angeht.

Wenn ihr euch über die Zensur des Karikaturisten empört, dann solltet ihr wissen, dass Apple nicht die einzigen sind, die so was am liebsten verbieten wollen würden. Die EU hat mit dem Caroline-Urteil in dieselbe Richtung geschlagen. Und ehrlich gesagt kann ich ganz gut ohne solche Beiträge auskommen. Genauso wie ich im echten Leben ohne solche Sachen auskomme. Ich würde es auch nicht toll finden, wenn mein Nachbar einen anderen Nachbarn mit Schweineohren oder was auch immer zeichnet.

Das ist respektlos und dieser Müll muss nicht in den Zeitungen kommen. Auch Karikaturisten oder Kabarettisten (im TV) können nicht machen was sie wollen. Ich kann das schon sehr gut nachvollziehen, dass es noch Leute gibt, die sowas am liebsten verbieten würden.

Leider ist unsere Welt schon so verdorben und so voller Gutmenschen, dass das nicht mehr möglich ist, weil die gleich lauthals den Weltuntergang verkünden, wenn man mal etwas nicht so macht wie sie es gerne hätten.

Aber die öffentlich anlügen damit haben dieselben Leute, dann kann kein Problem.

Siehe Stern in 70ern, die ein Bericht über prominente Frauen gebracht haben, die abgetrieben haben. Angeblich sollten über 300 prominente Frauen abgetrieben haben. In Wirklichkeit war es nur eine Hand voll. Und das alles nur um den Menschen glaubhaft zu machen, dass Abtreibung sich mittlerweile etabliert hat.

Wenn Leser sich beschweren über drohende Zensur kann ich das noch nachvollziehen, aber so manch ein Verlag solle lieber den Mund halten. Bild gehört komplett verboten.
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#13

Deine radikalen Ansichten und Deine kompromisslose Art, diese zu vertreten, können einem Angst machen.

Die BILD gehört nicht verboten. Wenn die vielen Leser für Dich gehirnamputierte Idioten sind, ist das Deine Sache. Es ist aber nicht Deine Aufgabe, sie zu bevormunden.
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#14

Wir hatten das Thema ja erst vor ein paar Tagen als es um den Bericht im ZDF ging und schon da habe ich mehrfach (und offensichtlich vergeblich) versucht zu erklären, dass es eben nicht nur um schlüpfrige Inhalte geht, die bestenfalls als Vorwand herhalten müssen. Ich sagte dort schon und sage hier nochmal: wer glaubt, Apple sei ihr als Verfechter von Sitte und Moral unterwegs, der möge auf dem iPhone einen Blick in die Hitliste der meistverkauften/-geladenen Bücher werfen - es ist ein Witz, die Bild-Mädels unter dem Vorwand der Sittlichkeit zu verbannen, aber gefühlte 50 Kamasutra-Apps und alle möglichen Schmuddel-Apps ungeniert weiterhin zum Kauf anzubieten.
Das ist verlogene Doppelmoral, sonst nichts.

Im Übrigen zieht das Thema mittlerweile Kreise bis ins US-Kartellamt ....
https://iszene.com/thread-79994.html
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