Beiträge: 154
Registriert seit: Jul 2009
Bewertung:
8
Wenn man manche Kommentare hier liest, wird einem erschreckend bestätigt, wie unbedarft viele diese Entwicklung sehen.
Leute, denkt mal ein paar Schritte weiter. Stellt euch einfach mal vor was mit einer solchen unglaublichen Masse von Daten alles angestellt werden kann.
Nehmt einfach mal den "Gefällt mir" Button, der mittlerweile auf ziemlich vielen Websites zu finden ist. Tja, was man daraus nicht alles ableiten kann hm?
Denkt mal an eure Internetnutzung vom letzten Jahr, und stellt euch vor ihr hättet auf jeder nützlichen Site "Gefällt mir" geklickt.
Und das ist nur die oberste Spitze des Eisbergs. Schabt man etwas an der Oberfläche dieser hübsch anzusehenden, und allzeit präsenten "Social Networks" tun sich einem Abgründe des damit möglichen auf.
Wenn jemand sagt "Ich halte mich davon fern, also betrifft es mich nicht. Der Rest ist selbst schuld" denkt er einfach nicht über den Tellerrand hinaus.
Früher oder später greift eine solche Datenkrake zwangsweise um sich. Und die daraus resultierenden Konsequenzen ebenso.
@sutadur
So eine Möglichkeit darf es gar nicht geben, dann kann sich auch kein User schuldig machen. Glaubt doch niemand im Ernst, dass der User erst die Einwilligung seiner Kontakte einholt. Das weiss jeder zu 100%, dass das niemand macht.
Und deshalb gehört so eine Funktion verboten.
Man kann z.B. auch Autos verbieten, die schneller als 30 km/h fahren, dann kann auch niemand damit eine Geschwindigkeitsübertretung in einer Tempo30-Zone begehen ... oder um im Bereich des Internets zu bleiben: Trotz diverser Anstrengungen der Film- und Musikindustrie wurden bisher Dienste wie z.B. Rapidshare nicht verboten, obwohl auch dort jeder weiß, dass nur die wenigstens Dateien legal hin- und hergeschoben werden. Auch hier gibt es die Möglichkeit, dass der User sich schuldig macht - und die wird reichlich genutzt.
Natürlich hinkt dieser Vergleich, wie das meistens der Fall ist, aber es zeigt dennoch, dass sich zwar vieles durch entsprechende Verbote vermeiden lässt, auf der anderen Seite aber will das doch niemand wirklich. Und jeder Mensch hat jeden Tag viele Male die Möglichkeit, sich in irgend einer Art und Weise "schuldig" zu machen (um mal bei diesem Begriff zu bleiben). Das lässt sich trotz aller Bemühungen nicht gänzlich vermeiden. Und es ist m.E. auch nicht einzusehen, dass immer wieder versucht wird, dem Bürger,der für sich meist auch gerne in Anspruch nimmt, mündig zu sein, die Verantwortung für sein Handeln weitestgehend abzunehmen. Es kann doch nicht wirklich gewollt sein, dass jemand für sein unrechtes Handeln nur deshalb nicht bestraft wird, weil es so einfach war, diese Handlung zu begehen ...
Jep. Der Vergleich hinkt und zeigt rein gar nichts. Das hat mit der FaceBookproblematik gar nichts zu tun.
Beiträge: 154
Registriert seit: Jul 2009
Bewertung:
8
Stimme da Leopard voll und ganz zu.
@sutadur: Deine Argumentationsweise ist absolut hirnrissig (sorry für diese Wortwahl) aber wenn du so argumentierst, könntest du jedem Konzern alles erdenkliche erlauben. Wer darauf herein fällt ist selbst schuld.
Seh es doch einmal so, dass Facebook ein in solchem Maße abstrahiertes System darstellt, dass es schlicht und ergreifend für den Großteil der Leute nichtmehr zu verstehen ist was sich da im Hintergrund eigentlich abspielt.
Und bei einem Netzwerk, in dem mittlerweile ~400 Millionen user angemeldet sind (Quelle Wikipedia) kommt das Rudeldenken zum Zug. Schließlich kann etwas, das einen solchen Zulauf findet ja nichts schlechts sein oder?
Du überschätzt die Fähigkeit der breiten Masse, solche Problematiken zu erkennen, und danach zu handeln.
Dein Argument der Eigenverantwortlichkeit hinkt stark, bei einem Konzern mit einer solchen Marktmacht muss von staatlicher Seite eingeschritten werden.
@Möglichkeiten mit den gesammelten Daten:
Ich denke ich muss nicht näher erläutern, was mit dem "Gefällt mir" Button im Internet, den zigtausend "Gruppen" in Facebook, seinen Pinnwandeinträgen, der Verknüpfung von Navigationssoftware mit Facebook usw usf, für detaillierte Analysen jedes einzelnen von uns erstellt werden könnten?
Umso genauer man ein Individuum kennt, desto leichter kann man dieses auch manipulieren. Desweiteren ist kein System sicher. Wer weiss also schon, wer durch einen Hackerangriff oder ähnliches einmal Zugriff auf solche Daten bekommt.
Beiträge: 203
Registriert seit: Sep 2008
Bewertung:
0
Also diese Diskussion erinnert mich an die Diskussionen auf heise.de, da wird Facebook auch bis zum bitteren verteidigt.
Wie war das als die ersten Datenschutzverletzungen von Google bekannt wurden? Am Anfang waren es die blöden Deutschen mit ihrem Datenschutz, jetzt sind selbst die Ami hellhörig geworden.
Gleich wird es Facebook ergehen, lasst erst einmal die sensible Daten der Amis aus Versehen auf Facebook erscheinen, dann werden alle sagen, da muss man was tun.
Jonn