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Ständige Erreichbarkeit: Fluch oder Segen?
#1

Zwei Ereignisse in der letzten Zeit gaben mir den Anstoss für dieses Thema:

Einmal die Titelstory im letzten Spiegel: 'Ich bin dann mal off' - Über die Kunst des Müßiggangs im digitalen Zeitalter. Hier wurde berichtet, wie sehr manche Menschen in der ständigen digitalen Erreichbarkeit gefangen sind, ohne es zu merken. Es gibt sogar für die extremsten Fälle ein neues Krankheitsbild: Nomophobie = Die Angst ohne Mobiltelefonkontakt zu sein. Beispiel: Ein Manager verlor sein Handy, kollabierte und musste im Krankenhaus mit Beruhigungsmitteln behandelt werden. Er erlitt durch den Verlust seines Handys einen 'kalten Entzug' wie man es zuvor nur bei Drogenabhängigen kannte.

Zum zweiten setzte ich durch eigene Blödheit mein geliebtes und gejailbreaktes 3Gs ausser Betrieb und das seit ca. 4 Wochen. Fast stündlich klickte ich mich in das entsprechende iszene Forum um ja nicht zu verpassten wenn der neue jailbreak veröffentlicht wird. Die ersten 14 Tage waren furchtbar. Und plötzlich erschrak ich zutiefst: Mich hat es auch erwischt! Ohne Handy geh ich nicht mal aufs Klo. Sofort orderte ich das iPhone4 - was, noch nicht lieferbar? Katastrophe.
Was soll denn nun werden? Schnell zum Apple store, das neue iPad muss her. Im App store schnell mal für viel Geld zig Apps runtergeladen. Aber ein iPad ist nun mal kein iPhone - man kann eben nicht damit telefoniern.

Nun nach 4 Wochen habe ich, glaube ich, die schlimmsten Ausfallerscheinungen überwunden. Die PC's und Mac's, die bei mir vorher Tag und Nacht liefen, mach' ich nur noch Abends kurz an. Radio und TV laufen auch nur noch zu bestimmten Zeiten. Und mein altes Ersatz Handy lass ich jetzt mal bewusst zu Hause, bin ich eben mal nicht erreichbar - na und? Es gibt ja auch noch Festnetz.

Komisch, durch die Ruhe habe ich ein permanentes Fiepen im Ohr. Ist es wirklich schon so schlimm bei mir? Aber ich merke, wie ich merklich ruhiger werde und einfach mal auf dem Rasen liege und den Wolken nachschaue. Ist das die Muße, von der Schopenhauer sagte: 'Das glücklichste Los ist die Entbindung von Tun und Lassen'?

Gibt es bei Euch da draussen ähnliche Beobachtungen?
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#2

Ich lass mein Handy einfach regelmäßig zu Haus, entspannt ungemein...
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#3

Viel schlimmer finde ich, dass man direkt einen Haufen Vorfürfe von anderen bekommt, wenn man mal für ein paar Stunden nicht erreichbar war.

"Man, ich versuche Dich schon seit 2 Stunden anzurufen....!"
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#4

Keine Freunde zu haben: Fluch oder Segen?

Biggrin
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#5

Wenn ich nicht erreichbar sein will schalte ich den Flugmodus ein. Und das kommt nicht selten vor. Allerdings haben auch nur meine Freunde und die Familie die Nummer. Das ist ein überschaubarer Kreis. Ich werde so gut wie nie angerufen. Und das ist auch gut so. Ich habe mein iPhone nicht zum telefonieren. Kling lustig. Ist aber so.
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#6

Mei Handy ist häufig ausgeschaltet oder liegt mit Lautlosstellung entfernt auf dem Schreibtisch.

Ich checke auch nicht alle 12 Sekunden meine Mails und habe auch keine Angst, einen Anruf zu verpassen.
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#7

Mir geht es ähnlich. Habe mein Handy zwar immer dabei, bekomme aber selten SMS oder einen Anruf ("Papa, hol mich mal eben ab" Biggrin).

Aber ich glaube das ist der Wandel der Zeit. Überlegt wie es in 20 Jahren sein wird.

Joachim
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#8

Leider bin ich einer von der Sorte der immer erreichbar ist. Ich sehne mich echt danach wie es mal früher war und verfluche teilweise den Tag als ich meine erste Call-Ya Karte kaufte für 150DM mit 50DM Startguthaben. Und als Handy hatte ich das alte von meinem Vater bekommen. Nokia 8110 (Banane).
Leider bekomme ich auch Vorwürfe, wie Clarinz sagte, wenn ich mal nicht abhebe bzw. abheben kann. Ich kann dem nicht entkommen weil ich auch beruflich nicht anders kann.
Das einzige was ich mir immer gönne ist, wenn ich in den Urlaub fahre, lasse ich das Handy hier und gebe meiner Familie nur eine Notfallnummer.
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#9

ich glaube es geht nicht mal nur ums handy,sondern um alles. insbesondere internet gehört dazu,permanent online sein.ich glaube der verzicht auf ein handy ist weniger schlimm als auf das internet.

um die ausgangsfrage zu beantworten,es ist ein fluch !

als ob die menschen vor internet und handys nicht miteinander kommunizieren konnten...
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#10

Leider muss ich firstbase 100% zustimmen - es ist ein Fluch und es geht tatsächlich weniger um das Nichterreichbarsein, als um das fehlende Internet!

Auf der einen Seite würde ich sagen, es ist die Gier nach Informationen, die man immer und überall über alles was man möchte abrufen kann. Auf der anderen Seite vielleicht die "Annonymität" die man genießen kann. Auf der Straße musst du aufpassen WAS du sagst, WIE du es sagst, mit welchem Gesichtsausdruck etc. Das Problem umgehst du im Netz ganz einfach und klickst den Kontakt im Notfall weg, wenn irgendwas nicht so funktioniert oder falsch rüber kommt. Dazu kommt denk ich, dass man die Möglichkeiten nicht mehr hat den Kontakt "außerhalb" in der Form zu pflegen wie man es gern hätte, da man meist mit arbeiten beschäftigt ist und am Abend eher den Rechner anschmeißt, als das Haus zu verlassen.

Bei der noch jüngeren Generation würde ich allerdings behaupten, dass es daran liegt, weil sie es nicht anders kennen. Konsolen sind Pflicht und ohne ICQ & Co. geht ab dem 8. Lebensjahr doch gar nichts mehr - kann man von diesen Kindern erwarten das sie wüßten wie es auf eine andere Art funktioniert?
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#11

Ich glaub Männer haben es einfacher, als Frauen. Ich hab mein Handy eigentlich immer bei mir, denn man weiß nie, ob etwas passiert. Angerufen werde ich in der Freizeit kaum, von daher geht es.
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#12

telefonisch bin ich auch 24 stunden erreichbar. war aber schon immer so und finde ich auch nicht schlimm.

was ich aber ganz schlimm finde, ist dieses ganze Facebook und co. zeug!
ich seh es z.b. bei arbeitskollegen. die sind den ganzen tag online und teilen ihr ganzes leben mit irgendwelchen internetbekanntschaften.
hab auch schon mit dem ein oder anderen darüber geredet und die sind wirklich immer online, ob am see mit dem handy oder im büro am pc...

will da keinem zu nahe treten, aber viel kann man nicht im kopf haben wenn man sein ganzes leben im internet veröffentlicht!
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#13

(31.07.2010, 20:03)ka22 schrieb:  will da keinem zu nahe treten, aber viel kann man nicht im kopf haben wenn man sein ganzes leben im internet veröffentlicht!

und warum erzählst Du uns dann von Deinen Gesprächen mit Deinen Kollegen?
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#14

@lars, ich verstehe nicht ganz was du damit sagen willst?
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#15

Dass Du doch selbst den Drang verspürt hast uns zu erzählen, was Du mit Deinen Kollegen so beredest und was sie tun... wo ist nun der Unterschied zu denen, die auf Facebook irgendwelchen Leuten Sachen aus ihrem Leben erzählen?
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#16

ich finde da ist ein ganz großer unterschied!

bei Facebook ist man mit dem echten namen registriert...

und wenn ich hier von jemandem erzähle ist das anonym und irgendwoher muss man ja sein "wissen" beziehen.
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#17

Hmm, die Intention ist doch die gleiche, sich mitzuteilen.

Davon abgesehen sind die meisten Leute, die ich kenne, bei FB anonym - aber ja, ich weiß, das ist nicht die Regel.
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#18

Bei einem normalen Gespräch hört (normalerweise) kein Dritter zu und verkauft die daraus gewonnenen Daten. Zwinkern
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#19

wenn es anonym ist, was ja bei Facebook ein wiederspruch ist, habe ich nichts dagegen!

bloß würde ich nicht wollen, dass jemand mein ganzes leben kennt, wenn er meinen namen bei google eingibt... vom datenmissbrauch möchte ich erst garnicht anfangen!
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#20

Es ist ein Fluch..... Sobald das Handy meiner Freundin klingelt, steht sie blitzschnell auf und nimmt ab..... Ich hingegen lass es klinkeln, wenn ich keine Lust habe . Meine Freundin versteht das nicht.

Sie meint, wenn dich jemand anruft, dann möchte er mit dir reden, dann sag ich nur '' wenns wichtig ist, ruf derjenige nochmal an ''
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