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Das liegt daran, dass den Zellen nur eine bestimmte Anzahl Nutzern und Traffic zugeordnet werden kann. Wenn sich dann zuviel Traffic in der Zelle befindet, dann brechen Verbindungen ab und das Netz kann nicht mehr aufrecht erhalten werden, deshalb wird der Traffic gedrosselt.
So zumindest die Kurzfassung ...
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Das stimmt zwar in Grundzügen, ist aber nicht die Erklärung für die Drosselung. Hier mal eine andere (und realere) Erklärung:
Jeder Provider muss den Traffic den er aus Fremd-Netzen bezieht (also nicht aus dem eigenen Backbone) bezahlen - und das nach Menge. Also sind Flatrates immer eine Mischkalkulation, der Provider versucht halt zu erraten, wieviel Traffic der Durchschnitts-Surfer verbraucht, errechnet die damit verbundenen Kosten, multipliziert das noch mit seinen variablen Kosten, addiert seine Fixkosten für Technik und Verwaltung, danach noch seine Marge und kommt am Ende auf den Preis für den er seine Flatrate anbietet. Das führte schon zu DSL-Anfangszeiten zu komischen Situationen (ich hab zum Beispiel mal 150 € von 1&1 erhalten dafür dass ich als "Power-User" meine Flatrate bei Ihnen kündige und nie wieder eine von ihnen buche) und zu Fehlkalkulationen bei UMTS-Anbietern (Stichwort Drillisch-Pleite).
Um das Ganze etwas zu entschärfen (gerade im Mobil-Bereich wo die eigentliche Übertragung jedes einzelnen Kilobytes wesentlich teurer als der Daten-Einkauf) und etwas mehr Planungssicherheit zu haben gibt es eben Drosselung nach x Mega-/Gigabytes - also nahezu gedeckelte Übertragungskosten für den Provider.
@ Fisco83: Das ich mir mit allen angemeldeten Nutzern an einem UMTS-Knoten die Bandbreite seiner Anbindung und Sendefähigkeit teilen muss ist klar (und wird bei LTE noch viel schlimmer werden), nur könnten auch theoretisch alle angemeldeten Nutzer noch im ungedrosselten Bereich sein, ebenso würde ich auch als alleiniger Nutzer an einem UMTS-Knoten bei Überschreitung meines Daten-Volumens gedrosselt werden ohne dass die Notwendigkeit besteht. Klar wird im ersten Fall die Datenrate für alle herabgesetzt - das hat aber nichts mit der gemeinten Drosselung nach xx GByte zu tun.
Und um mal was zum eigentlichen Thema zu sagen: Früher gab es mal die Möglichkeit sich O2-Gratis-Prepaid-SIMs zu bestellen und man konnte auf jeder SIM einen Testmonat lang umsonst und ohne Traffic-Begrenzung surfen, ebenso wurde bei Vodafone-PrePaids bei den WebSessions der Traffic nicht mitgeloggt - beide Anbieter haben daraus gelernt und es nichtmehr möglich. IMHO ist die Möglichkeit bei der Telekom noch am preiswertesten, schließlich berechnen alle Anbieter ja ihre Netzkosten nach verbrauchten Traffic und wenn jemand eben mehr Grundtraffic bereithält muss das auch über die Grundgebühr bezahlt sein.
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Super Erklärung, danke schön.
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Aber tablets und Surfsticks gehe schließlich über das gleiche Netz online und die haben ja deutlich mehr traffic zur verfügung.
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Habe bei Vodafone auch nur 5GB.
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(04.08.2012, 23:40)SpeedBob schrieb: Das stimmt zwar in Grundzügen, ist aber nicht die Erklärung für die Drosselung. Hier mal eine andere (und realere) Erklärung: [...]
Versteht ihr vor diesem Hintergrund der riskanten Kalkulation, dass bisher kein Provider einen ernstzunehmenden verbrauchsabhängigen Datentarif anbietet.
Mit "ernstzunehmend" meine ich eine Größenordnung einer Gebühr pro MB, die in etwa im Bereich typischer Volumentarife liegt.
Beispiel Fyve: 500 MB = 10 €, also 1 MB = 2 Cent.
In der Mobiltelefonie hat es ja recht lange gedauert, bis die sog. "No-Frills-Angebote" den (Prepaid-)Markt abgeräumt haben.
Was sagt Eure Glaskugel in Bezug auf mobile Datentarife?
Wird das bald kommen?
Mir jedenfalls wäre das, genau wie bei der Mobiltelefonie, das mit Abstand sympathischste Abrechnungsmodell.
Zumindest solange es nicht wie im Festnetzbereich echte Flats gibt
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Die haben doch alle deutlich mehr traffic schließlich ist hier das maximum bei der Telekom bei 30GB und nicht bei 5GB. Man kann mit einem Smartphone nicht den 30GB tarif dazubuchen.
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Wie gesagt: bei den O2 (PostPaid), Telekom und Vodafone-Verträgen handelt es sich um LTE-Tarife und bis auf Vodafone gibt es keine Anbieter die LTE mit Sprache koppeln (auch nicht als Option). Zu einem Sprachvertrag gibt es diese also nicht (von daher für ein Smartphone also ungegeignet).
Bei 1&1, Mobilcom-Debitel und O2 (PrePaid) handelt es sich hingegen um normale UMTS-Tarife bei denen die Sprache entweder bereits enthalten ist oder als Option hinzugebucht werden kann.
Kidnapped by Fonic