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Wie Apple iCloud finanziert
#1

[Bild: evuqewbfkpaxb5bpoekr.jpg]
Dass der MobileMe Nachfolger iCloud ein kostenloser Service wird, wurde bereits im Vorfeld der WWDC vermutet. Letztendlich war es dann aber doch eine kleine Überraschung.

Aber wie ist es möglich, dass ein Service, der Exabyte an Speicherkapazität benötigt, kostenlos angeboten werden kann? Immerhin musste auch ein neues Datenzentrum in Maiden, North Carolina gebaut werden, in das Apple in den kommenden sieben Jahren noch mehr als 1 Milliarde USD investieren wird. Ein möglicher Anreiz für den Standort Maiden könnte sein, dass der Bundesstaat North Carolina vor gut zwei Jahren beschlossen hat, dass Firmen, die knapp ein Jahrzehnt mindestens 1 Milliarde USD in die ärmsten Gebiete des Staates investieren, steuerliche Vorteile erhalten. Dies soll dazu dienen, die lokale Konjunktur anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt dort teilweise beim Doppelten des nationalen Mittelwerts.

[Bild: khv1eaox3x344ghuk28.jpg]
Im Oberen der beiden Bilder, die Apple zur WWDC präsentiert hat, sind zwei Personen eingekreist, die auf dem Dach des Datenzentrums stehen. Dadurch kann man die gigantischen Ausmaße sehr gut erkennen.
Unten: ein Serverraum im Datenzentrum.
[Bild: wenu0j9w703nbzf9hsbx.jpg]

AppleInsider hat die Enthüllung seitens Apple aufgegriffen, das Prinzip ist so einfach wie genial: von jedem verkauften Mac mit OS X Lion, werden 22 USD für iCloud abgezwackt. Für iPhones und iPads sind 16 USD vorgesehen, der iPod touch steuert künftig 11 USD bei. Wenn man sich die stetig steigenden Verkaufszahlen der Hardware anschaut, kommen dabei schnell gewaltige Summen zusammen, die Apple dann wieder in iCloud investieren kann.

Durch die permanente Abzweigung von Geldern aus den Hardwareverkäufen ist sichergestellt, dass Apple iCloud kontinuierlich verbessern und erweitern kann. Außerdem bleiben Updates für die Nutzer so kostenlos. Das war leider nicht immer so. So schlugen Versionssprünge beim ersten iPod touch noch mit 7,99€ zu Buche, während sie beim iPhone schon immer kostenlos waren.

Im Folgenden schildern wir das Prinzip beispielhaft anhand eines MacBook Pros: der Käufer kauft ein neues MacBook Pro mit OS X Lion. Vom Kaufpreis von 1.749€, fließen 22 USD (~ 15€) aus dem Gewinn (Verkaufspreis abzgl. Steuern) in den iCloud-"Topf". Mit dem so erwirtschafteten Geld kann Apple Kosten abdecken, die erst in der Zukunft, z.B. im Folgejahr durch iCloud, verursacht werden. Der Käufer gibt Apple quasi einen Vorschuss auf den eigentlich kostenlosen Dienst. Streng genommen ist der Dienst also nicht kostenlos, er wird nur ohne Zusatzkosten für den Käufer finanziert. Dadurch sinkt auch die Gewinnmarge von Apple.

Es handelt sich um einen gerne genutzten buchhalterischen Trick, den auch andere Firmen verwenden, um kostenlose Dienste anzubieten.

Abschließend wäre noch anzumerken, dass iCloud nur bis zu einem Datenvolumen von 5GB kostenlos ist. Musik, Apps, Bücher und Fotos zählt Apple allerdings nicht mit hinzu, sodass die 5GB Mails, Dokumenten und dem iPhone Backup vorbehalten bleiben. Dennoch kann, wenn nötig, zusätzlicher Speicherplatz erworben werden. Anzeichen dafür befanden sich bereits in der ersten Beta (iSzene berichtete). Die Preise wird Apple vermutlich erst zum Release bekannt geben.
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#2

Unglaublich...
Hammerhart!!! Aber geil! Cool
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#3

Was ist daran "Unglaublich, hammerhart, geil"?

Wer sich nicht bewusst ist, das man halt nur anderweitig für einen 'kostenlosen' Service, der tut mir leid.
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#4

Joa, es gibt ja auch Leute die Privatfernsehen für kostenlos halten.

-> Anmeldung zum Test der iOS 9-Betas bitte per PM <-
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#5

Ist doch eigentlich Latte, wie Apple iCloud finanzieren wird. Wenn es kostenlos ist und nirgends Preise erhöht werden, dann ist es doch normal, das es von der Gewinnmarge getragen wird.
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#6

Werbung und/oder Verkauf. Mehr Möglichkeiten hat man normalerweise nicht, solche Sachen zu finanzieren. Keine Ahnung, was dran besonders sein soll.
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#7

Bei Amazon kostet 1 GB Speicher und Transfer über den Daumen gepeilt 0,20 USD pro Monat, also etwa 2,40 USD pro Jahr ( http://aws.amazon.com/de/s3/ ).

Bei 5 kostenlosen GB seitens Apple würden bei einem Fremdanbieter(!) also Kosten in Höhe von max 2,40 USD pro Jahr anfallen. Nach zehn Jahren wären wir bei 24 Dollar. Die sind aber noch nicht verzinst! Und es ist davon auszugehen, dass Apple geringere Kosten anfallen als bei einem externen Anbieter. Sonst würden sie es wahrscheinlich nicht selber machen. Soll eigentlich nur heißen, dass Apple nicht so wahnsinnig große Kosten entstehen durch die iCloud.

Ganz höfliche Nachfrage: Was genau ist der "Trick"?

Und: Gewinn != Verkaufspreis - Steuern

Besten Gruß!

PS: Was ist eigentlich PB (siehe amazon-Seite) für eine Größenordnung.. Wow. Zwinkern
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#8

Leider ist die Rechnung falsch. Die Backups vermindern das Volumen, Apps und Musik sind frei....
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#9

Zitat:Bei Amazon kostet 1 GB Speicher und Transfer über den Daumen gepeilt 0,20 USD pro Monat, also etwa 2,40 USD pro Jahr ( http://aws.amazon.com/de/s3/ ).

Bei 5 kostenlosen GB seitens Apple würden bei einem Fremdanbieter(!) also Kosten in Höhe von max 2,40 USD pro Jahr anfallen.
Wie kommst du jetzt bitte auf die 2.40USD für 5GB im Jahr, wenn schon 1GB 2.40USD im Jahr kostet?

Von deiner Milchmädchenrechnung mal ganz abgesehen.
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#10

Zitat:Soll eigentlich nur heißen, dass Apple nicht so wahnsinnig große Kosten entstehen durch die iCloud.

Was es kostet, eine 45.000 Quadratmeter große Serverfarm zu bauen und v.a. zu unterhalten, kannst du dir nicht vorstellen? Allein die Kosten für Energie und Kühlung sind gigantisch.

iCloud wird auch anscheinend nicht nur im neuen Rechenzentrum gehostet, sondern in insgesamt drei Rechenzentren: http://www.searchstorage.de/themenbereic...es/320354/ , von denen die beiden anderen nicht so gigantisch, aber älter und wahrscheinlich entsprechend weniger Energie-effizient sind.
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#11

Also ich finde die Aufstellung - und Erklärung - äusserst interessant. Denn so sieht man eben das kostenfrei eben nicht kostenfrei ist.
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#12

(30.07.2011, 22:12)gado schrieb:  Von deiner Milchmädchenrechnung mal ganz abgesehen.

Etwas anderes als Milchmädchenrechnungen kann hier eh niemand anstellen. Wir werden nie erfahren, wie viel Apple solche Rechenzentrum tatsächlich kosten, wie oben angedeutet wurden sie ordentlich subventioniert und bei dem amerikanischen Steuersystem, das Großkonzerne u.U. massiv begünstigt, löst der Satz "Dadurch sinkt auch die Gewinnmarge von Apple." bei mir recht wenig Mitgefühl aus.
Man denke an GE, die im letzten Jahr trotz Milliardengewinns keinen Cent Steuern gezahlt, sondern sogar noch ein paar Milliarden "erstattet" bekommen haben…

Nicht, dass mir gleich jemand unterstellt, ich würde es Apple nicht gönnen: Aber bei den relativ hohen Preisen erwarte ich irgendwo, dass einem Zusatzleistungen geboten werden, damit man auch in Zukunft freudig das Portemonnaie zückt um in den Genuss dieser zu kommen.

Auch wenn ich lange für MobileMe gezahlt habe, so langsam war eine Überarbeitung des Kostenmodells eh fällig.
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#13

Natürlich ist kostenfrei nicht kostenfrei.
Aber manche scheinen zu glauben, Speicher fällt vom Himmel und Strom kommt aus der Steckdose.

Sicher hat Apple sich steuerlich betrachtet einen idealen Standort ausgesucht, aber ein bisschen mehr als ein paar Festplatten zusammen zu stöpseln und an zwei Server zu hängen, steckt da schon dahinter.
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#14

Zitat:Etwas anderes als Milchmädchenrechnungen kann hier eh niemand anstellen.
Mag ja sein, aber dann lasse ich es doch gleich, oder? Zwinkern
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#15

Wenn ein "Dienst" "gratis" angeboten wird, sollte man meiner Ansicht nach immer hellhörig werden. "There ain't no such thing as a free lunch", heißt es im Englischen, oder: "Nichts ist umsonst."

Macht doch mal eine Strichliste, wie oft diese Gratisdienste mit Datenspeicherung zu tun haben und wie oft alles andere zusammen "gratis" angeboten wird. Das Ergebnis, so behaupte ich, dürfte mehr als eindeutig ausfallen.

Daten sind das Kapital der Zukunft. Was dort gesammelt wird, gehört uns, den Usern. Das man es uns "gratis" abnimmt, ist kein Akt reiner Menschenliebe, sondern glasklares Kalkül. Wenn ihr euch dann mal die Kosten vor Augen haltet, die ganz unzweifelhaft mit so einem "Dienst" verbunden sind, geht euch vielleicht allmählich auf, wieviel eure Daten wert sind...
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#16

Was mich bestürzt:

Ich nutze iCloud nicht und zahle trotzdem dafür.

Nichts ist umsonst und schon gar nicht kostenlos ....
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#17

Naja, bestürzen tut mich das nicht. Ich glaube nämlich nicht dass Apple Produkte ohne iCloud auch nur 1 Cent günstiger wären. Und was sie mit ihrer Marge machen kann uns ja egal sein. Im Gegenteil ich finde es vorausschauend jetzt schon für künftige Erweiterungen des Dienstes zu "sparen".
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#18

Zitat:Ich nutze iCloud nicht und zahle trotzdem dafür.
Denkst du bei jeder Funktion, die du nicht nutzt, dass du für die Entwicklung der Funktion gezahlt hast, obwohl du sie nicht nutzt? Wacko
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#19

am besten sollten wir alle später bei iOS 5 gar nicht erst den iCloud dienst aktivieren und lieber alles boykottieren, auf das der anbieter qualvoll sterben möge. Rolleyes ist ja auch eine unverfrorene frechheit, dem kunden mehr leistung für sein geld anzubieten!

ernsthaft...
wird einem das geld aus der tasche gezogen (wenig leistung, hohe kosten für den kunden) - meckern se rum.
wird einem ein dienst "kostenlos" (also ohne zusätzliche kosten) als zusatz (der noch nicht mal genutzt werden muss!) angeboten - isses auch fürn arsch.
das soll doch mal einer verstehen.

was ist euch lieber: apple sackt wie bisher alles hartverdiente geld der konsumenten ihrer produkte ein ODER apple zwackt was von eben diesem geld ab, um dem kunden ein paar features mehr zu bieten - die bei den meisten anderen anbietern wieder mit zusätzlichen kosten seitens des kunden verbunden sind - somit angelt sich apple widerrum auch neue kunden, die dann eben auch wieder ein, zwei, drei apple-produkte kaufen = noch mehr WIN für apple.

und jetzt labert hier nicht rum, apple verdient mit unseren daten die dicke kohle.
was will apple mit meinen backups an geld verdienen?
was will apple mit den tupper-ware party einladungs-emails der frau vom schwager des cousins von meinem bekannten an geld verdienen?
was will apple mit den kalenderinvites fürs nächste rock-festival des kumpels eines ehemaligen arbeitskollegen an geld verdienen?
was will apple mit meiner einkaufsliste (wurscht, käs, salat) für den nächsten lidl an geld verdienen?

achja...richtig...apple kann ja mit meinen standortdaten mir ortsbezogene werbung aufs display zaubern. hmm...1. haben die eh schon, da brauchen die keine iCloud für, 2. was interessieren mich beim shoppen in köln die angebote aus kenntucky = super sache

wenn man wirklich wichtige und sensible daten hat, speichert man die eh nicht in der cloud. es sei denn, die "cloud" ist ein privater server (firmenserver, ahoi). aber oh gott...ein privater (meinetwegen dedicated) server steht meist auch in irgendeinem rechenzentrum von irgendeinem anbieter eber solcher dienstleistungen. fuck, der schaufelt bestimmt tag und nacht gigabyte-weise meine daten darunter und verscherbelt die aufm schwarzmarkt! Rofl

ernsthaft...geht offline und kommt nie wieder, wenn ihr solch eine paranoia schiebt. dies ist und bleibt die einzige lösung.
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#20

Die Geräte werden nicht teurer sondern teils sogar noch günstiger siehe das neue MBA. Also ist der Dienst iCloud für mich kostenlos und wenn Apple dafür etwas vom Gewinn abzwackt dann ist Apple der Leidtragende und nicht ich.

Aber meckert nur rum, euch kann es Apple so und so nicht recht machen egal was sie tun.
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