http://www.macwelt.de/news/iphone/356487/index.html
Erster Test des iPhone 3G
Das neue Apple-Handy in der Praxis
Vieles ist neu, manches ist gleich geblieben. Unser amerikanischer Kollege Jason Snell hatte auf der WWDC die Gelegenheit, das neue iPhone einmal auszuprobieren.
Lange erwartet, nun ist das [1] iPhone 3G nach vielen Spekulationen endlich offiziell. Jason Snell von Macworld durfte das iPhone 3G bereits anfassen. Alle anderen kommen erst ab dem 11. Juli an das Smartphone von Apple heran. Ab dann wird es offiziell zu kaufen sein.
Der erste Eindruck
Das neue iPhone fühlt fast genau so an wie der Vorgänger. Die Unterseite ist etwas runder geworden. Statt aus Metall besteht das Hinterteil des Gehäuses nun aus Kunststoff. Dies könnte möglicherweise auch die Empfangswerte verbessern, da Plastik Strahlen weniger isoliert als Metall. Zudem hat das Gerät minimal abgespeckt, ist ein klein wenig leichter. Auffällig auch die neue Kopfhörerbuchse: Sie liegt nicht mehr leicht im Gehäuse eingelassen, sondern schließt jetzt plan mit dem Gehäuse ab. So passt jeder handelsübliche Kopfhörer in die Buchse. Vorbei sind die Zeiten von Kopfhöreradaptern.
Das iPhone als Navi
Die Tasten an der Kante des Gehäuses sind jetzt aus silbernem Metall statt wie zuvor aus Plastik. Apple-Mitarbeiter erklären Snell wie die GPS-Funktion in der Praxis eingesetzt wird. So soll der satellitengestützte Dienst die bisherige WLAN- und GSM-Ortung nicht ersetzen. Stattdessen arbeiten alle drei Dienste zusammen und bilden die "Core location"-Funktion des Handys gemeinsam. Geschossene Fotos werden mit Geotags versehen - man kann so nachvollziehen, wo welches Bild entstanden ist.
Vorinstallierte Straßenkarten wird es von Apple nicht geben. Stattdessen setzt das Unternehmen auf Googles Maps-Server, die die erforderlichen Daten auf Abruf streamen. Hier werden Drittanbieter in die Bresche springen und Komplettlösungen anbieten, die möglicherweise auch ohne permanente Internetverbindung auskommen. Geo-Anbieter Tomtom will bereits eine [2] fertige Navi-Software für das iPhone fertig haben.
Mehr Laufzeit
Die Batterielaufzeit soll sich deutlich verbessert haben. Im herkömmlichen GSM-Netz soll das neue iPhone 300 Stunden gesprächsbereit sein, Telefonate können bis zu zehn Stunden dauern. Im UMTS-Netz verkürzt sich diese Zeit deutlich: Hier liegt die maximale Gesprächszeit bei etwa fünf Stunden. "Fünf Stunden UMTS sind ein großartiger Wert", sagt Bob Borchers, der Marketing-Chef für das iPhone. Wir haben sehr aggressiv an den Stromsparmöglichkeiten gearbeitet, um diese Daten zu erreichen".
Der Nutzer kann das iPhone per Voreinstellung auch dazu zwingen, sich im GSM-Netz einzubuchen, um Strom zu sparen. Mit dem neuen iPhone wird ein neues Netzteil geliefert. Es ist winzig, besteht nur aus einem Stecker und einem kleinen Gehäuse, an dessen Rückseite ein USB-Anschluss ist.
Fazit
Die aktualisierte Version des iPhones ist keine Revolution, es ist eine Evolution. Vieles ist gleich geblieben, einiges wurde verbessert. So ist der Akku immer noch nicht austauschbar, hält dafür jetzt aber etwas länger. UMTS war Pflicht und von den Kunden seit langem gefordert. Hier erfüllt Apple die Erwartungen. Auch GPS stand auf dem Wunschzettel vieler iPhone-Interessenten. In der Summe, zusammen mit der [3] neuen Software, dem [4] App Store und den [5] gesenkten Preisen, wird Apple es der Handy-Konkurrenz sehr schwer machen.
Info: [6] Apple, [7] Macworld.com
Mit einer fast zweistündigen Keynote hat Apple-CEO Steve Jobs heute Abend die Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco eröffnet. Wie erwartet hatte ein neues iPhone Premiere, mit den bekannten Software-Funktionen und neuen Hardware-Modulen. Entwickler werden diese Woche jedoch auch erste Blicke auf Mac-OS X 10.6 Snow Leopard erhaschen können.
Von Peter Müller (09.06.2008)
Das neue iPhone 3G mit der Software iPhone 2.0 war der Star des Abends, dennoch haben auch Mac-Entwickler, die nichts mit dem Apple-Handy zu tun haben, jede Menge Neues zu lernen.
Erstmals in seiner Geschichte meldet Apple die WWDC als ausverkauft, unter den 5.200 Gästen der Veranstaltung sind vor allem viele Neulinge zu finden, die sich für das iPhone interessieren. Seit Apple vor drei Monaten das Beta-Programm des iPhone SDK startete, haben 4.000 Entwickler Zugang zum Programm gefunden, 250.000 Downoads der verschiedenen Versionen des iPhone SDK zählte Apple in der Zwischenzeit. Von den 147 Sessions diese Woche in San Francisco drehen sich immerhin 62 um das iPhone. Der Löwenanteil der Veranstaltungen, 85 an der Zahl, hat jedoch den Mac zum Thema.
Die Zukunft des Mac streifte Apple-CEO Steve Jobs in seiner Rede nur kurz: Das nächste Betriebssystem mit der Versionsnummer 10.6 werde Snow Leopard heißen. Entwickler bekommen diese Woche über detaillierten Einblick in das neue System, noch am heutigen Tag wird Chefentwickler Bertrand Serlet eine nicht-öffentliche Einführung zum Thema geben.
Fast eine Stunde brauchte Apples Senior Vice President for iPhone Software Scott Forstall, um neue Programme für das Apple vorführen zu lassen. Diese Gelegenheit nahmen zahlreiche Entwickler war, etwa vom Spielehersteller Sega oder von der Nachrichtenagentur Associated Press. Mehr zur iPhone-Software 2.0 lesen Sie hier. Details zum iPhone SDK haben wir hier veröffentlicht.
Die iPhone Software 2.0 erscheint in Kürze, Besitzer des Apple-Handys können sie kostenlos laden. Wer die neuen Funktionen auf dem iPod Touch nützen möchte, muss jedoch 9,95 US-Dollar dafür zahlen. Die mit dem iPhone SDK erstellten Programme sind über den App Store erhältlich.
Als den idealen Begleiter für das iPhone präsentiert Apple den Internet Dienst Mobile Me, mit dem man mobil Daten verwalten, Fotos abgleichen und Kontakte Pflegen kann. Mobiel Me kostet 99 US-Dollar im Jahr und ist nicht etwa eine Ergänzung zu .Mac sondern dessen Nachfolger. Mehr zu Mobile Me lesen Sie hier...
Software ist nur ein Teil der schönen neuen iPhone-Welt. Mit dem iPhone 3G, das am 11. Juli in 70 Ländern weltweit in den Handel kommen soll, führt Apple auch neue Hardware ein. Das neue Telefon bringt vor allem beim Netzwerk Neuerungen, die seit langem geforderte Kompatibilität mit Funknetzen der dritten Generation zieht nun ein. Neu ist auch ein GPS-Modul, das von den höheren Geschwindigkeiten des Datentransfers über UMTS-Netze besonders profitieren soll. Location Services werden mit GPS nun deutlich präziser.
Auch am Preis hat Apple gedreht, 199 US-Dollar soll das iPhone 3G mit 8 GB Kapazität weltweit nun "höchstens" kosten. Ob Mobilfunkprovider den Preis weiter subventionieren können, hat Steve Jobs nicht verraten, der gegenüber dem Vorgängermodell deutlich geringere Preis lässt jedoch vermuten, dass in diesen Subventionen bereits eingerechnet sind. Apple bietet neben dem Basismodell noch eine Ausgabe mit 16 GB Kapazität für 299 US-Dollar an, diese ist optional auch in weiß erhältlich