03.12.2007, 13:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.12.2007, 18:06 von derlange58.)
Vodafone hält den exklusiven Verkauf des iPhones für wettbewerbswidrig 03.12.2007
11:32
Im Streit um das Apple-Handy iPhone zwischen den Mobilfunkanbietern Vodafone und T-Mobile hat das Hamburger Landgericht die Verkündung der Entscheidung auf morgen vertagt. Die Kammer sei noch nicht zu einer abschließenden Entscheidung gelangt, sagte Gerichtssprecherin Sabine Westphalen heute in Hamburg. Vodafone hatte T-Mobile per Einstweiliger Verfügung verboten, das iPhone nur exklusiv mit einem Zweijahresvertrag für das Telekom-Netz und mit einer Sperre für andere Netze anzubieten. Nach einer zweistündigen Verhandlung in der vergangenen Woche sollte eigentlich heute die Entscheidung fallen.
Handy-Datenblätter
Apple iPhone
"Das Marktmodell von T-Mobile mit dem iPhone ist ein Präzedenzfall, der neue Monopole zulasten des Kunden schafft", sagte Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen der Berliner Zeitung. "Apple und T-Mobile haben sich dazu entschlossen, den Markt wettbewerbswidrig zu ändern." Bei der juristischen Auseinandersetzung vor Gericht gehe es darum, "die Spielregeln für den deutschen Handy-Markt zu klären". Gesetze und die Mobilfunk-Lizenzen schrieben vor, dass ein Mobiltelefon grundsätzlich in jedem Netz funktionieren müsse. Bei dem iPhone sei das durch die exklusive Kopplung an T-Mobile erstmals nicht der Fall gewesen. Es gehe hier um Planungssicherheit.
Joussen bestätigte, selbst mit Apple über eine iPhone-Vertriebspartnerschaft gesprochen zu haben. Dabei habe man aber "früh gemerkt, dass wir mit dem von Apple verlangten Exklusivvertrag juristisch angreifbar geworden wären". Außerdem habe man die Verhandlungen beendet, weil die von Apple verlangte Umsatzbeteiligung und das Mitspracherecht beim Vertrieb für Vodafone nicht akzeptabel gewesen seien, ergänzte der Vodafone-Chef.
iPhone in Deutschland weiter exklusiv bei T-Mobile [Update] Meldung vorlesen
Bei T-Mobile dürften die Sektkorken knallen, ist doch das Geschäftsmodell mit Apples iPhone vorerst nicht in Gefahr: Das Hamburger Landgericht entschied, dass der Vertrieb des iPhone mit SIM-Lock und Zweijahresvertrag exklusiv bei T-Mobile in Deutschland zulässig ist. Die Richter hätten als Ergebnis der mündlichen Verhandlung in der vergangenen Woche keinen unlauteren Wettbewerb oder Kartellrechtsverstöße erkennen können.
Vodafone hatte T-Mobile untersagen lassen, das iPhone von Apple nur in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag von T-Mobile anzubieten. Das Gericht hob die einstweilige Verfügung nun auf; Vodafone kann gegen diese Entscheidung noch Berufung einlegen.
Seit dem Erlass der Verfügung verkaufte T- Mobile die begehrten Handys auch entsperrt und ohne Vertrag zum Preis von 999 Euro. debitel war schon auf den Zug aufgesprungen: Der Mobilfunkdienstleister hatte eigene iPhone-Tarife angeboten und den Kunden bei Vertragsabschluss 600 Euro (den Differenzbetrag zwischen iPhone mit T-Mobile-SIM-Lock und der entsperrten Version) vergütet. T-Mobile hatte bereits zuvor angekündigt, man werde, sei man mit dem juristischen Vorgehen gegen die von Vodafone erwirkte Verfügung erfolgreich, den Vertrieb des entsperrten iPhones wieder einstellen. Nach der Entscheidung des Gerichts kündigte T-Mobile dann auch gleich an, den freien Verkauf des iPhone wieder zu stoppen: "Wir kehren zum alten Vertriebsmodell zurück", sagte ein T-Mobile-Sprecher gegenüber dpa.
Für Vodafone geht es bei dem Vorgehen gegen den exklusiven Vertrieb des iPhone aber nicht nur um den SIM-Lock, der den Betrieb des iPhone in anderen Netzen als dem von T-Mobile verhindert, und die exklusive Vertragsbindung an die Telekom-Tochter. Solche Vereinbarungen sind in vergleichbarer Form schließlich auch bei anderen Handys üblich. Vodafone betrachtet vor allem die mit dem Exklusiv-Vertrieb verbundene Beteiligung von Apple an den mit dem iPhone erzielten Umsätzen bei T-Mobile als "Sündenfall" für die Mobilfunkbranche, die Begehrlichkeiten anderer Handy-Hersteller nach sich ziehen werde.
[Update]:
Vodafone hat mittlerweile ebenfalls auf die Entscheidung des Hamburger Gerichts reagiert und erklärt: "Wenn es zukünftig rechtlich möglich ist, Handys in Deutschland mit derart restriktiven Netzsperren und Tarifbindungen zu verkaufen, so hält Vodafone das weiterhin für verbraucherfeindlich." Man werde jetzt die Urteilsbegründung analysieren und dann über weitere Schritte entscheiden.
11:32
Im Streit um das Apple-Handy iPhone zwischen den Mobilfunkanbietern Vodafone und T-Mobile hat das Hamburger Landgericht die Verkündung der Entscheidung auf morgen vertagt. Die Kammer sei noch nicht zu einer abschließenden Entscheidung gelangt, sagte Gerichtssprecherin Sabine Westphalen heute in Hamburg. Vodafone hatte T-Mobile per Einstweiliger Verfügung verboten, das iPhone nur exklusiv mit einem Zweijahresvertrag für das Telekom-Netz und mit einer Sperre für andere Netze anzubieten. Nach einer zweistündigen Verhandlung in der vergangenen Woche sollte eigentlich heute die Entscheidung fallen.
Handy-Datenblätter
Apple iPhone
"Das Marktmodell von T-Mobile mit dem iPhone ist ein Präzedenzfall, der neue Monopole zulasten des Kunden schafft", sagte Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen der Berliner Zeitung. "Apple und T-Mobile haben sich dazu entschlossen, den Markt wettbewerbswidrig zu ändern." Bei der juristischen Auseinandersetzung vor Gericht gehe es darum, "die Spielregeln für den deutschen Handy-Markt zu klären". Gesetze und die Mobilfunk-Lizenzen schrieben vor, dass ein Mobiltelefon grundsätzlich in jedem Netz funktionieren müsse. Bei dem iPhone sei das durch die exklusive Kopplung an T-Mobile erstmals nicht der Fall gewesen. Es gehe hier um Planungssicherheit.
Joussen bestätigte, selbst mit Apple über eine iPhone-Vertriebspartnerschaft gesprochen zu haben. Dabei habe man aber "früh gemerkt, dass wir mit dem von Apple verlangten Exklusivvertrag juristisch angreifbar geworden wären". Außerdem habe man die Verhandlungen beendet, weil die von Apple verlangte Umsatzbeteiligung und das Mitspracherecht beim Vertrieb für Vodafone nicht akzeptabel gewesen seien, ergänzte der Vodafone-Chef.
iPhone in Deutschland weiter exklusiv bei T-Mobile [Update] Meldung vorlesen
Bei T-Mobile dürften die Sektkorken knallen, ist doch das Geschäftsmodell mit Apples iPhone vorerst nicht in Gefahr: Das Hamburger Landgericht entschied, dass der Vertrieb des iPhone mit SIM-Lock und Zweijahresvertrag exklusiv bei T-Mobile in Deutschland zulässig ist. Die Richter hätten als Ergebnis der mündlichen Verhandlung in der vergangenen Woche keinen unlauteren Wettbewerb oder Kartellrechtsverstöße erkennen können.
Vodafone hatte T-Mobile untersagen lassen, das iPhone von Apple nur in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag von T-Mobile anzubieten. Das Gericht hob die einstweilige Verfügung nun auf; Vodafone kann gegen diese Entscheidung noch Berufung einlegen.
Seit dem Erlass der Verfügung verkaufte T- Mobile die begehrten Handys auch entsperrt und ohne Vertrag zum Preis von 999 Euro. debitel war schon auf den Zug aufgesprungen: Der Mobilfunkdienstleister hatte eigene iPhone-Tarife angeboten und den Kunden bei Vertragsabschluss 600 Euro (den Differenzbetrag zwischen iPhone mit T-Mobile-SIM-Lock und der entsperrten Version) vergütet. T-Mobile hatte bereits zuvor angekündigt, man werde, sei man mit dem juristischen Vorgehen gegen die von Vodafone erwirkte Verfügung erfolgreich, den Vertrieb des entsperrten iPhones wieder einstellen. Nach der Entscheidung des Gerichts kündigte T-Mobile dann auch gleich an, den freien Verkauf des iPhone wieder zu stoppen: "Wir kehren zum alten Vertriebsmodell zurück", sagte ein T-Mobile-Sprecher gegenüber dpa.
Für Vodafone geht es bei dem Vorgehen gegen den exklusiven Vertrieb des iPhone aber nicht nur um den SIM-Lock, der den Betrieb des iPhone in anderen Netzen als dem von T-Mobile verhindert, und die exklusive Vertragsbindung an die Telekom-Tochter. Solche Vereinbarungen sind in vergleichbarer Form schließlich auch bei anderen Handys üblich. Vodafone betrachtet vor allem die mit dem Exklusiv-Vertrieb verbundene Beteiligung von Apple an den mit dem iPhone erzielten Umsätzen bei T-Mobile als "Sündenfall" für die Mobilfunkbranche, die Begehrlichkeiten anderer Handy-Hersteller nach sich ziehen werde.
[Update]:
Vodafone hat mittlerweile ebenfalls auf die Entscheidung des Hamburger Gerichts reagiert und erklärt: "Wenn es zukünftig rechtlich möglich ist, Handys in Deutschland mit derart restriktiven Netzsperren und Tarifbindungen zu verkaufen, so hält Vodafone das weiterhin für verbraucherfeindlich." Man werde jetzt die Urteilsbegründung analysieren und dann über weitere Schritte entscheiden.