30.09.2009, 00:51
Moin,
während hier meistens über die Vor- und Nachteile der einen oder anderen Navi-Software diskutiert wird, kommt eines m.E. zu kurz: Die Frage, ob das Navigationssystem im iPhone überhaupt sinnvoll ist...
Ich persönlich habe mich für das Navigon-System entschieden, weil mir die All-in-one-Idee gefiel. Genau die ist es aber, die mir mittlerweile problematisch erscheint. Von meinen Kumpels hat sich einer für TomTom und zwei für iGo entschieden. Die Erfahrungen sind aber bei allen ziemlich ähnlich.
Ich für meinen Teil bin beruflich viel unterwegs und höre auf langen Strecken gerne Hörbücher. Dabei bekomme ich auch verhältnismäßig viele Anrufe von Kunden, denen ich während der Fahrt bei technischen Problemen helfe. Meine Erfahrungen mit Navigon (und die meiner Kollegen mit TomTom und iGo decken sich) sind dabei folgende:
1. Während der Fahrt die Zeit mit Hörbüchern zu vertreiben, funktioniert mit dem iPhone gut und komfortabel. Kommt ein Anruf rein (oder muss ich von mir aus telefonieren) wird automatisch gestoppt und nach dem Telefonat weitergespielt. Alles klar...
Sobald allerdings Navigon (momentan Version 1.2) läuft, wird die Wiedergabe der Hörbücher (bei normaler Musik ist mir das bisher nicht aufgefallen) ständig unterbrochen. Nicht etwa durch die Ansagen des Navi (was mich auch etwas nervt), sondern einfach durch Aussetzer, weil das iPhone wohl leistungsmäßig einfach nicht mehr hinterher kommt. Mag sein, dass das mit dem 3GS besser läuft - auf dem 3G kann man es jedenfalls kaum ertragen. Das führt bislang soweit, das die Wiedergabe komplett stoppt und das Hörbuch bei erneutem Aufruf vom Anfang startet - sehr ärgerlich...
2. Wie gesagt, rufen oft Kunden an, mit denen ich dann eine Weile sprechen muss. Wie's der Teufel will, muss (nein müsste) man natürlich während des Telefonates irgendwo abbiegen. Das verpasst man natürlich, weil das Navi derweil schläft. Da mag man nun auf Apple schimpfen, weil kein vernünftiges Multitasking zugelassen wird - wäre es möglich, würde sich vermutlich zeigen, dass das iPhone auch hier überfordert ist und endweder das Telefonat oder die Navigation gestört würde.
Selbst jemanden anzurufen - das verbietet schon die Hemmschwelle, deshalb das Navi abzuschalten. Zwar startet es danach wieder mit dem gleichen Ziel - bis man aber wirklich wieder "auf der Schiene" ist, können schon ein paar Minuten im Blindflug vergehen. Eine oft gestellte Frage beim Gespräch mit Kunden ist z.B. auch: "Wann sind Sie den ca. hier?". Keine Ahnung - mein Navi ist aus...
3. Die Qualität des GPS-Empfangs ist (zumindest bei meinem iPhone) nur als äußerst unzuverlässig zu bezeichnen. Während der Fahrt wird man des öfteren zum Wenden aufgefordert, weil das Navi mein, man würde irgendwo neben der Autobahn durch die Büsche kriechen. Bei schlechtem Wetter oder sonstigen Beeinträchtigungen durch z.B. Häuser- oder Bergschluchten, ist beim Navigon minutenlang Funkstille. Auch dabei verpasst man so manche Abbiegung...
Ich fürchte, ich würde zu viele Verbesserungen erwarten (Multitasking, Empfangsstärke, Prozessorleistung), um das Navi auf dem iPhone irgendwann wirklich als Gewinn sehen zu können. Das wird wohl in absehbarer Zeit nichts.
Ich habe heute jedenfalls offiziell mein altes TomTom Go wieder reaktiviert. Zwar war das während der langen Testphase eigentlich immer mit dabei und hatte (außer im Tunnel) niemals einen Aussetzer im GPS-Empfang - aber ab sofort ist es wieder das Alltags-Navi, während das iPhone-Navigon auf den Platz der Notlösung abgestiegen ist.
Evtl. stellt der eine oder andere ja ähnliche Anforderungen wie ich und läßt sich durch meine Erfahrungen von einer mehr oder weniger sinnlosen Investition abhalten.
Gruß
Klaus
während hier meistens über die Vor- und Nachteile der einen oder anderen Navi-Software diskutiert wird, kommt eines m.E. zu kurz: Die Frage, ob das Navigationssystem im iPhone überhaupt sinnvoll ist...
Ich persönlich habe mich für das Navigon-System entschieden, weil mir die All-in-one-Idee gefiel. Genau die ist es aber, die mir mittlerweile problematisch erscheint. Von meinen Kumpels hat sich einer für TomTom und zwei für iGo entschieden. Die Erfahrungen sind aber bei allen ziemlich ähnlich.
Ich für meinen Teil bin beruflich viel unterwegs und höre auf langen Strecken gerne Hörbücher. Dabei bekomme ich auch verhältnismäßig viele Anrufe von Kunden, denen ich während der Fahrt bei technischen Problemen helfe. Meine Erfahrungen mit Navigon (und die meiner Kollegen mit TomTom und iGo decken sich) sind dabei folgende:
1. Während der Fahrt die Zeit mit Hörbüchern zu vertreiben, funktioniert mit dem iPhone gut und komfortabel. Kommt ein Anruf rein (oder muss ich von mir aus telefonieren) wird automatisch gestoppt und nach dem Telefonat weitergespielt. Alles klar...
Sobald allerdings Navigon (momentan Version 1.2) läuft, wird die Wiedergabe der Hörbücher (bei normaler Musik ist mir das bisher nicht aufgefallen) ständig unterbrochen. Nicht etwa durch die Ansagen des Navi (was mich auch etwas nervt), sondern einfach durch Aussetzer, weil das iPhone wohl leistungsmäßig einfach nicht mehr hinterher kommt. Mag sein, dass das mit dem 3GS besser läuft - auf dem 3G kann man es jedenfalls kaum ertragen. Das führt bislang soweit, das die Wiedergabe komplett stoppt und das Hörbuch bei erneutem Aufruf vom Anfang startet - sehr ärgerlich...
2. Wie gesagt, rufen oft Kunden an, mit denen ich dann eine Weile sprechen muss. Wie's der Teufel will, muss (nein müsste) man natürlich während des Telefonates irgendwo abbiegen. Das verpasst man natürlich, weil das Navi derweil schläft. Da mag man nun auf Apple schimpfen, weil kein vernünftiges Multitasking zugelassen wird - wäre es möglich, würde sich vermutlich zeigen, dass das iPhone auch hier überfordert ist und endweder das Telefonat oder die Navigation gestört würde.
Selbst jemanden anzurufen - das verbietet schon die Hemmschwelle, deshalb das Navi abzuschalten. Zwar startet es danach wieder mit dem gleichen Ziel - bis man aber wirklich wieder "auf der Schiene" ist, können schon ein paar Minuten im Blindflug vergehen. Eine oft gestellte Frage beim Gespräch mit Kunden ist z.B. auch: "Wann sind Sie den ca. hier?". Keine Ahnung - mein Navi ist aus...
3. Die Qualität des GPS-Empfangs ist (zumindest bei meinem iPhone) nur als äußerst unzuverlässig zu bezeichnen. Während der Fahrt wird man des öfteren zum Wenden aufgefordert, weil das Navi mein, man würde irgendwo neben der Autobahn durch die Büsche kriechen. Bei schlechtem Wetter oder sonstigen Beeinträchtigungen durch z.B. Häuser- oder Bergschluchten, ist beim Navigon minutenlang Funkstille. Auch dabei verpasst man so manche Abbiegung...
Ich fürchte, ich würde zu viele Verbesserungen erwarten (Multitasking, Empfangsstärke, Prozessorleistung), um das Navi auf dem iPhone irgendwann wirklich als Gewinn sehen zu können. Das wird wohl in absehbarer Zeit nichts.
Ich habe heute jedenfalls offiziell mein altes TomTom Go wieder reaktiviert. Zwar war das während der langen Testphase eigentlich immer mit dabei und hatte (außer im Tunnel) niemals einen Aussetzer im GPS-Empfang - aber ab sofort ist es wieder das Alltags-Navi, während das iPhone-Navigon auf den Platz der Notlösung abgestiegen ist.
Evtl. stellt der eine oder andere ja ähnliche Anforderungen wie ich und läßt sich durch meine Erfahrungen von einer mehr oder weniger sinnlosen Investition abhalten.
Gruß
Klaus