26.06.2010, 11:56
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Apples Datensammelwut im Visier des Justizministeriums
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Apples Datensammelwut im Visier des Justizministeriums
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Bild: Saldari
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Google, Facebook und nun auch Apple: Immer mehr US-amerikanische Unternehmen beuten die privaten Daten ihrer Kunden regelrecht aus und pellen sich das sprichwörtliche Ei auf deutsche Datenschutzbestimmungen. Doch nun greift die Politik ein.
Während hierzulande Ärzte mit Strafen zu rechnen haben, weil sie eine Patientenakte ungeschreddert in den Papiermüll werfen, während das Einloggen in ein ungeschütztes fremdes WLAN bestraft werden kann, scheinen große US-Konzerne Narrenfreiheit für sich in Anspruch zu nehmen. Wir erinnern uns noch lebhaft daran, dass Facebook die Freigabe der privaten Daten seiner Nutzer sogar noch verteidigte. Wir erinnern uns auch daran, dass Google das systematische Ausspionieren ungeschützter WLANs als "Versehen" bezeichnete. Nun reiht sich auch Apple in die unrühmliche Liste derer ein, die glauben, über den Datemschutzbestimmungen zu stehen. Aktueller Stein des Anstosses ist die veränderte Datenschutzrichtlinie von Apple, in die jeder Nutzer des iOS 4 einwilligen muss. Wörtlich heißt es:
Um standortbezogene Dienste auf Apple-Produkten anzubieten, können Apple und unsere Partner und Lizenznehmer präzise Standortdaten erheben, nutzen und weitergeben, einschließlich des geografischen Standorts Ihres Apple-Computers oder Geräts in Echtzeit. Diese Standortdaten werden in anonymisierter Weise erhoben, durch die Sie nicht persönlich identifiziert werden
Dies ist quasi eine Generalvollmacht zur Erhebung von beliebig vielen Standortdaten und der Generierung von Bewegungsprofilen. Darüber, welche Daten wo erhoben werden, wie und wie lange diese gespeichert werden und wie sie verwertet werden, hüllt sich Apple in das sattsam bekannte Schweigen. Eine Aufklärung des Kunden und eine Möglichkeit, der Datenerhebung zu widersprechen, bietet Apple bislang nicht an. Einem Bericht von SPIEGEL online zufolge schaltet sich jetzt auch die Bundesjustizministerin, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in die Angelegenheit ein und fordert Aufklärung.
Falls keine Einsicht erfolgt, wird es wohl früher oder später ein "Lex Google" oder "Lex Apple" geben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn es eines Tages dazu käme, dass ausgerechnet die Firmen mit dem Turnschuh- und don’t-be-evil-Image an die Datenschutzleine gelegt werden.
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Während hierzulande Ärzte mit Strafen zu rechnen haben, weil sie eine Patientenakte ungeschreddert in den Papiermüll werfen, während das Einloggen in ein ungeschütztes fremdes WLAN bestraft werden kann, scheinen große US-Konzerne Narrenfreiheit für sich in Anspruch zu nehmen. Wir erinnern uns noch lebhaft daran, dass Facebook die Freigabe der privaten Daten seiner Nutzer sogar noch verteidigte. Wir erinnern uns auch daran, dass Google das systematische Ausspionieren ungeschützter WLANs als "Versehen" bezeichnete. Nun reiht sich auch Apple in die unrühmliche Liste derer ein, die glauben, über den Datemschutzbestimmungen zu stehen. Aktueller Stein des Anstosses ist die veränderte Datenschutzrichtlinie von Apple, in die jeder Nutzer des iOS 4 einwilligen muss. Wörtlich heißt es:
Um standortbezogene Dienste auf Apple-Produkten anzubieten, können Apple und unsere Partner und Lizenznehmer präzise Standortdaten erheben, nutzen und weitergeben, einschließlich des geografischen Standorts Ihres Apple-Computers oder Geräts in Echtzeit. Diese Standortdaten werden in anonymisierter Weise erhoben, durch die Sie nicht persönlich identifiziert werden
Dies ist quasi eine Generalvollmacht zur Erhebung von beliebig vielen Standortdaten und der Generierung von Bewegungsprofilen. Darüber, welche Daten wo erhoben werden, wie und wie lange diese gespeichert werden und wie sie verwertet werden, hüllt sich Apple in das sattsam bekannte Schweigen. Eine Aufklärung des Kunden und eine Möglichkeit, der Datenerhebung zu widersprechen, bietet Apple bislang nicht an. Einem Bericht von SPIEGEL online zufolge schaltet sich jetzt auch die Bundesjustizministerin, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in die Angelegenheit ein und fordert Aufklärung.
Falls keine Einsicht erfolgt, wird es wohl früher oder später ein "Lex Google" oder "Lex Apple" geben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn es eines Tages dazu käme, dass ausgerechnet die Firmen mit dem Turnschuh- und don’t-be-evil-Image an die Datenschutzleine gelegt werden.