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Spannung in fünf Akten: Großer iSzene Test „iPhone gegen HTC 7 Mozart“
#1

[Bild: mj0y11h18y3htofyt0i.jpg]

Kaum ein Wettkampf hat die Computerwelt in den letzten Jahren mehr beschäftigt, als der zwischen Microsoft und Apple. Obwohl mit Microsoft der Sieger dieses Wettkampf schon klar festzustehen schien, konnte Apple in den letzten Jahren doch noch enorm an Boden gut machen und holt den Rückstand auf den Marktführer wie in Siebenmeilenstiefeln auf .

Auf dem Smartphone-Markt sind die Vorzeichen dagegen genau umgekehrt. Während Apple mit seinem iOS und dem iPhone von Rekord zu Rekord eilt, ist der Konkurrent aus Redmond weit hinter seinen Zielen zurückgeblieben und spielt im Handybereich eigentlich keine Rolle. Dies soll sich nun ändern. Mit seinem kürzlich veröffentlichten „Windows Phone 7“ bläst Microsoft nun zum Angriff auf Apple.

Ob und womit ihnen das gelingen kann, wollen wir in unserem Test „iPhone gegen HTC 7 Mozart“ herausfinden, den wir während der nächsten vier Wochen durchführen werden. Das Gerät dazu wird uns von der Telekom zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle noch mal bedanken möchte.

Die Tests werden in den nächsten Wochen in unserem Portal zu verfolgen sein und vermutlich in die Bereiche

  1. Hardware
  2. Betriebssystem
  3. Kamera
  4. Apps
  5. verschiedene Alltagstests
  6. abschließendes Fazit

aufgeteilt sein. Eure Fragen und Anregungen dazu sind ausdrücklich erwünscht!

Da das „HTC 7 Mozart“ als iPhone- Konkurrent angetreten ist, werden wir es auch, wann immer möglich, der aktuellsten iPhone- Version gegenüber stellen.
Der Bereich Hardware, mit dem wir heute starten, ist vermutlich der am leichtesten in einen Vergleich zu packende.

[Bild: s9n254nexre3t0nzih6.jpg]

Teil 1: HARDWARE

Packen ist da auch ein guter Anfang, mit dem ich unsere PortalNews-Serie starten lassen möchte. Nachdem ich das HTC 7 aus der hübschen Verpackung befreit hatte, kam schon der erste Schreck - die SIM-Karte des iPhone 4 passt, wie eigentlich zu erwarten, nicht in den SIM-Schacht des HTC’s. Zum Glück hat die Telekom hier schnell reagiert und mir eine passende Muti-SIM zugeschickt.
Einen Versuch, das Gerät mit einer PrePaid-SIM zu betreiben, habe ich auf Grund der Warnung „...ist im Betrieb immer mit dem Internet verbunden und synchronisiert sich automatisch mit den genutzten Internetdiensten“, welcher groß auf der Verpackung prangt, schnell wieder verworfen.

In der Verpackung befindet sich neben dem Telefon das Synchronisierungskabel, welches sich durch den mitgelieferten Stecker zum Ladekabel verwandelt. Die Kopfhörer mit Kabelsteuerung kommen mit einem Stoffüberzug und einer Klammer, um das Kabel an der Kleidung befestigen zu können. Zusätzlich zu der Kurzanleitung gibt es noch eine CD, welche eine ausführlichere Bedienungsanleitung enthält.

Das Gerät an sich ist sehr robust verarbeitet, es steckt in einer Aluminiumhülle, die zusätzlich mit Gummi durchsetzt ist. Dadurch liegt das Gerät sehr bequem in der Hand, in etwa vergleichbar mit einem iPhone mit Bumper. Durch das Design der Rückseite ist es aber für Linkshänder deutlich unangenehmer zu handhaben, da diese eher Kontakt zur Aluminiumfläche als zum gummierten Teil des Gehäuses bekommen.

Anders als beim iPhone gibt es hier keinen mechanischen Homebutton, dafür einen extra-Knopf für die Kamerabedienung, welcher zum Start des Kamera-Apps und als Auslöser dient. Eine Frontkamera gibt es nicht.

Auffällig ist auch der fehlende Dock-Anschluss, welcher Hardwareherstellern vermutlich das Leben schwer machen könnte. Eine Stereoanlage, eine Autohalterung oder ein Ladedock, welches für das HTC 7 optimiert ist, lässt sich somit sicher deutlich schwieriger konzipieren. Zum Laden oder Synchronisieren wird ein Mikro-USB-Anschluss an der Seite des Geräts verwendet. Unter dem Gehäuse verfügt das Mozart übrigens über einen Wechselakku, der sich leicht austauschen lässt.


[Bild: hves5tcpgam4dxt3si8.jpg]


Was sich sonst noch im inneren des Geräts befindet, habe ich zur besseren Übersicht in Tabellenform angeordnet und zum Vergleich die entsprechenden Daten des iPhone 4 daneben gesetzt.

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[cell span=2 align=center]

[row]
[cell prozent=50 valign=top]
HTC 7 Mozart
  • Prozessor: 1 GHz
  • RAM: 512MB 576MB
  • Kapazität: 8/16 GB
  • Abmessung H/B/T: 119/60,2/11,9mm
  • Gewicht: 130g
  • Display: 9,4 cm (3,7 Zoll) Touchscreen mit 480 x 800 Pixeln
  • Kamera: 8 Megapixel, Autofokus, Xenonblitz, 720p HD- Video
  • Akku/Sprechdauer: 5 Stunden

[cell prozent=50 valign=top]
  • iPhone 4

  • Prozessor: 1 GHz
  • RAM: 512 MB
  • Kapazität: 16/32 GB
  • Abmessung H/B/T: 115,5/58,6/9,3mm
  • Gewicht: 135g
  • Display: 8,89 cm (3,5 Zoll) Touchscreen mit 960 x 640 Pixeln
  • Kamera: 5 Megapixel, Autofokus, LED-Blitz, 720p HD-Video
  • Akku/Sprechdauer:7 Stunden

[/table]

Die Ähnlichkeit in der Ausstattung lässt schon mal auf einen Vergleich auf Augenhöhe hoffen. Der gravierendste Unterschied liegt hier bei der Kamera, welche beim HTC zumindest nach Megapixeln wesentlich besser zu sein scheint (auf einen direkten Vergleich der Kameras müsst ihr euch noch bis zur dritten Ausgabe unseres Vergleichs gedulden) und beim Display, wo das iPhone 4 wieder an Boden gut machen kann.

Nach dem Auspacken werde ich mich nun an einen ausgiebigen Test des „Windows Phone 7“-Systems machen, in welches ich nebenbei schon einwenig hineinschnüffeln konnte. Hierbei habe ich schon einige Funktionen entdecken können, die dem iOS um einiges voraus sind – und andere , die hingegen komplett den Dienst verweigern.
Vor welche Hürden mich die Synchronisierung der Kontakte stellt und wie gut sich das Microsoft-Gerät mit einem Mac verträgt, erfahrt ihr dann am Montag in unserer Schwerpunktausgabe, die sich komplett um das Betriebssystem des HTC 7 dreht.

Solltet ihr schon Fragen, Anregungen oder eigene Schwerpunkte haben, die unbedingt getestet werden sollen, könnt ihr euch gerne an das Team oder mich wenden, oder sie einfach hier in diesem Thread stellen.





Teil 2


Nachdem wir im ersten Teil unseres Reviews auf die Hardware des HTC 7 Mozart eingegangen sind, geht es heute um den Teil, auf den die meisten von euch sicher am gespanntesten sind: Der Test von Microsofts neuem Betriebssystem „Windows Phone 7“. Das Betriebssystem ist eine komplette Neuentwicklung und ein großer Sprung in Richtung Android und Apples iOS. Viele Schwächen erinnern auch stark an den Start der beiden Betriebsysteme, gerade an den von Apple, an den sich sicher noch viele User erinnern können. So fehlt dem „Windows Phone 7“ sowohl das Multitasking als auch Copy and Paste, die ja beim iOS auch erst mit Version 3 bzw. 4 nachgereicht wurden. Dass der Flashplayer fehlt, kann man als iPhone-Nutzer nicht als Mangel ansehen, wohl aber, dass man ebenfalls auf HTML5 verzichten muss. Dazu aber mehr im Laufe des Testberichts, mit dem ich nun beginnen möchte.

Teil 2: Das Betriebssystem

Das Einrichten des Geräts läuft recht simpel ab und erfordert keine großen Vorkenntnisse, ganz so, wie man es auch vom „großen Bruder“ Windows 7 gewohnt ist. Zur Auswahl steht ein automatisches Setup („empfohlener Weg“) oder ein „benutzerdefinierter Weg “. Die Auswahl, Benutzerdaten zur Verbesserung des Geräts an Microsoft zu senden, lässt sich allerdings nur bei Letzterem abschalten. Ebenso kann man hier die mobile Datenverbindung schon während der Installation deaktivieren, ein nicht nur für PrePaid-Kunden wichtiger Menüpunkt, auf den iPhone-Nutzer drei Jahre warten mussten. Zu Abschluss kann man seine „Windows Live-ID“ angeben, über die dann gleich das Adressbuch, der Kalender und das Mail-Postfach abgefragt werden - so ist das Gerät sofort nach dem Einrichten vollständig nutzbar. Ein riesiger Pluspunkt für alle Nutzer des kostenlosen Windows Live, doch alle anderen Anbieter kommen hier leider nicht so gut weg, was gerade bei Mac-Usern für Frust sorgen wird.

Da Apples MobileMe leider, bis auf die Abfrage des Mail-Postfachs (und diese nur per Intervall-Abfrage, also ohne Pushmail), überhaupt nicht unterstützt wird und Windows Live auf dem Mac nicht zur Verfügung steht, ist das Übertragen der Termine und Kontakte aus dem Mac-Adressbuch/iCal leider nicht möglich. Das Einlesen der SIM-Karte, um zumindest eine handvoll Telefonnummern auf das Gerät importieren zu können, fällt für Nutzer/Umsteiger vom iPhone 4 ja ebenfalls flach.
So ist man als Mac-Nutzer zum Wechsel zu anderen Exchange-Anbietern (z.B. GoogleMail) oder kostenpflichtigen Diensten von T-Mobile gezwungen. Ein Punkt, der bei mir zumindest in den ersten Tagen für viel Frust gesorgt hat.

Ebenso frustrierend ist der Umstand, dass Mac-Besitzer auch sonst ziemlich ausgeschlossen sind. Ebenso wie Apple seine Geräte an iTunes knebelt, sind Geräte mit „Windows Phone 7“ an Microsofts „Zune“ gebunden, ohne das nicht mal die Übertragung von Bildern auf den Rechner möglich ist. Um so ärgerlicher, dass es derzeit weder „Zune“ noch irgendein anderes Tool gibt, das die vollständige Nutzung des HTC 7 unter Mac OSX ermöglicht. Zwar ist derzeit die Beta-Version eines „Windows Phone 7 Connector“ im Umlauf, der aber noch mitten in den Kinderschuhen steckt. Mir ist es trotz unzähliger Versuche noch immer nicht gelungen, mit diesem Programm die Bilder/Videos vom Gerät auf den Rechner zu übertragen und da es auch nicht als Kamera erkannt wird, steht auch kein anderer Weg zur Verfügung. Falls ich diese Option übersehen haben sollte, wäre ich für Hinweise eingeübterer Nutzer dankbar.
Der „Marketplace“ steht hier auch nicht zur Verfügung, der Download von Programmen, Filmen uns Musik ist für Mac-User also nur direkt über das Telefon möglich.
Die Synch von Musik und Fotos vom Mac auf das HTC läuft dagegen recht gut, hier hat der „Connector“ auch alle Möglichkeiten (übertragen von Orten, Gesichert ect) 1:1 von iTunes kopiert. Die DMR-geschütze Musik aus Apples Musik-Store lässt sich allerdings nicht aufs Gerät ziehen, was aber eher mit Apples Lizenzen als dem HTC 7 zu tun haben sollte.

So viel zur (eher nicht vorhandenen) Kompatibilität zu Apples OSX, für den Rest des Tests werde ich nun also auf das glücklicherweise vorhandenen Windows 7 ausweichen müssen. Schade, dass Microsoft sich hier einer schnell wachsenden Benutzergruppe gänzlich verschließt, es bleibt zu hoffen, dass baldige Updates hier eine deutliche Verbesserung bringen.

Nach dem Einrichten landet man direkt auf dem Homescreen des HTC 7, der sicher die interessanteste Neuerung von Windows Phone 7 darstellt.
Sehr ungewohnt und anfangs für viel Verwirrung sorgend: Die Statusbar, die den Empfang anzeigt, fehlt völlig und erscheint (wenn auch nur kurzzeitig) erst nach einem Klick an den oberen Bildschirmrand. Auf eine Anzeige für Ortungsdienste und Bluetooth-Verbindungen wurde vollständig verzichtet. Auch über den Ladezustand bleibt man dadurch die meiste Zeit im Ungewissen, erst 30 Minuten bevor der Akku vollständig den Dienst versagt, wird eine Warnung ausgegeben. In vielen Applikationen kann die Statusbar aber auch trotz Klick auf die Statusbar nicht eingeblendet werden, ein Manko, das auch vom iPhone bekannt sein dürfte.

[table]
[cell span=2 align=center]

[row]
[cell prozent=50 valign=top]
[Bild: vi6f7q7se9my5ctvqo3.jpg]
[Bild: 6xlnqb3dk5hyz696jjyi.jpg]
[cell prozent=50 valign=top]





Anders als beim iPhone gibt es auf dem Homescreen keine Icons, sondern sogenannte Kacheln, die oftmals sogar animiert sind. Das ist nicht nur eine lustige Spielerei, sondern hat auch durchaus praktischen Nutzen.


So werden auf der Kachel des Kalenders die aktuellen Termine eingeblendet, was ein Starten der Kalender-App oftmals überflüssig macht. Gerade beim Kalender ist dies ein sehr tolles Feature, dessen Fehlen mir auf „Geschäftshandys“ wie dem iPhone sauer aufstößt.





Auch eingegangene Anrufe, SMS und Mails werden auf den jeweiligen Kacheln dargestellt, diese werden allerdings, ähnlich wie beim iOS, lediglich mit einer Ziffer angezeigt. Das Prinzip ist allerdings noch nicht ganz so ausgereift, was sich bei der Mail-App deutlich zeigt. So wird beim öffnen des Mailprogramms der Zähler „genullt“, egal ob eine Mail gelesen wurde oder nicht. Dadurch kann es passieren, dass nach dem Verlassen des Mailprogramms das Postfach zwar voll mit unbearbeiteten Nachrichten ist, die Kachel aber unbeirrt Null Eingänge anzeigt.


Die Veränderungen in den Mail-, Kalender-, SMS- und Anruf-Kacheln werden auch direkt im Lockscreen, letztere sogar durch eine LED an der Vorderseite des Geräts, angezeigt. Ein weiteres Feature, dass sich positiv vom iOS abhebt.
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Kontakte lassen sich aus dem Adressbuch direkt auf den Homescreen ziehen, auf dem sie dann mit einer eigenen Kachel als Schnellstart-Icon erreichbar sind. Durch die Einbindung von „Facebook“ oder auch „Windows Live“, welche direkt ins Betriebssystem integriert sind, sieht man hier z.B. auch auf den ersten Blick den aktuellen Status oder das zuletzt hochgeladene Foto dieser Kontakte, die sich zusammen mit deren Benutzerbild auf der Kachel abwechseln. Die Kontaktbilder und alle anderen Daten dieser „Social Networks“ werden auf Wunsch auch direkt in das Adressbuch importiert, das unter „Windows Phone 7“ gleichzeitig als Facebook-Klient fungiert, Neuigkeiten auf der eigenen Pinnwand anzeigt sowie eigene Statusmeldungen ermöglicht. Das Hochladen von Bildern oder die Nutzung von „Orte“ ist hier leider noch nicht möglich und erfordert die (im Marketplace verfügbare) Facebook-App den Umweg über die Bilder-Applikation.

[Bild: ijuztgsoqrbytekq2d5i.jpg][Bild: bwvpvnfuk15ablwd58fh.jpg]

Auch in die Bilder-Applikation ist in dieses Netzwerk eingebunden und zeigt neben den mit dem Telefon aufgenommenen Fotos und Videos auch die eigenen, in „Facebook“ und „Windows Live“ hinterlegten Aufnahmen, und bietet im Reiter „Neuigkeiten“ eine Übersicht der Bilder und Videos, die durch die eigenen Freunde in einem dieser Dienste „veröffentlicht“ wurden. Kurzum, WP7 ist ein Paradies für Fans von „Facebook“ und Nutzer der „Windows Live“ Dienste, die durch „SkyDrive“ noch um eine weitere Funktion erweitert werden. Dazu aber später mehr.

[Bild: x0pe5kg5n10lthdv4goq.jpg][Bild: 3tq8hv8lclk4rzc2y38e.jpg]

Neben dem Homescreen gelangt man über einen Fingerwisch auf die „zweite Seite“ des der Benutzeroberfläche, die als Sammlung aller installierten Programme daher kommt. Alle hier aufgelisteten Programme kann man dann als Kachel auf die Startseite ziehen.
Während der Homescreen aufgeräumt auftritt, werden auf der zweiten Seite alle installierten Programme lieblos und nach Namen sortiert untereinander angeordnet. Was zum Anfangs wenig stören mag, führt jedoch spätestens nach der Installation mehrerer Anwendungen zu einem heillosen Durcheinander. Anders als beim iOS können diese Programme nämlich nicht umsortiert oder frei angeordnet werden, auch eine Ordnerfunktion, die ein wenig System in diese Übersicht bringen könnte, steht nicht zur Verfügung. Auch eine Suchfunktion für installierte Programme fehlt unverständlicher Weise völlig.

[Bild: 8d9ttyt3fnszz43cdvcr.jpg][Bild: 3ezqyww4h5vi4bekmav.jpg]

So bleibt nur die Option, häufiger benutzte Programme auf die erste Seite zu ziehen, die dadurch zwangsläufig ebenso unübersichtlich wird.
Dadurch, dass immer nur maximal zwei Kacheln nebeneinander und vier untereinander passen, wird auch auf der Startseite die Suche nach den benötigten Programmen schnell zur Scroll-Orgie. Unverständlich, dass Microsoft den Spaß an diesem gut gedachten Ansatz durch solche Patzer unnötig versaut. Auf eine schnelle Einbindung einer Suchfunktion, die auch das Gerät durchsucht, oder eine Möglichkeit, die Programme zu sortieren, bleibt hier zu hoffen.

Dass es auch anders geht, zeigt sich bei der Installation von Spielen. Diese werden nicht in den installierten Programmen, sondern in der „XBOX LIVE“-Applikation abgelegt. Sie dient als „Game Center“, aus dem heraus Spiele gestartet und gekauft und auch Spieleinladungen verschickt und angenommen werden können.
Positiv: Sehr viele Spiele lassen sich vor dem Kauf testen, was außerdem wesentlich komfortabler abläuft als im „App Store“. So bieten die Spiele über einen „Testen“-Button, der direkt in der Programmbeschreibung eingebunden ist, den Download der Probeversionen an. Wenn ein Programm gefällt, kann aus diesen Testversionen heraus auch gleich die Vollversionen gekauft werden. Hier lässt Microsoft den „App Store“ recht angestaubt dastehen und zeigt mit „XBOX LIVE“ wie ein richtiges „Game Center“ auszusehen hat. Bei der Einbindung der Spiele ist WP7 dem iOS hier weit überlegen und profitiert stark von Microsofts langjähriger Erfahrung im Konsolen-Bereich.

[Bild: 04tu7115aua59bujq6n9.jpg][Bild: fk8e7ql51sf7ebiobun9.jpg]

Im E-Mail und Kalenderbereich muss Microsoft dagegen nochmal Hand anlegen. So gibt es kurioserweise keine Mail-Applikation, von der aus alle Accounts abgefragt werden, sondern für jeden Account eine extra Kachel. Ein Punkt, der der sowieso schon mangelnden Übersichtlichkeit des Homescreens nicht unbedingt zuträglich ist.

[Bild: rn1kp2wvq4vnqouwe4x.jpg][Bild: i9ndueg4sgaj4aukdko1.jpg]

Der Kalender hingegen vereint zwar alle Accounts in einem Programm, ist dafür jedoch recht unübersichtlich aufgebaut. In der Monatsansicht ist teilweise kaum zu erkennen, an welchem Tag ein Termin ansteht.
Auch wenn man in die Tagesansicht wechselt, muss man sich erst unnötig nach unten scrollen, da diese Auflistung stundenweise angeordnet ist. Um von einem Tag zum nächsten zu kommen, kann man auch nicht einfach per Klick auf den gewünschten Tag wechseln, sondern muss sich stundenweise durch die davor liegenden Tage wischen oder einen Umweg über die Monatsansicht gehen. Die beste Option ist hier die Agenda-Ansicht, welche alle Termine (auch die vergangenen) untereinander auflistet.
Eine Wochenansicht fehlt leider ebenso wie eine Suchfunktion, von Übersicht kann hier also keine Rede sein.

[Bild: b8iyvuj4gzw19x3ueiad.jpg][Bild: yxdtjat63h9lkxoq7cs.jpg]

Zur Übersicht über die Umgebung wird dem „Windows Phone 7“-Nutzer die Karten-Applikation an die Hand gegeben, die, anders als die Karten-App des iPhones, auf Microsofts eigenen Bing-Dienst setzt. Wie beim iOS werden auch hier die benötigten Karten aus dem Netz geladen. Bei der Ortung und der Routenplanung unterscheiden sich beide Programme nur recht wenig. Hier zeigt Bing, dass es sich hinter dem übermächtig wirkenden Google Maps nicht zu verstecken braucht.
Ein dickes Minus und für eine solche Funktion eigentlich völlig unverständlich, ist die fehlende Suchfunktion für Punkte in der Umgebung. So kann man sich über die Karten-App zwar Straßen, aber keine Kinos, Restaurants oder ähnliche lokale POI’s anzeigen lassen.

[Bild: gf82olhy8r5u1284kpsl.jpg] [Bild: br81zthspv2tv376xca.jpg]

Dies wird aber durch die mitgelieferte Navigationssoftware von „Navigon Select“ aber mehr als wettgemacht. Die vom iPhone bekannte App ist hier gleich vorinstalliert und gewohnt übersichtlich. Auf die Punkte „nach Hause“, „letzte Ziele“, die Navigation zu Kontakten oder auf „In-App-Käufe“ muss hier aber noch verzichtet werden, viel mehr als die bloße Navigation ist noch nicht möglich, bei der auch auf das Abspielen von Musik verzichtet werden muss. Auch hier wieder ein unnötiges Manko: Im Querformat wurde auf das Vollbild verzichtet, statt dessen zieht sich ein 1cm breiter Rand um das komplette Navigationsfenster, das dadurch auf Streichholzschachtel-Größe schrumpft.

Wenig überzeugend ist der Auftritt des Internet-Explorers. Während das iPhone mit Safari die Seite des „SPIEGEL“ in 10 Sekunden geladen hat, dauert es auf dem HTC 7 satte 20 Sekunden, um den Seitenaufbau abzuschließen. Der Aufruf von iSzene.com war nach 36 Sekunden vollzogen, während Safari schon nach 19 Sekunden am Ziel war. Interessant: Die Seite von Apple.com lässt sich über „Windows Phone 7“ gar nicht erreichen, hier wird lediglich ein schwarzer Bildschirm eingeblendet. Im Acid-3-Test schafft der mobile Internet Explorer gerade mal zwölf von 100 Punkten.
In den Einstellungen des Browsers kann man zwischen Desktopversion und Handyversion wählen, was bei meinen Tests aber keinen Unterschied gebracht hat. Die Seite des „SPIEGEL“, die beim Aufruf via Handy automatisch in die mobile Variante wechseln müsste, ignorierte die Handyversion komplett, auch andere Seiten ließen sich davon nicht beeindrucken.
Anders als die ersten Versionen des Safari-Browsers, kann der Internet Explorer die aufgerufenen Seiten gleich im Hintergrund öffnen, maximal 6 Tabs können so zeitgleich geöffnet sein.
Zusätzlich zur fehlenden HTML 5-Unterstützung gibt es aber auch hier wieder Mängel, die sich leicht hätten vermeiden lassen. Zum Beispiel ist im Querformat weder die Eingabe von Internetseiten noch der Aufruf von Lesezeichen möglich. Letztere können übrigens nur alphabetisch abgelegt werden, die Möglichkeit zu eigenen Rubriken und zur Synchronisation fehlt komplett. So geht die Übersicht bereits nach mehreren angelegten Lesezeichen völlig verloren.

[Bild: z4voakz8o52edyrjatz.jpg][Bild: wodw93wm4faze8k1dd.jpg]

Besser schneidet da das mitgelieferte „ Microsoft Office“ ab, das neben der Lesefunktion für Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien sogar eine Bearbeitungsfunktion bietet. Einen nicht unerheblichen Teil dieses Reviews konnte ich dadurch „bequem“ von unterwegs aus schreiben und kabellos zu Windows Live synchronisieren, wo ich die Bearbeitung dann mit dem Rechner nahtlos fortsetzen konnte. Anders als bei der Konkurrenz stehen diese Funktionen völlig kostenlos und sehr gut ins Betriebssystem integriert (per Mail empfangene Office-Dateien lassen sich direkt öffnen, bearbeiten und erneut versenden) zur Verfügung und verwandeln das HTC 7 somit zu einem Büro in Taschenform.

Generell kann „Windows Phone 7“ durch seine gute Internetanbindung der Windows-Dienste überzeugen. Den „Windows Live“-Nutzern wird mit Skydrive ein 25 GB großer Cloud-Speicher zur Verfügung gestellt, auf dem nicht nur die Dokumente, sondern auch die aufgenommenen Bilder synchronisiert werden können, letztere auf Wunsch sogar automatisch direkt nach der Aufnahme. Videos können allerdings nicht hochgeladen werden.
Auf dem Rechner bekommt man im Homebereich vom Windows Live gleich einen Überblick über seine gespeicherten Fotos, Kontakte, Kalender und Notizen und kann diese auch direkt online bearbeiten. Sogar einige rundenbasierte Spiele können von hieraus direkt über den PC weiter gespielt werden. Selbst eine Handy-Suche steht hier zur Verfügung, mit der man sein Telefon im Verlustfall anrufen, sperren, löschen oder auf einer Karte anzeigen lassen kann.
Und das Beste: Alle diese Funktionen stehen allen Nutzern kostenlos zur Verfügung. Hier kann WP 7 sich wieder deutlich von allen anderen Anbietern abheben und gerade die Nutzer von MobileMe neidisch machen, die für eine abgespeckte Version dieser Dienste auch noch zur Kasse gebeten werden. Allerdings besteht für letztere Hoffnung, dass im Angesicht solcher Konkurrenzangebote auch Apple bald mit einer kostenlosen Variante aufwarten könnte.

[Bild: xgfpew1xufqx97d4m5k1.jpg][Bild: k9ioffgtjulh2qr1zc.jpg]

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Im Großen und Ganzen bin ich vom „Windows Phone 7“ hin und her gerissen.
Der positive Eindruck wird immer wieder durch unnötige Mängel geschmälert, Wozu verfügt das Gerät zum Beispiel über einen eigenen Such-Button, wenn man damit weder das Gerät, noch die Termine oder die Kartenapp durchsuchen kann? Dass sich Programme und Lesezeichen nur alphabetisch anordnen lassen, ist ebenso unverständlich und lässt die Bedienoberfläche des OS sehr schnell unübersichtlich werden. Dies lässt sich aber sicher in einem der zukünftigen Firmwareupdates beheben, mit denen übrigens irgendwann auch das fehlende Copy & Paste sowie die Flash-Unterstützung nachgereicht werden sollen.
Mit diesen werden hoffentlich auch die häufig aufpoppenden Fehlermeldungen gemindert, die den User in ihrem Erscheinungsbild ( „Es ist ein Fehler [cs004567] aufgetreten“) recht hilflos zurücklassen und doch stark an die Windows-PC-Betriebssysteme erinnern. Selbst Programme aus dem „Marketplace“, auf den ich in der 4. Ausgabe unseres Vergleichstests eingehen werde, können das Gerät reproduzierbar zum Komplettabsturz bringen und sogar eine Wiederherstellung über den Rechner nötig machen. Gerade unterwegs ein Ärgernis, das bei Geräten mit einer App Store-Zulassungskontrolle eigentlich nicht auftreten darf bzw. zumindest schnell beseitigt werden sollte.

Das OS bietet aber auch eine Vielzahl von tollen Funktionen, die ich beim iPhone vermisse. Die Einbindung in die sozialen Netzwerke ist sehr gut gelungen und zieht sich konsequent durch alle Dienste. Die animierten Kacheln sind eine Augenweide, „XBOX Live“, „Office“ und nicht zuletzt „Windows Live“ mit „Skydrive“ setzen in ihren Nischen die Latte so hoch, dass sie Android und iOS zumindest in naher Zukunft wohl nicht reißen werden.

Für Neueinsteiger auf dem Smartphone-Markt ist das Betriebssystem sicher eine Alternative und eine Ergänzung zu den Geräten von Google und Apple. Leider hat Microsoft verpasst, sich deutlich von der Konkurrenz abzuheben und bietet für Besitzer von Android- oder iOS-Geräten keinen zwingenden Grund zum Umstieg.


Den Test des Marketplace und der "Zune"-Applikation habe ich bewusst ausgespart und werde diesen der Ausgabe 4 unseres Reviews nachholen, in dem es um die Apps des "Windows Phone 7" geht.

In der nächsten Ausgabe vergleichen wir die Foto-und Videofunktion der beiden Geräte. Dies wird nicht nur auf Grund der höheren Megapixel-Zahl des HTC 7 interessant, ich bin gespannt, ob das Mozart seinen Trumpf als Fotohandy ausspielen kann.





Teil 3


Teil 3: Die Kamera

Die Hardware lässt hier zumindest einiges erwarten. Ausgestattet mit 8 Megapixeln, Autofokus, Xenon-Blitz und HD-720p-Videoaufnahmen ist das HTC 7 dem iPhone 4 schon deutlich überlegen. Wie alle anderen Windows 7 Telefone verfügt auch das Mozart über einen eigenen Hardwarebutton, welcher als Auslöser dient und über den sich die Kamera sogar aus dem Lockscreen heraus starten lässt. Somit ist eine schnelle Einsatzbereitschaft garantiert. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung: Das Handy kann während des Fotografierens mit beiden Händen gehalten und Verwackler dadurch vermieden werden.
Während man beim iPhone lediglich den Fokus und den Blitz verstellen kann, verfügt das HTC 7 über viele verschiedene Einstellungsmodi, in denen von „Sport“ über „Kerzenlicht“ und „Macro“ alles vertreten ist, was man auch von der Digitalkamera her kennt. Auf Wunsch kann man auch schon während der Aufnahme aus verschiedenen Effekten („Negativ“, „Sepia“ ect.) wählen oder die Auflösung, den Messmodus oder die Flimmer-Anpassung verändern.
Sämtliche Einstellungen stehen auch für die 720p (1280x720 Pixel) Videokamera zur Verfügung, welche mit bei 24 Bildern pro Sekunde aufnimmt. Über eine Frontkamera verfügt das Gerät nicht.

Von den nackten Zahlen her sollte das HTC 7 Mozart in der Lage sein, bei Foto und Videoaufnahmen dem iPhone 4 den Rang abzulaufen. Ob dies auch in der Praxis der Fall ist, habe ich auf einer Fototour rund um den Potsdamer Platz in Berlin ermittelt.
Alle Bilder wurden unter denselben Voraussetzungen und teilweise schwierigen Lichtverhältnissen fotografiert. Eventuelle Verwackler sind nicht beabsichtigt, sondern dem jeweiligen Aufnahmemodus zuzurechnen. Um den Vergleich zu erleichtern hat Saldari sich die Arbeit gemacht, die Bilder anzupassen und nebeneinander zu setzen. Auch an dieser Stelle noch mal vielen Dank dafür.

Auf der linken Seite seht ihr jeweils die Aufnahmen des HTC 7, rechts die des iPhone 4, alle Bilder wurden im Automatik-Modus aufgenommen. Unter http://gallery.me.com/falkomd/100039 könnt ihr euch die Bilder in Originalgröße anschauen.

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Während die Bilder des iPhone 4 teilweise etwas überfärbt wirken, fehlt es denen des Mozart eindeutig an Kontrast. Die Fotos sind insgesamt recht blass, was sich gerade bei den Nachtaufnahmen stark bemerkbar macht. Bei diesen ist auch das starke Bildrauschen störend, ebenso die lange Auslösezeit, die scharfe Aufnahmen in der Dämmerung nur schwer möglich macht. Da kann auch der separate Auslöse-Button nichts mehr reißen.
Ein weiterer Punkt für das iPhone wird durch den manuellen Fokus erzielt, mit dem sich die Linse durch einen Fingertipp blitzschnell auf die wichtigsten Punkte fixieren lässt. Die manuelle Fokussierung des HTC 7 wird durch leichtes drücken des Auslöse-Buttons erreicht, was im Vergleich zum iPhone 4 eher schwerfällig von statten geht.

Dasselbe gilt für die Videos, die einzeln betrachtet zwar gut, im Vergleich mit dem iPhone 4 jedoch recht trist und unscharf aussehen. Auch hier sind die Nachtaufnahmen, die wie ausgewaschen wirken, der größte Schwachpunkt.


Der Vergleich fällt meiner Meinung nach klar zu Gunsten des iPhones aus, welches sowohl bei der Foto als auch bei der Videofunktion zu überzeugen weiß.
Davon abgesehen macht die Kamera des "HTC 7 Mozart" aber durchaus brauchbare Bilder, die sich zudem direkt nach der Aufnahme automatisch oder manuell auf den kostenlosen 25GB-Online-Speicher "Skydrive" hochladen lassen, welche allen Nutzern des "Windows Phone 7" kostenlos zur Verfügung steht. Das Hochladen von Videos ist hier allerdings derzeit noch nicht möglich. Trotzdem ein klarer Pluspunkt für Microsoft, hier muss Apple dringend nachziehen.


In der nächsten Ausgabe widmen wir uns dem Vergleich zwischen App Store und Marketplace, welcher beim Betriebssystem-Test schon zu überzeugen wusste. Wie sich dieser im Praxistest bewährt, erfahrt ihr dann im 4. Teil unseres Reviews, welcher im Laufe der nächsten Woche erscheinen wird.




Teil 4


Teil 4: Der Marketplace


Nach einer längeren Auszeit nehmen wir nun das vierte Thema in Angriff: Die Apps und Zune.

Letzteres ist bei Windows Phone 7 der Ersatz für iTunes. Anders als beim iPhone lassen sich ohne Zune aber nicht mal die Fotos vom Gerät holen, auf Rechnern ohne Microsofts Musik-Programm wird das Mozart gar nicht erst erkannt. Wie bereits im zweiten Teil dieses Reviews erwähnt, ist das Mozart am Mac deshalb auch nicht nutzbar.

Beim Start von Zune mit angeschlossenem Windows Phone wird man direkt zum Einrichten der Synchronisierungsverbindung aufgefordert. Wie beim iPhone kann man dem Gerät auch hier einen eigenen Namen zuweisen und die Synchronisierungseigenschaften festlegen. Bug oder gewollt: Diese Abfrage erscheint bei mir nach jedem Start von Zune, egal wie oft ich das Gerät davor schon eingerichtet hatte.

[Bild: ef1d170wepsq9qdm7u.jpg]

Zune und iTunes sind in der Aufmachung und den Funktionen recht ähnlich. Hier können Programme, Musik und andere Inhalte erworben werden, geneigten Nutzern steht mit „Social“ sogar eine „Ping“ –Kopie zur Verfügung. Unser Augenmerk liegt aber auf der Synchronisierung mit dem HTC 7, welches in Zune z.B. per Drag and Drop einfach mit Inhalten gefüllt werden kann. Währenddessen lässt sich das Gerät, bis auf wenige Einschränkungen, normal verwenden. Die Bilder der Kamera können sich in Zune direkt angesehen, einzeln verwaltet und auf Wunsch gleich auf die Server von Windows Live geladen werden. Ein Backup der installierten Programme, der SMS, des Kalenders oder dem Adressbuch wird nicht angelegt. Letztere lassen sich auch nicht direkt aus Outlook und Co übertragen, auch hier ist immer ein „Umweg“ über Dienste wie „Windows Live“ oder andere Exchange-Server nötig.

Ein tolles Feature: Die Synchronisierung des Geräts kann auch komplett ohne Kabel über das heimische WLAN erfolgen. Doch auch hier hat Microsoft wieder Gutgemeintes durch eine fragwürdige Umsetzung komplett verhunzt. Die drahtlose Synchronisierung lässt sich nämlich nicht manuell starten, die Übertragung beginnt erst, wenn das Gerät 10 Minuten am Ladegerät hängt (und m.M.n. mindestens halb voll geladen ist). Da weder das Gerät noch Zune anzeigt ob gerade eine Synchronisierung stattfindet, passiert es schnell, das man diese beim Beenden von Windows oder Abtrennen des Ladegeräts abbricht. Da selbst dann keine Fehlermeldung erfolgt, ist man über den Synchronisationsstatus permanent im Unklaren. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss deshalb dann doch wie gewohnt per Kabel synchronisieren.
Schade, dass diese gute Idee durch unnötige Patzer eigentlich unbrauchbar ist.

[Bild: 47sr8e7o3hca25ryi339.jpg][Bild: 7r3jew4h31qorngkzxf2.jpg]
„Zunes“ Gegenstück auf dem Handy nennt sich „Marketplace“ und ist eine Mischung aus App Store und iTunes. Hier lassen sich Anwendungen, Spiele und deren Updates sowie Musik direkt auf das Gerät laden. Zusätzlich gibt es nochmal einen eigenen Zune-Musikmarkt im "iPod" des HTC7, auf den ich gesondert eingehen werde.
Was mir beim Test des Betriebssystems schon positiv aufgefallen ist, bekommt auch hier noch mal eine gesonderte Erwähnung: Bei vielen Apps besteht die Möglichkeit, diese vor dem Kauf in einer Testversion auszuprobieren und später in eine Vollversion zu verwandeln. Eine sehr angenehme Funktion, die auf dem iPhone unverständlicher Weise noch immer fehlt.
Aufgrund der teilweise sehr hohen Preise im Marketplace ist diese Funktion hier aber auch angebracht, Gratisapps sind derzeit noch recht selten. Deshalb finde ich es auch besonders ärgerlich, das die einzig akzeptierte Zahlungsweise die Kreditkarte ist. Hiermit wird ein nicht geringer Teil der WP7-Kunden unnötig verprellt.

Schon bei der Installation von Anwendungen wird darauf hingewiesen, auf welche Bereiche des Geräts (Ortungsdienste, Kontaktliste ect.) diese später zugreifen werden, so ist man vor unliebsamen Überraschungen geschützt. Daher erstaunt es um so mehr, dass die Updates der installierten Programme hingegen völlig ohne Informationen daher kommen. Durch die fehlenden Hinweise auf enthaltene Verbesserungen oder andere Veränderungen tappt man über den den Inhalt des Updates völlig im Dunkeln. Generell ist die Updatefunktion derzeit noch sehr fehlerhaft. Das Laden mehrer verschiedener Programm-Updates ("Alle aktualisieren") wird in gewohnter Windows-Manier mit einem nichtssagenden Fehlercode Marke „c00cee2b“ quittiert, weshalb jedes Update separat gezogen werden muss. Doch auch das ist nicht immer von Erfolg gekrönt, das Update von „Earthworm Jim“ weigert sich seit Tagen hartnäckig gegen jeden Installationsversuch (hier wurde auf eine Fehlermeldung dann gleich komplett verzichtet). Diese Kinderkrankheiten sollten mit einem der nächsten Updates hoffentlich ausgebessert werden.

Ein weiteres Manko des Marketplace betrifft mal wieder die Suchfunktion, die, wie im Test des Betriebssystems bereits erwähnt, auch hier ihrem Namen keine Ehre macht. So lässt die Suche keine Unterscheidung zwischen Anwendung, Spiel und Musik zu, sodass die Resultate eine bunte Mischung des kompletten Marketplace-Inhalts darstellen. Erschwerend kommt hinzu, dass selbst die Resultate nicht nach Rubriken sortiert sind, was jede Schlagwort-Suche in eine endloses Scrollorgie münden lässt. In der Xbox-Live-App, welche ebenso den Kauf und Download von Spielen erlaubt, startet der Aufruf der Suchfunktion kurioserweise nicht die Suche durch den Marketplace, sondern den Zugriff auf die Internetsuche von Bing. Auch hier ist dringend Nachbesserung angesagt.

Die Auswahl an Programmen ist derzeit noch recht übersichtlich, wächst aber ständig. Da ich nicht bereit war, mir für den Test extra eine Kreditkarte ans Bein zu binden, musste ich mich auf die kostenlosen Programme beschränken.
Die Windows-Versionen von Twitter, Facebook, Google und eBay waren schon recht schnell verfügbar, der Funktionsumfang ist aber durchweg geringer als bei den iPhone-Varianten. So verfügen weder Twitter noch Facebook über eine Pushanbindung, lediglich die eBay –App informiert auf Wunsch über Angebote und ablaufende Auktionen. Die Benachrichtigungen erfolgen hier allerdings recht unauffällig über die Statusbar und verschwinden nach einigen Sekunden/Minuten selbstständig. Sofern man dieses Zeitfenster verpasst hat, gehen die im Popup enthaltenen Informationen vollständig verloren.

[Bild: hs0xx1i4w1z954c4b7v.jpg][Bild: hue4c1vd1s5xg0ht8m31.jpg]

Den Entwicklern der WP7-Programme stehen im übrigen deutlich mehr Schnittstellen des Betriebssystems offen. So finden sich hier Programme, die iPhone-Nutzer nur aus Cydia kennen. Die App "Aufmerksames Telefon" ermöglicht es zum Beispiel, das Verhalten des Telefons bei einem eingehenden Anruf zu beeinflussen. Ein Umdrehen des Telefons kann z.B. den Klingelton deaktivieren oder den Lautsprecher einschalten, das Hochheben des Geräts genügen, um die Klingelton-Lautstärke abzusenken. Selbst der Zugriff auf die Helligkeitssensoren steht zur Verfügung, wodurch die App erkennen kann, ob sich das Handy z.B. in der Hosentasche befindet, wo ein lauterer Klingelton benötigt wird. Das läuft wohlgemerkt bei deaktivierter App ab, ein gewaltiger Unterschied zu den arg begrenzten Möglichkeiten der App Store-Programme.

Die Spiele sind eindeutig das Steckenpferd des Windows Phone 7. Im Marketplace sind viele bekannte Spiele wie Need for Speed (4,49€), Flight Control (2,99€) und Assassin’s Creed (6,94€) vertreten. Diese sind durch die Bank gut umgesetzt und stehen denen des App Stores um nichts nach. Leider verpasst es Microsoft hier, sich durch eine bessere Einbindung seiner Xbox-Programme deutlich von der Konkurrenz abzuheben. Mehr als die Anzeige des Punktestands ist hier derzeit nicht möglich. Es wäre schade, wenn die Chance, die User durch eine bessere Verknüpfung der Geräte an sich zu binden , hier nicht genutzt würde. Auch hier kann man nur auf zukünftige Updates hoffen.

Eine bessere Verknüpfung bietet dagegen „Mozarts“ Multimediaplayer. Unter dem Icon „Musik und Videos“ versteckt sich ein Mediaplayer, welcher sowohl Musik und Videos, als auch Podcast, eine YouTube-Anbindung und den Zugang zu Microsofts Musikmarkt bietet. Als besonderes Feature verfügt das Gerät auch über ein UKW-Radio, welches über die angesteckten Kopfhörer einen recht guten Empfang liefert. Die Radiostationen lassen sich mithilfe des automatischen Sendersuchlaufs gut durchforsten und als Favoriten speichern. Sehr gut gefällt mir die Möglichkeit, Radiostationen direkt als Icons auf dem Homescreen ablegen zu können. Leider werden die Stationen dort nicht unter ihrem Namen, sondern nur unter der Frequenz abgespeichert, ein Umbenennen ist auch nicht möglich. Gerade bei mehreren gespeicherten Stationen verliert man so recht schnell die Übersicht.

[Bild: jnqrn70mcw1578tvrqf.jpg][Bild: c1olyv5dbpwqlyldnf63.jpg]
Der Musikplayer bietet die Unterteilung nach Alben, Songs, Künstler, Wiedergabelisten und Genres an, über den sich die eigene Musik sortieren lässt. Eine Suchfunktion, die die Inhalte des Geräts durchsucht, fehlt leider auch hier wieder komplett. Die Lautstärke und die Akustik ist sowohl über die Kopfhörer als auch über die Lautsprecher mit dem iPhone vergleichbar. Während der Musikwiedergabe kann auch außerhalb des Musikplayers auf diesen zugegriffen werden. Durch einen Klick auf die Lautstärkewippe erscheint über der Statusbar der Name des aktuellen Titels sowie die Möglichkeit, in der Playliste vor- und zurückzuspringen. Im Vergleich zum iPhone, bei dem dies nur über die Multitaskingleiste möglich ist, ist dies eindeutig die elegantere Lösung.
Die Videowiedergabe funktioniert erwartungsgemäß gut, die Bildqualität ist hier aber einen Tick schlechter als beim iPhone 4, was aber nur auffällt, wenn man beide Geräte nebeneinander legt.

[Bild: fytk6dchjyrvaj9n4kq.jpg]

Aus dem Player heraus kann ebenfalls direkt auf den Marketplace zugegriffen werden, die Musiktitel kosten hier die „üblichen“ 99 Cent pro Song.

[Bild: j0j6bb51xk3aou6oav.jpg][Bild: u36hktvzm1myl0c46lz.jpg]

Insgesamt liefert das HTC 7 Mozart im Bereich Apps und Musik einen guten Eindruck ab, auch wenn sich hier Licht und Schatten oft abwechseln. Die gute Idee der WLAN-Synchronisierung wurde durch die damit verbundenen Voraussetzungen und Bugs soweit beschnitten, dass sie im Grunde unbrauchbar geworden ist. Das sich Fotos der Handykamera lediglich auf Computer mit Zune synchronisieren lassen, ist dagegen eher ein kleineres Ärgernis.
Sehr schön ist hingegen die Umsetzung des Marketplace gelungen, die Möglichkeiten zum App-Test und die ausführliche Beschreibung der genutzten Programm-Schnittstellen ist vorbildlich. Auch für die Entwickler bietet sich hier ein größerer Spielraum als beim iOS, was diese teilweise auch gut umzusetzen wissen. Schade, dass dieser gute Eindruck durch die mangelhafte Suchfunktion und die Probleme bei den Updates etwas getrübt wird. Warum Microsoft einen Großteil der User aus dem Marketplace ausschließt, indem sie Kreditkarten als einzige Zahlungsmöglichkeit akzeptieren, will sich mir auch nicht erschließen.
Microsoft zeigt Apple die Schwächen des App Stores auf und bietet gut gelungene Lösungen.

Wenn die derzeitigen Bugs und Schwächen des Marketplace schnell geschlossen und mehr Apps programmiert werden, die man auch ohne Kreditkarte kaufen kann, sehe ich WP7 hier gut aufgestellt.

-> Anmeldung zum Test der iOS 9-Betas bitte per PM <-
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#2

Du warst also einer der 80 "Glücklichen"? :P

Wobei ich denn Sinn eines iPhone vs. anderes Handy Test in einem iPhoneforum nicht verstehe, in einem Macforum ja, aber nicht in einem iPhoneforum^^
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#3

(11.11.2010, 23:26)felici schrieb:  Du warst also einer der 80 "Glücklichen"? :P

Höh, 80 glücklichen von was? Rofl
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#4

Das HTC gute Hardware hat wissen wir ja - ich bin gespannt wenn es an die Software geht Zwinkern
Vielleicht ist das neuen Windows Phone 7 ja doch nicht die "Totgeburt" als die ich es vor Erscheinen bezeichnet habe.....
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#5

(11.11.2010, 23:39)tritrop schrieb:  Höh, 80 glücklichen von was? Rofl

http://www.Facebook.com/photo.php?fbid=1...8271103611
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#6

(11.11.2010, 23:39)tritrop schrieb:  
(11.11.2010, 23:26)felici schrieb:  Du warst also einer der 80 "Glücklichen"? :P

Höh, 80 glücklichen von was? Rofl

http://www.lelei.de/2010/windows-phone-7...testpilot/ schrieb:Die Telekom hat über ihre Facebook-Seite zu einem Test des neuen HTC 7 Mozart – dem neuen Windows Phone 7 eingeladen. Unter knapp 700 Bewerbern wurden 80 Tester ausgelost [...]
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#7

ich finds n bisschen schade, dass die möglichkeit des akku wechsels nicht als klaren plus punkt gezählt wird.

iPhone 4 32GB 5.1.1 untet. JB
iPad 1 Wi-Fi 3G 16 GB iOS 5.1.1 untet. JB
iPod Touch 1 8GB iOS 2.2.1 untet. JB
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#8

Sehe ich auch nicht als Pluspunkt. Ich hatte bis dato jedes iPhone - und noch nie bin ich in die Verlegenheit gekommen den Akku wechseln zu müssen.
Wobei man mit Sicherheit sagen muss, das Apples Lösung des festverbauten Akkus nicht kundenfreundlich ist !
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#9

Telekom hat das Mozart verlost an 80 TESTER
Er hat sich ein ergattern können.
Gratuliere

Rechtschreibung ?? Nicht mit mir bin Ausländer Biggrin
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#10

Warum soll ein objektiver Vergleichstest in einem iPhone-Forum keinen Sinn machen?

Es schadet ja nicht, mal ein bisschen über den Tellerrand zu schauen.

Freu mich schon auf die Fortsetzung!
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#11

(11.11.2010, 23:26)felici schrieb:  Wobei ich denn Sinn eines iPhone vs. anderes Handy Test in einem iPhoneforum nicht verstehe, in einem Macforum ja, aber nicht in einem iPhoneforum^^

Die Frage ist nicht unberechtigt, aber auch ein Admin in einem iPhone-Forum kann nach bestem Wissen und Gewissen objektiv sein und da hat es mit Falko absolut den richtigen Team-Member getroffen.

Ich hoffe ja nur, er wandert danach nicht mitsamt dem HTC in ein HTC Forum ab Unsure
Lol
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#12

Sehr Interessant, freu mich wenn es weiter geht beim Test Smiley Hätte mir das WP7 anders vorgestellt, bin positiv überrascht
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#13

Ich finde das toll auch wen für mich der klarer siger iphone ist aber bin gespannt auf mozart
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#14

(12.11.2010, 00:07)Xenia schrieb:  
(11.11.2010, 23:26)felici schrieb:  Wobei ich denn Sinn eines iPhone vs. anderes Handy Test in einem iPhoneforum nicht verstehe, in einem Macforum ja, aber nicht in einem iPhoneforum^^

Die Frage ist nicht unberechtigt, aber auch ein Admin in einem iPhone-Forum kann nach bestem Wissen und Gewissen objektiv sein und da hat es mit Falko absolut den richtigen Team-Member getroffen.

Ich hoffe ja nur, er wandert danach nicht mitsamt dem HTC in ein HTC Forum ab Unsure
Lol

ich glaube nicht spätestens am sonntag landet das teil in der müllkippeRoflTounge2Hurra
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#15

@famaxa: Das wäre sehr schade für den Test und dafür ist Falko viel zu gewissenhaft Wink
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#16

(12.11.2010, 00:14)Xenia schrieb:  @famaxa: Das wäre sehr schade für den Test und dafür ist Falko viel zu gewissenhaft Wink

auch ein gewissen kann man betrügenRoflTounge2
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#17

Also ich find das Ding ganz cool und bin am überlegen, ob ich es mir als Zweitgerät zulegen werde
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#18

@Xelleron: ich kenne das HTC zwar nicht wirklich, aber ich bin -gerade deshalb- sehr gespannt auf den Test und ... wer weiß Smiley
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#19

Das einzige was mich aktuell noch stört, sind die bunten Kacheln. Gibt kein grau, schwarz oder so! Mag es mehr gedämpfter auf einem Gerät.
Aber das Bootrom lässt sich bestimmt auch bald flashen/anpassen. War mit WinMobile 3 & höher auch möglich Zwinkern
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#20

Ein sehr interessanter Test; ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Berichte. Danke für die super Arbeit!
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