England möchte unverschlüsselte iMessage und mehr
Artikel wurde aktualisiert am 08.08.2018
Das britische Gesetz der Vorratsdatenspeicherung mit dem Kürzel DRIP hat es in sich. Doch damit nicht genug, DRIP soll deutlich ausgeweitet werden. Nur ein Teil des Plans ist, dass zukünftig britische Internet- und Mobilfunkanbieter alle besuchten Webseiten jedes Nutzers für 12 Monate speichert und bei Bedarf diese Informationen an die Staatsmacht weitergibt.
Für Apple hätte das DRIP in der Neufassung auch Auswirkungen. Demnach müsste z.B. eine Hintertür in das iMessage System eingebaut werden auf die Ermittlungsbehörden zugreifen können. Außerdem müsse auch die Verschlüsselung auf Nachfrage deaktiviert werden.
Auf dieses Vorhaben reagiert Apple nun mit deutlichen Worten:
https://www.theguardian.com/technology/2015/dec/21/apple-uk-government-snoopers-charter-investigatory-powers-bill
Apple hat bisher für niemanden einen Backdoor- oder gar einen offiziellen Zugang eingerichtet. Das werde man auch in Zukunft nicht tun. Backdoors stellen eine gewollte Sicherheitslücke dar, die auch von Hackern ausgenutzt werden könne.
Machen wir uns nichts vor – der Druck auf Unternehmen, die sich Datenschutz auf die Fahne geschrieben haben, wird steigen. In Zeiten von Terror werden voreilig Gesetze in Richtung Totalüberwachung beschlossen. So dürfte auch der beliebte Verschlüsselungs-Messenger Threema oder die kostenlose Signal App, die auch Ende-zu-Ende verschlüsselte VoIP Telefonate ermöglicht und sogar Edward Snowden empfiehlt, den Behörden ein Dorn im Auge sein.
Wir stehen hinter der Meinung von Apple, trotz Terrorgefahr und beenden diese Meldung mit einem Zitat des berühmten Whistleblower.
„Zu sagen, das Grundrecht auf Privatsphäre sei einem egal, weil man ja nichts zu verbergen habe, ist so, als würde man sagen, die Meinungsfreiheit sei einem egal, weil man ja nichts zu sagen habe.“
Seht ihr das auch so?
Dann könnt ihr die Verfassungsbeschwerde gegen deutsche Vorratsdatenspeicherung, welche letzten Freitag in Kraft getreten ist, auf folgender Webseite unterstützen:
https://digitalcourage.de/weg-mit-vds