iOS 9-Gerüchte: Öffentliche Verkehrsmittel, Indoor-Navi und Multi-User-Unterstützung

Artikel wurde aktualisiert am 08.08.2018

Je näher die WWDC rückt, um so höher kochen erfahrungsgemäß die Gerüchte um die dort präsentierten Neuvorstellungen. Auch in diesem Jahr überschlagen sich Analysten und „Quellen aus dem Umfeld von Apple“ wieder mit Prognosen, welche sich vor allem um iOS 9 drehen. Höchste Zeit für einen kurzen Überblick über die derzeitigen Gerüchte.

Mit dem kommenden Update sollen viele Funktionen Einzug halten, welche ursprünglich schon im Laufe von iOS 8 geplant, aber nicht zufriedenstellend fertiggestellt waren. Hier zeigt sich wieder die neue Handschrift Tim Cooks, der Projekte lieber verschiebt als sie unfertig veröffentlichen zu lassen. Aus den Fehlern beim Start der Kartenapp hat man offenbar gelernt. Diese wurde viel zu früh veröffentlicht und hat sich erst im Laufe der letzten drei iOS-Versionen zu einer guten Anwendung gemausert, die auch durch die Zukäufe kleinerer Unternehmen ständig verbessert wird. Auch mit iOS 9 soll Apples Kartenprogramm wieder größere Verbesserungen erfahren, die zum Beispiel durch den Zukauf von HopStop, einer Datenbank für den öffentlichen Nahverkehr, ermöglicht wurden.

Karten, iOS 9, Nahverkehr

So soll die Kartenapp in iOS 9 die Möglichkeit bieten, Routen auch für den öffentlichen Nahverkehr berechnen oder sich Fahrpläne für Busse, Züge und U-Bahnen anzeigen zu lassen. Diese Funktion wurde bereits für iOS 8 erwartet und dort auch getestet, da die Zahl an unterstützten Städten damals aber noch zu gering war wurde die Veröffentlichung auf dieses Jahr verschoben. Zusätzlich wurde die Möglichkeit geschaffen, Indoor-Navigationen anzubieten. Hiervon könnten zum Beispiel Museen, Sportstätten, Einkaufscenter und ähnliche große Gebäude profitieren, um Besucher zielgenau durch die Anlagen zu navigieren. Zur Vermessung soll Apple selbstfahrende Roboter Entwickelt haben, welche so ähnlich wie autonome Staubsauger völlig selbstständig das Innere von Gebäuden kartografieren können. Ob sich die Übernahme des hochpräzisen Navigationsanbieters „Coherent Navigation“ auch schon in iOS 9 bemerkbar macht bleibt abzuwarten.

iPad Splitscreen iOS 9

Die Splitscreen-Funktion für das iPad wurde wegen diverser Bugs ebenfalls aus dem Programm von iOS 8 gekickt und soll nun aber stark überarbeitet zusammen mit iOS 9 an den Start gehen. Der Bildschirm soll sich in 1/2, 1/3, und 2/3 – Ansichten aufteilen lassen, in denen sich sowohl verschiedene Apps als auch mehrere Ansichten derselben App platzieren lassen können. Wie das aussehen könnte war schon versteckt und noch sehr fehlerhaft in den ersten Betas von iOS 8 zu sehen, soll aber inzwischen wesentlich besser funktionieren:

Ein weiteres neues Feature des iPads soll die Multi-User-Unterstützung werden. Diese Funktion ermöglicht es, das iPad ähnlich wie einen Computer mit mehreren Nutzern zu teilen, wobei jeder Nutzer nur Zugriff auf seinen eigenen Bereich und seine eigenen Apps bekommt, der Zugriff auf bestimmte Dateien und Dokumente aber auch in einem Pool für alle Benutzer geteilt werden kann. Darüber, ob diese Funktion auf allen iPads oder nur auf den vermutlich überwiegend geschäftlich genutzten 12″ iPads, welche nach der WWDC erscheinen sollen, zur Verfügung steht, sind sich die verschiedenen Quellen noch uneinig.

HomeKit

Ebenfalls mit iOS 8 vorgestellt, im Hintergrund entwickelt und nun wohl mit iOS 9 zu erwarten ist die HomeKit-Funktion, also die Möglichkeit, unterstützte Geräte im Haushalt über das iPhone zu steuern. Die Zeiten, in denen jeder Anbieter andere WLAN-Bridges in seine Hardware eingebaut und die Steuerung verschiedener Geräte somit oftmals im Chaos geendet hat soll dann endlich der Vergangenheit angehören. Alle Geräte würden zentral vom Apple TV verwaltet, der als zentraler Hub die Aufgabe der Bridges übernehmen würde.

Auch wenn es innerhalb des letzten Jahres recht Still um die HomeKit-Einbindung geworden war ist Apple im Hintergrund fleißig gewesen und hat unter anderem Belkin, Elgato, Schlage, iDevices und GE als Partner gewinnen können, welche bereits mit eigenen Produkten in den Startlöchern stehen. Deren Produkte würde man über eine der Health-App ähnlichen „Home-App“ steuern, welche das erstellen bestimmter Abläufe, von Apple „Action Sets“ genannt, ermöglicht. So lassen sich bestimmte Zonen oder auch ganze Etagen zusammenfassen, in welchen man dann durch einen einzelnen Befehl eine ganze Serie von Schritten auslösen könnte. Das klassische Beispiel wäre die Möglichkeit, beim ins Bett gehen mit einem einzelnen Kommando die Lichter zu löschen, Rollos zu schliessen den Fernseher ausschalten und ggf die Türen verriegeln zu lassen. Dass dies alles auch bequem über die Uhr möglich sein wird ist recht wahrscheinlich.

Ob hierfür dann auch ein neuer Apple TV nötig ist bleibt abzuwarten, eine Neuvorstellung des inzwischen in die Jahre gekommenen Geräts wird ja ebenfalls für die kommende WWDC erwartet.